1. Meine Lebenszeit verstreicht,
stündlich eil ich zu dem Grabe;
wenig Tage sind vielleicht,
die ich noch zu leben habe.
Denk, o Mensch, an deinen Tod,
säume nicht, denn Eins ist not.
2. Lebe, wie du, wenn du stirbst,
wünschen wirst gelebt zu haben.
Güter, die du hier erwirbst,
Würden, die dir Menschen gaben,
nichts wird dich im Tod erfreun,
diese Güter sind nicht dein.
3. Nur ein Herz, das Jesum liebt,
nur ein ruhiges Gewissen,
das der wahre Glaube gibt,
wird dir deinen Tod versüßen.
Dieses Herz, von Gott erneut,
ist des Todes Freudigkeit.
4. Daß du dieses Herz erwirbst,
fürchte Gott und bet und wache!
Sorge nicht, wie früh du stirbst,
deine Zeit ist Gottes Sache.
Lern nicht nur, den Tod zu scheun,
lern auch, seiner dich erfreun.
5. Überwind ihn durch Vertraun, sprich:
Ich weiß, an wen ich glaube,
und ich weiß, ich werd ihn schaun
einst in diesem meinem Leibe.
Er, der rief: Es ist vollbracht,
nahm dem Tode seine Macht.
6. Tritt im Geist zum Grab oft hin,
siehe dein Gebein versenken,
sprich: Herr, daß ich Erde bin,
lehre du mich selbst bedenken!
Lehre du mich´s jeden Tag,
daß ich weiser werden mag.
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