1. Gott du Stifter aller Wonne!
Dessen Gnadenschein durchwirkt,
was all hier die hohe Sonne
mit dem weiten Strahl umzirkt,
dich muss aller Atem loben,
was auf Erden unten oben.
2. Alles Wild auf allen Halden,
was durch Büsch und Wälder geht,
alle Herden auf den Weiden,
was in Stall und Hürden steht,
was auf Baum und Felsen klimmet,
was durch See und Flüsse schwimmet.
3. Auch die Schaar die man in Lüften
weit und lieblich singen hört
und die ohne Kunst und Schriften
uns die Sorgen meiden lehrt,
muss vor dir die Stimm´ erheben
muss dir Preis und Ehre geben.
4. Alle Gräslein in den Feldern,
alles, was in Gärten blüht,
alle Bäume in den Wäldern,
alles, was man grünen sieht,
muss, wenn gleich die Menschen
schweigen, deiner Güte Ruhm bezeugen.
5. Wie sollt´ ich denn dies verhehlen,
was die stumme Schöpfung preist?
Sollt´ ich nicht vielmehr erzählen,
was du Herr mir Guts erweist,
mir, der ich mit bösem Leben,
Anlass dir zum Zorn gegeben.
6. Du hast mich aus Nichts formieret,
hast von Sünden mich erlöst,
hast mich mit Verstand gezieret,
und durch deinen Geist getröst,
hast mich dir zum Dienst erwählet,
von Verdammnis losgezählet.
7. Du lässt mir zu Gute sprießen
Bäume, Kräuter, Öl und Most,
dass ich dessen kann genießen;
gibst mir Wild und Vieh zur Kost.
Erde, Meer und Luft muss geben,
was mir Not zu meinem Leben.
8. Wer kann deine Güt´ erzählen?
Herr dies ist für mich zu viel;
Zeit und Wort und Kräfte fehlen,
deine Hilf ist ohne Ziel.
Drum, so lass mein kindlich Lallen,
Herr, in Einfalt dir gefallen.
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