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1) Tut mir auf die schöne Pforte,
führt in Gottes Haus mich ein;
ach wie wird an diesem Orte
meine Seele fröhlich sein!
Hier ist Gottes Angesicht,
hier ist lauter Trost und Licht.
2) Ich bin, Herr, zu dir gekommen,
komme du nun auch zu mir.
Wo du Wohnung hast genommen,
da ist lauter Himmel hier.
Zieh in meinem Herzen ein,
laß es deinen Tempel sein.
3) Laß in Furcht mich vor dich treten,
heilige du Leib und Geist,
daß mein Singen und mein Beten
ein gefällig Opfer heißt.
Heilige du Mund und Ohr,
zieh das Herze ganz empor.
4) Mache mich zum guten Lande,
wenn dein Samkorn auf mich fällt.
Gib mir Licht in dem Verstande
und, was mir wird vorgestellt,
präge du im Herzen ein,
laß es mir zur Frucht gedeihn.
5) Stärk in mir den schwachen Glauben,
laß dein teures Kleinod mir
nimmer aus dem Herzen rauben,
halte mir dein Wort stets für,
daß es mir zum Leitstern dient
und zum Trost im Herzen grünt.
6) Rede, Herr, so will ich hören,
und dein Wille werd erfüllt;
nichts laß meine Andacht stören,
wenn der Brunn des Lebens quillt;
speise mich mit Himmelsbrot,
tröste mich in aller Not.
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(Autor: Benjamin Schmolck (1672 - 1737))
Und was ist, wenn der Vorhang fällt? zu Hebr. 9,27
Und was ist, wenn der Vorhang fällt
und es mit deinem Leben aus ist?
Bist du gewiss, wenn du der Welt
den Rücken kehrst, dass du Zuhaus´ bist?
Du ahnst es: Irgendwann ist Schluss.
Dein Herz schlägt noch ein letztes Mal.
Dann folgt das Aus, der Exitus!
Vorbei! So simpel und brutal...
Wo gehst du hin, wenn du einst gehst?
Hast du dein Haus auf Fels gebaut?
Wer ist der Grund, auf dem du stehst?
Hast du dich Jesus anvertraut?
Du hast die Wahl in diesem Leben,
und dann nicht mehr, dann ist´s vorbei.
Dann nützt kein Hoffen mehr, kein Streben,
kein Jammern und kein Wehgeschrei…
Und was ist, wenn der Vorhang fällt?
Denk drüber nach, es ist entscheidend,
willst du nicht in des Satans Welt
für ewig fristen, endlos leidend…
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(Autor: Johannes Matthée) Copyright © by Johannes Matthée, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Uns Menschen stehn zwei Orte vor
1. Uns Menschen stehn zwei Orte vor,
wenn wir von hinnen scheiden;
der Tod eröffnet uns das Tor
zu einem dieser beiden.
So wie man seine Zeit beschließt
und selber einen auserliest,
so wird man ihn erhalten.
2. O Hölle - welch ein Wort ist das?
Was wird dadurch bedeutet?
Nur Jammer ohne Ziel und Maß
und Qual, für die bereitet,
die Gottes schnöde Feinde sind,
für jeden, den der Richter find't
als nichtbekehrten Menschen.
3. Die Angst, die das Gewissen hat,
die Furcht im bösen Herzen,
die Pein für manche Freveltat
macht dort viel tausend Schmerzen.
Was er getan, gedacht, gesagt,
kommt jedem vor, das nagt und plagt
die sündenvolle Seele.
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(Autor: Chr. Arnschwanger, 1625-1696)
Unser Wandel ist im Himmel
1. »Unser Wandel ist im Himmel!«
Wie ein Mensch in sich versenkt,
oft vom lautesten Getümmel
nicht gestört, der Heimat denkt.
Wenn die Schritte dahin eilen,
wo das Herz längst eingekehrt —
so im Himmel wir schon weilen,
sind wir gleich noch auf der Erd‘.
2. Den erwählt sich unser Streben,
der uns liebt und Liebe gibt!
Unsre Seele mag nur leben
für und um Den, der sie liebt;
Da allein steht ihr Vergnügen,
da genügt sie sich allein,
läßt gern alles andre liegen,
da nur, wo sie liebt, zu sein.
3. Christi Liebe zieht nach oben
unser Herz wie ein Magnet,
und es fühlt sich aufgehoben
wie mit Flügeln im Gebet.
Unser Leben, unser Wandeln
ist vor seinem Angesicht,
unser Denken, Reden, Handeln
faßt darum die Welt auch nicht.
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(Autor: Karl Johann Philipp Spitta (1801 - 1859))
Valet will ich dir geben
1. Valet will ich dir geben,
du arge, falsche Welt;
dein sündlich böses Leben
durchaus mir nicht gefällt.
Im Himmel ist gut wohnen,
hinauf steht mein Begier,
da wird Gott herrlich lohnen
dem, der ihm dient allhier.
2. Rat mir nach deinem Herzen,
o Jesu, Gottes Sohn.
Soll ich ja dulden Schmerzen,
hilf mir, Herr Christ, davon;
verkürz mir alles Leiden,
stärk meinen schwachen Mut,
lass mich selig abscheiden,
setz mich in den Erbgut.
3. In meines Herzens Grunde
dein Nam und Kreuz allein
funkelt all Zeit und Stunde,
drauf kann ich fröhlich sein.
Erschein mir in dem Bilde
zu Trost in meiner Not,
wie du, Herr Christ, so milde,
dich hast geblut´ zu Tod.
4. Verbirg mein Seel aus Gnaden
in deiner offnen Seit,
rück sie aus allem Schaden
zu deiner Herrlichkeit.
Der ist wohl hier gewesen,
wer kommt ins himmlisch Schloss;
der ist ewig genesen,
wer bleibt in deinem Schoß.
5. Schreib meinen Nam aufs Beste
ins Buch des Lebens ein
und bind mein Seel gar feste
ins schöne Bündelein
der´, die im Himmel grünen
und vor dir leben frei,
so will ich ewig rühmen,
dass dein Herz treue sei.
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(Autor: Valerius Herberger (1562-1627))
Vision der Himmel zu Off. 21,21
Es ist ein Traum aus Gold und aus Rubinen,
aus Chrysolith, Saphir und Diamant,
und tausend Engel, Gott allein zu dienen,
lobpreisen Ihn in himmlischem Gewand.
Es ist ein Traum, und wir zwei sind inmitten,
und beten Ihn, den König ewig an,
Der unsre Todesfesseln hat durchschnitten
und Der die Welt so lieb, so lieb gewann.
Es ist ein Traum, das Lamm sitzt auf dem Thron.
ER, Jesus, hält uns beide fest umfangen.
Es ist ein Traum, doch keine Illusion.
ER trocknet uns die Tränen von den Wangen.
Mein Schatz, und wenn auch manches jetzt noch schmerz´,
schau auf zu Ihm, dem König aller Zeiten.
Komm, richte deine Augen himmelwärts,
und lass vom Lamm zum Frieden dich geleiten.
Es ist ein Traum, doch wahr! Ich kann´s kaum fassen,
von ewig Frieden, Freiheit, Freude, Licht.
Wir scheinen in der Welt so oft verlassen,
doch in den Himmeln, dort - sind wir es nicht…
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(Autor: Johannes Matthée) Copyright © by Johannes Matthée, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Was willst du, armes Leben
1. Was willst du, armes Leben,
in Hoffart dich erheben?
Du mußt in kurzem fort,
mußt fliehen von der Erden,
wie schnelle Wolken werden
zerwehet von dem scharfen Nord.
2. Das, was man an dir siehet,
was dich mit Schmuck umziehet,
dein Ansehn, deine Gunst:
Das wird ein Heer von Plagen
im Sterben einst verjagen,
gleich einem Schatten, Rauch und Dunst.
3. Was streckst du deine Hände
begierig sonder Ende
nach Lust und Reichtum aus?
Du mußt´s ja alles lassen,
wenn dich der Tod wird fassen
und ziehen in sein armes Haus.
4. O drum, weil ich muss sterben,
will ich mich treu bewerben
um ein unsterblich Gut,
und um ein ewig Leben,
das Christus nur kann geben
durch sein unschuldig teures Blut.
5. Herr Jesu, zwang der Höllen,
der du uns tausend Stellen
im Himmel hast bereit´t,
nimm mich in deine Hände,
weil meines Lebens Ende
darkommen wird in kurzer Zeit!
6. Eil´ aus der finster Höhle
mit meiner armen Seele,
und bring´ mich an das Licht,
wo du, o Lebenssonne,
mit Strahlen deiner Wonne
verklärst mein blödes Angesicht.
7. So werd´ ich drüben schauen,
worauf wir hier vertrauen
im Glauben an dein Wort,
und mit der Schaar der Frommen
aus Sturm und Wellen kommen
in deiner Ruhe selgen Port.
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(Autor: Simon Dach (1605 - 1659))
Wenn das Lebensende kommt: Dank für alles
Plagen mich auch gar manche arge Leiden,
so werd' ich doch nicht aus dem Leben scheiden,
wenn es nicht Gottes heil'ger Wille ist.
Der Herr bestimmt, wann ich von hinnen gehe
und an der offnen Himmelstüre stehe ‒
ich setz' mir selber nicht die Daseinsfrist.
Frohgemut kann ich alleweil bekunden:
Ich hatte viele freuderfüllte Stunden
in eines langen Lebens prallem Lauf;
Und waren da mitunter manche Schranken
und schöne Träume, die im Nichts versanken,
und Angst- und Sorgentage auch zuhauf ...
Man kann nicht Sonnenschein nur haben wollen;
im Leben gibt's auch manches Donnergrollen ‒
der Herr des Himmels weiß ja, was uns frommt!
Wer Gutes will, muss auch das Arge tragen.
Ich will für a l l e s herzlich „danke" sagen,
wenn dann von Gott mein irdisch' Ende kommt.
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(Autor: Dieter Faulseit) Copyright © by Dieter Faulseit, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Wenn mein Stündlein vorhanden ist
1. Wenn mein Stündlein vorhanden ist
und soll hinfahrn mein Straße,
so g´leit du mich, Herr Jesu Christ,
mit Hilf mich nicht verlasse.
Mein Seel an meinem letzten End
befehl ich dir in deine Händ,
du wollst sie mir bewahren!
2. Mein Sünd´ mich werden kränken sehr,
mein G´wissen wird mich nagen,
denn ihr´ sind viel wie Sand am Meer;
doch will ich nicht verzagen.
Gedenken will ich an dein´ Tod,
Herr Jesu, und dein Wunden rot;
die werden mich erhalten
3. Ich bin ein Glied an deinem Leib,
des tröst ich mich von Herzen;
von dir ich ungeschieden bleib
in Todesnot und Schmerzen;
wenn ich gleich sterb, so sterb ich dir;
ein ewig Leben hast du mir
mit deinem Tod erworben.
4. Weil du vom Tod erstanden bist,
werd ich im Grab nicht bleiben;
mein höchster Trost dein Auffahrt ist,
Todsfurcht kann sie vertreiben;
denn wo du bist, da komm ich hin,
dass ich stets bei dir leb und bin;
drum fahr ich hin mit Freuden.
5. So fahr ich hin zu Jesus Christ,
mein´ Arm tu ich ausstrecken;
so schlaf ich ein und ruhe fein;
kein Mensch kann mich aufwecken
denn Jesus Christus, Gottes Sohn;
der wird die Himmelstür auftun,
uns führn zum ewgen Leben.
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(Autor: Nikolaus Herman (1480 - 1561))
Wenn nach der Erde Leid, Arbeit und Pein zu Off. 22,4
1) Wenn nach der Erde Leid, Arbeit und Pein
ich in die goldenen Gassen zieh ein,
wird nur das Schau'n meines Heilands allein
Grund meiner Freude und Anbetung sein.
Refr.: Das wird allein Herrlichkeit sein,
das wird allein Herrlichkeit sein,
wenn frei von Weh ich sein Angesicht seh!
Wenn frei von Weh ich sein Angesicht seh!
2) Wenn dann die Gnade, mit der ich geliebt,
dort eine Wohnung im Himmel mir gibt,
wird doch nur Jesus und Jesus allein
Grund meiner Freude und Anbetung sein.
3) Dort vor dem Throne im himmlischen Land
treff ich die Freunde, die hier ich gekannt;
dennoch wird Jesus und Jesus allein
Grund meiner Freude und Anbetung sein.
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(Autor: Hedwig von Redern (1866 - 1935))
Wer weiß, wie nahe mir mein Ende zu Psalm 88,16
1. Wer weiß, wie nahe mir mein Ende!
Hin geht die Zeit, her kommt der Tod;
ach wie geschwinde und behände
kann kommen meine Todesnot.
Mein Gott, mein Gott,
ich bitt durch Christi Blut:
Mach´s nur mit meinem Ende gut.
2. Es kann vor Nacht leicht anders werden,
als es am frühen Morgen war;
solang ich leb auf dieser Erden,
leb ich in steter Todesgefahr.
Mein Gott, mein Gott,
ich bitt durch Christi Blut:
Mach´s nur mit meinem Ende gut.
3. Herr, lehr mich stets mein End gedenken
und, wenn ich einstens sterben muss,
die Seel in Jesu Wunden senken
und ja nicht sparen meine Buß.
Mein Gott, mein Gott,
ich bitt durch Christi Blut:
Mach´s nur mit meinem Ende gut.
4. Lass mich beizeit´ mein Haus bestellen,
dass ich bereit sei für und für
und sage frisch in allen Fällen:
Herr, wie du willst, so schick´s mit mir!
Mein Gott, mein Gott,
ich bitt durch Christi Blut:
Mach´s nur mit meinem Ende gut.
5. Ich habe Jesus angezogen
schon längst in meiner heilgen Tauf;
du bist mir auch daher gewogen,
hast mich zum Kind genommen auf.
Mein Gott, mein Gott,
ich bitt durch Christi Blut:
Mach´s nur mit meinem Ende gut.
6. Ich habe Jesu Leib gegessen,
ich hab sein Blut getrunken hier;
nun kannst du meiner nicht vergessen,
ich bleib in ihm und er in mir.
Mein Gott, mein Gott,
ich bitt durch Christi Blut:
Mach´s nur mit meinem Ende gut.
7. So komm mein End heut oder morgen,
ich weiß, dass mir´s mit Jesus glückt;
ich bin und bleib in deinen Sorgen,
mit Jesu Blut schön ausgeschmückt.
Mein Gott, mein Gott,
ich bitt durch Christi Blut:
mach´s nur mit meinem Ende gut.
8. Ich leb indes in dir vergnüget
und sterb ohn alle Kümmernis.
Mir g´nüget, wie mein Gott es füget,
ich glaub und bin es ganz gewiss:
Mein Gott, mein Gott,
aus Gnad durch Christi Blut
machst du´s mit meinem Ende gut.
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(Autor: Ämilie Juliane Gräfin von Schwarzburg-Rudolstadt (1637-1706))
Wie Engel zu Matth. 22,30
Wir werden sein wie die Engel
vor seinem Angesicht
im Glanz der Herrlichkeiten
uns sehn in seinem Licht
Wir werden sein wie die Engel
voll Lachens und voll Glück
die Einsamkeit der Herzen
die kommt nie mehr zurück
Wir werden sein wie die Engel
anbetend vor ihm knien
als Kinder seiner Gnade
nie wieder vor ihm fliehn
Wir werden sein wie die Engel
der Herr hats selbst gesagt
die Tränen sind getrocknet
es wird nie mehr geklagt
Wir werden sein wie Engel
in Kleidern weiß wie Schnee
in Glaube, Liebe, Hoffnung
bei ihm in seiner Näh'
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(Autor: Manfred Reich) Copyright © by Manfred Reich, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Wie herrlich ist die neue Welt
Wie herrlich ist die neue Welt,
die Gott den Frommen vorbehält!
Kein Mensch kann sie erwerben.
O Jesu, Herr der Herrlichkeit,
du hast die Stätt auch mir bereit,
hilf sie mir auch ererben!
einen Strahl nur ihrer Sonne,
ihrer Wonne, Herr, mir sende,
daß ich auf den Anblick ende.
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(Autor: Ahasverus Fritsch (1629 - 1701)
Wie sie so sanft ruhn
1. Wie sie so sanft ruhn,
alle die Seligen, von ihrer Arbeit,
die sie in Gott getan,
und ihre Werke folgen ihnen nach
in des ewigen Friedens Hütten.
2. Von ihren Augen wischet er die Tränen ab;
sie kommen freudig, bringen Garben ein,
die weinend gingen,
edlen Samen trugen in Hoffnung,
in Lieb und Glauben.
3. Wenn einst die Stimme wieder sie
auferweckt des Menschensohnes,
die durch die Gräber dringt,
dann wird, was irdisch und verweslich,
himmlisch und jugendlich auferstehen.
4. Preis, Ruhm und Ehre sei dir,
o Gott, gebracht für deine Werke,
die du an uns getan:
daß, wie in Einem alle sterben,
also in Einem sie wieder leben.
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(Autor: David Samuel Noller (1779 - 1850)
Wie sie so sanft ruhn, all die Seligen
1. Wie sie so sanft ruhn,
all die Seligen, in ihren Kammern,
die Gottes Sohn geweiht
zu Friedensstätten durch sein Sterben,
durch seine Ruhe im Felsengrabe!
2. Manch heiße Träne netzte
den Pilgerpfad der Heimgegangenen
hier in dem Jammertal;
beim Kampf von außen und von innen
wollten die Kniee gar oft ermüden.
3. Da schlug die Stunde, deren
sie längst geharrt, da brach die Hütte,
die sie so oft beschwert;
und auf der Engel Himmelswagen
eilte der selige Geist nach Hause.
4. Dort führt das Lamm selbst
seine getreue Schar zum Lebensbrunnen,
der nimmermehr versiegt,
und trocknet huldreich von den Augen
alle die Schmerzens- und Wehmutstränen.
5. Und wenn der große herrliche
Frühlingstag der Auferstehung
einstens erschienen ist,
und der Posaune Ton erschallet,
werden sich öffnen der Gräber Türen.
6. Und Jesus Christus wird mit
allmächtgem Hauch die nichtgen
Leiber seiner Vollendeten
dann ähnlich machen seinem Leibe,
daß sie so hell wie die Sonnen leuchten.
7. Und Leib und Seele werden
ohn Ende sich in ihm erfreuen,
in dem lebendgen Gott,
und unablässig wird erschallen:
"Ehre dem Vater, dem Sohn, dem Geiste"!
8. Ach Herr, mein König,
hilf, daß auch ich dereinst
vor deinem Stuhle, unter den Seligen,
im Blut des Lammes rein gewaschen ,
dürfe mit Freuden dein Antlitz schauen!
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(Autor: Gustav Knak (1806 - 1878))
Wie wird mir dann
1. Wie wird mir dann, o dann mir sein,
wenn ich, mich ganz des Herrn zu freun,
in ihm entschlafen werde,
von keiner Sünde mehr entweiht,
entladen von der Sterblichkeit,
nicht mehr der Mensch von Erde!
Freu dich, Seele, stärke, tröste dich,
Erlöste, mit dem Leben,
das dir dann beim Gott wird geben.
2. Ich freue mich und bebe doch:
so drückt mich meines Elends Joch,
der Fluch der Sünde nieder.
Der Herr erleichtert mir mein Joch.
es stärkt durch ihn mein Herz sich doch,
glaubt und erhebt sich wieder.
Jesus Christus, laß mich streben dir zu leben,
dir zu sterben, deines Vaters Reich zu erben.
3. Verachte denn des Todes Graun,
mein Geist, er ist ein Weg zum Schaun,
der Weg im finstern Tale.
Er sei dir nicht mehr fürchterlich,
ins Allerheiligste führt dich
der Weg im finstern Tale.
Gottes Ruh ist unvergänglich,
überschwenglich; die Erlösten
wird sie unaussprechlich trösten.
4. Herr, Herr, ich weiß die Stunde nicht,
die mich, wenn nun mein Auge bricht,
zu deinen Toten sammelt.
Vielleicht umgibt mich ihre Nacht,
eh ich dies Flehen noch vollbracht,
mein Lob dir ausgestammelt.
Vater, Vater, ich befehle meine Seele
deinen Händen, jetzo, Vater, deinen Händen.
5. Vielleicht sind meiner Tage viel,
ich bin vielleicht noch fern vom Ziel,
an dem die Krone schimmert.
Bin ich von meinem Ziel noch weit,
die Hütte meiner Sterblichkeit
wird sie erst spät zertrümmert,
laß mich, Vater, gute Taten,
gute Taten mich begleiten
vor den Thron der Ewigkeiten.
6. Wie wird mir dann, ach dann mir sein,
wenn ich, mich ganz des Herrn zu freun,
ihn dort anbeten werde,
von keiner Sünde mehr entweiht,
ein Mitgenoß der Ewigkeit,
nicht mehr der Mensch von Erde!
Heilig, heilig, heilig singen wir dir,
bringen Preis und Ehre dir,
der war und sein wird Ehre!
|
(Autor: Gottl. Klopfstock (1724 - 1803)
Wie wird´s im ewgen Frühling sein
1. Wie wird´s im ewgen Frühling sein,
wo Lebenslüfte mild und rein
durch Gottes Garten wehen!
Da sieht man keines Winters Spur,
da prangt von Blüten Edens Flur,
die nimmermehr vergehen.
Selig werd´ ich
deine Auen
einstens schauen,
neue Erde,
wenn ich dort erwachen werde!
2. Zwar schuf auch hier des Vaters Macht
die Welt in ungemeßner Pracht,
daß sie sein Lob verkünde.
Doch bleibt im Land der Sterblichkeit
von Leid und Gram kein Herz befreit,
das ist der Fluch der Sünde.
Keine reine wahre Wonne
schaut die Sonne
nun hienieden,
mit der Unschuld floh der Frieden.
3. Doch wenn, von Jesu Macht besiegt,
der letzte Feind zu Füßen liegt,
auf ewig überwunden,
und er mit seines Wortes Kraft
von neuem Erd und Himmel schafft,
dann ist das Leid verschwunden.
Droben loben
selge Geister
dann den Meister
der sie wählte
und zu seinem Volke zählte.
4. Die Sonne, die uns hier entzückt
und jetzt die niedre Erde schmückt,
wird dann uns nicht mehr scheinen;
dort wechseln Tag und Nächte nicht,
von Gottes Stuhl strahlt ewges Licht
und leuchtet all den Seinen.
Jesus Christus,
Gnad und Wahrheit,
Licht und Klarheit
wirst du geben:
Nur bei dir ist wahres Leben!
|
(Autor: Joh. Chr. Wilh. Aug. Hopfensack (1801 –1874))
Wiedersehen
Schon wieder stockt dein Fuß
an eines Grabes Rande.
Zum letzten, stillen Gruß
bist du fast nicht imstande.
Ihr hattet einst gemeinsam
gelitten und gelacht.
Jetzt liegt er dort so einsam
in seiner Todesnacht.
Wer kann die Nacht beenden
die dich jetzt auch umhüllt?
Wer wird dir Wärme spenden,
damit Leben dich erfüllt?
Tief in dir ist ein Fragen
nach einem Rettungslicht.
Gott will es zu dir tragen,
weil Er dir Heil verspricht.
Darfst seine Hand ergreifen,
an Jesu Seite geh’n,
mit ihm zum Leben reifen
und Entschlafne wiederseh’n.
|
(Autor: Martin Volpert) Copyright © by Martin Volpert, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Wir warten dein, o Gottessohn zu Titus 2,13
1) Wir warten dein, o Gottessohn,
und lieben dein Erscheinen.
Wir wissen dich auf deinem Thron
und nennen uns die Deinen.
Wer an dich glaubt,
erhebt sein Haupt
und siehet dir entgegen;
du kommst uns ja zum Segen.
2) Wir warten deiner mit Geduld
in unsern Leidenstagen;
wir trösten uns, dass du die Schuld
am Kreuz hast abgetragen;
so wollen wir
nun gern mit dir
uns auch zum Kreuz bequemen,
bis du es weg wirst nehmen.
3) Wir warten dein; du hast uns ja
das Herz schon hingenommen.
Du bist uns zwar im Geiste nah,
doch wirst du sichtbar kommen.
Da willst uns du
bei dir auch Ruh,
bei dir auch Freude geben,
bei dir ein herrlich Leben.
4) Wir warten dein, du kommst gewiss,
die Zeit ist bald vergangen;
wir freuen uns schon überdies
mit kindlichem Verlangen.
Was wird geschehn,
wenn wir dich sehn,
wenn du uns heim wirst bringen,
wenn wir dir ewig singen!
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(Autor: Philipp Friedrich Hiller (1699 - 1769))
Wo Du bist
Wo Du bist ist mein Zuhaus
dorthin möcht ich ziehn
wo Du bist ist meine Heimat
dorthin möcht ich fliehn
wo Du bist ist meine Zukunft
dorthin sehn ich mich
wo Du bist ist Herrlichkeit
dort singe ich für dich
wo Du bist ist Gottes Reich
die Fülle wohnt bei Dir
der Frieden und Gerechtigkeit
dorthin wollen wir
wo Du bist da ist im Licht
der Liebe volles Maß
bei Dir Jesus, Gottes Sohn
gibt`s keinen Feindeshass
Glaubend, hoffend, lieben wir
im Neuen Bund vereint
vergangen ist in Ewigkeit
worüber wir geweint
|
(Autor: Manfred Reich) Copyright © by Manfred Reich, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
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