1. Herr, an dir hab´ ich gesündigt,
und vor deinem Angesicht
fühl´ ich, daß dein Wort verkündigt
ein vergeltendes Gericht;
und was kann vor deinen Schrecken,
Richter aller Welt, mich decken?
2. Kann ich deinem Arm entfliehen?
Du bist allenthalben nah.
Führ´ ich, dir mich zu entziehen,
himmelan, so bist du da.
Stürtzt´ ich in die Tiefe nieder,
deine Rechte hält mich wieder.
3. Herr, ich flieh´ in deine Hände,
außer dir ist keine Ruh.
Dein Erbarmen hat kein Ende;
wer ist gnädiger als du?
Du bist Gott und kannst vergeben;
ach vergib und laß mich leben!
4. Groß sind meine Sündenschulden,
ihre Laßt ist mir zu schwer.
Ja wenn, länger mich zu dulden,
deine Langmut müde wär´,
müßt´ ich, würdest du nur winken,
in des Todes Nacht versinken.
5. Mich für straflos zu erklären,
reichet Reue noch nicht zu;
und zerflöss´ mein Herz in Zähren
fänd´ ich darum doch nicht Ruh.
können eines Sünders Tränen
dich, o Heiliger, versöhnen?
6. Herr, mein Heiland, dein Erbarmen,
dein für mich vergoßnes Blut
und dein Tod erlöst mich Armen,
heilet mich und gibt mir Mut.
Dein Verdienst ist´s, was mich decket,
wenn mich dein Gerichtstag schrecket.
7. Rette mich vor meinen Sünden,
schaff ein reines Herz in mir,
laß bei dir mich Ruhe finden,
zieh mich immer mehr zu dir!
Dankbar will ich mich bestreben,
mein Erlöser, dir zu leben!
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