Zwei Söhne lebten bei dem Vater,
Von allem hatten sie genug,
Beim Vater gut versorgt, beraten,
Sie nutzten Vaters Hab und Gut.
Der jüngste Sohn sprach zu dem Vater:
„Gib mir mein Erbteil, ich zieh‘ weg.“
Der Vater teilte Gut und Habe,
Der Sohn nahm seins und zog hinweg.
Im fernen Land lebte mit Prassen,
Mit vielen Freunden aß und trank,
Das Geld, wie weggespült vom Wasser,
Der Sohn mit Nichts auf einmal stand.
Dazu kam Hungersnot ins Land,
Der arme Sohn fing an zu darben,
Als Knecht nahm ihn ein Bürger an,
Die Säue hüten auf dem Acker.
Sein Bauch zu füllen mit den Schoten,
Begehrte er vom Trog der Schweine,
Doch dieses war ihm streng verboten,
Und Mitleid mit ihm hatte Keiner.
Er ging in sich und dachte nach,
Vom Vater, seinen Tagelöhnern,
Die Brot in Fülle haben jeden Tag,
Sein Sohn jedoch geht hier verloren.
Das Leben hat ihn gut belehrt:
"Ich geh' zurück in Vaters Wohnung.
Sein Sohn zu heißen, bin ich nicht mehr wert,
Ich geh zu ihm als Tagelöhner.“
Erschöpft und hungrig ging der Sohn
Zurück zum Vater, in sein Landgut.
Er hat verdient nur Spott und Hohn,
Dass er einst wegging, ihm sehr leid tut.
Von weitem sah der Vater ihn,
Es jammerte ihn um den Sohn,
Er lief entgegen, fiel um den Hals ihm,
Ihn küsste, war unendlich froh.
Laut sprach er zu den Knechten dann:
„Bringt schnell das beste ihm Gewand,
Die besten Schuhe zieht ihm an,
Gibt einen Ring an seine Hand.“
„Das beste Kalb schlachtet für ihn,
Lasst essen uns und fröhlich sein,
Verloren war mein Sohn, verirrt,
War tot - jetzt lebt er! Ist daheim!“
***
Wir waren auch verloren einst,
Verlor‘ne Söhne und auch Töchter,
Verirrt in Sünden, von Gott weit,
Mit Liebe rief uns unser Schöpfer.
Er kam entgegen, nahm uns an,
Gab weiße Kleider und Erlösung,
An unsre Schuld denkt Er nicht dran,
Bereitet uns im Himmel Wohnung.
Auch du, Freund, wenn du heute irrst,
Und bist verloren, weit von Gott,
Komm doch zurück, so wie du bist,
Gott nimmt dich an als lieben Sohn!
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