1. Gott, deine Güte bet´ ich an!
Nein, sie hat keine Schranken.
Eh´ Gottes Wahrheit wanken kann,
eh´ können Himmel wanken.
Die Engel singen, daß die Treu
und Allmacht Gottes ewig sei.
2. Gott! Über alles wunderbar,
du Herr der Engelheere,
der ohn´ Beginn allmächtig war,
und ohne den nichts wäre!
Vor´m Schelten deines Angesichts
stürzt Erd´ und Himmel in ihr Nichts.
3. Doch du vergissest im Gericht,
Herr! Niemals dein Versprechen;
du zürnst mit deinen Kindern nicht,
du heilest ihr Gebrechen.
Denn Treue und Barmherzigkeit ist,
wenn du richtest, Herr, dein Kleid.
4. Wenn sich das Meer zum Himmel türmt,
sprichst du: Legt euch ihr Wellen!
Schweig! sprichst du, wenn der Sturmwind stürmt;
gleich muss er dir sich stellen.
Dein aufgehob´ner Arm zerstreut
der Kräfte Wüten weit und breit.
5. Die Berge beben, sprichst du: Bebt!
Sie stehen, sprichst du: Stehet!
Du winkst, und was nicht lebte, lebt,
und was da lebt, vergehet.
Wie unausdenklich ist die Kraft,
die, was sie will, zerstört und schafft!
6. Dein Thron, der Thron der Heiligkeit,
steht unbeweglich feste;
gerecht ist, was der Herr gebeut,
und was er tut, das Beste!
Von Liebe strahlt sein Angesicht,
er hält gewiss, was er verspricht.
7. O wohl dem Volke, das dir glaubt!
Kein Feind wird es bezwingen;
kein Feind ist, der die Freud´ ihm raubt,
dir Lob und Dank zu singen;
es hält dein heiliges Gebot,
denn du bist ewig Herr, sein Gott!
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