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	Ich danke dir, Herr, mein König, und lobe dich, Gott, meinen Heiland, dass du mein Schutz und meine Hilfe bist
	und meinen Leib aus dem Verderben, vom Strick der falschen Zunge und den Lügenmäulern erlöst hast; und du hast mir geholfen gegen die Feinde und hast mich errettet nach deiner großen und hoch gerühmten Barmherzigkeit von dem Brüllen derer, die mich fressen wollten; aus der Hand derer, die mir nach dem Leben trachteten; aus vielen Trübsalen, in die ich geriet; aus dem Brande, der mich umgeben hatte, mitten aus dem Feuer, das ich nicht angezündet hatte, aus dem tiefen Rachen des Todes; vor den falschen Kläffern und Lügnern, vor dem König und vor  ungerechtem Urteil....
	 
         Sirach 51, 1ff
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	1. Ich danke dir mit Freuden, 
	mein König und mein Heil, 
	dass du manch schweres Leiden, 
	so mir zu meinem Teil 
	oft häufig zugedrungen, 
	durch deine Wunderhand 
	gewaltig hast bezwungen 
	und von mir abgewandt.  
	 
	2. Du hast in harten Zeiten 
	mir diese Gnad erteilt, 
	dass meiner Feinde Streiten 
	mein Leben nicht erteilt, 
	wenn sie an hohen Orten 
	mich, der ich’s nicht bedacht, 
	mit bösen falschen Worten 
	sehr übel angebracht.  
	 
	3. Wenn sie wie wilde Leuen 
	die Zungen ausgestreckt 
	und mich mit ihrem Schreien 
	bis auf den Tod erschreckt, 
	so hat denn dein Erbarmen, 
	das alles lindern kann, 
	gewaltet und mir Armen 
	den treusten Dienst getan.  
	 
	4. Sie haben oft zusammen 
	sich wider mich gelegt 
	und wie die Feuer flammen 
	Gefahr und Brand erregt: 
	da hab ich denn gesessen 
	und Blut vor Angst geschwitzt, 
	als ob du mein vergessen, 
	und hast mich doch geschützt.  
	 
	5. Du hast mich aus dem Brande 
	und aus dem Feur gerückt, 
	und wenn der Höllen Bande 
	mich um und um bestrickt, 
	so hast du auf mein Bitten, 
	dich, Herr, zu mir gesellt, 
	und aus des Unglücks Mitten 
	mich frei ins Feld gestellt.  
	 
	6. Den Kläffer, der mit Lügen 
	gleich als mit Waffen kämpft 
	und nichts kann als betrügen, 
	den hast du oft gedämpft. 
	Wenn er, gleich einem Drachen, 
	das Maul hoch aufgezerrt, 
	so hast du ihm den Rachen 
	durch deine Kraft gesperrt.  
	 
	7. Ich war nah am Verderben, 
	du nahmst mich in den Schoß; 
	es kam mit mir zum Sterben, 
	du aber sprachst mich los 
	und hieltest mich beim Leben 
	und gabst mir Rat und Tat, 
	die sonst kein Mensch zu geben 
	in seinen Mächten hat.  
	 
	8. Es war in allen Landen, 
	so weit die Wolken gehn, 
	kein einger Freund vorhanden, 
	der bei mir wollte stehn; 
	da dacht ich an die Güte, 
	die du, Herr, täglich tust, 
	und hub Herz und Gemüte 
	zur Höhe, da du ruhst.  
	 
	9. Ich rief mit vollem Munde, 
	du nahmest alles an 
	und halfst recht aus dem Grunde, 
	so, daß ich’s nimmer kann 
	nach Würden gnugsam loben: 
	doch will ich Tag und Nacht 
	dich in dem Himmel droben  
	zu preisen sein bedacht. 
	
     
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