1. O Ewigkeit, du Donnerwort,
o Schwert, das durch die Seele bohrt,
o Anfang sonder Ende!
O Ewigkeit, Zeit ohne Zeit,
ich weiß vor großer Traurigkeit
nicht, wo ich mich hinwende.
Mein ganz erschrocknes Herz erbebt,
dass mir die Zung am Gaumen klebt.
2. Kein Unglück ist in aller Welt,
das endlich mit der Zeit nicht fällt
und ganz wird aufgehoben.
Die Ewigkeit nur hat kein Ziel,
sie treibet fort und fort ihr Spiel,
läßt nimmer ab zu toben;
ja, wie mein Heiland selber spricht,
aus ihr ist kein Erlösung nicht.
3. O Ewigkeit, du machst mir bang,
o ewig, ewig ist zu lang!
Hier gilt fürwahr kein Scherzen.
Drum, wenn ich diese lange Nacht
zusamt der großen Pein betracht,
erschreck ich recht von Herzen.
Nichts ist zu finden weit und breit
so schrecklich als die Ewigkeit.
4. Ach Gott, wie bist du so gerecht;
wie strafst du einen bösen Knecht
so hart im Pfuhl der Schmerzen!
Auf kurze Sünden dieser Welt
hast du so lange Pein bestellt.
Ach nimm dies wohl zu Herzen;
betracht es oft, o Menschenkind:
Kurz ist die Zeit, der Tod geschwind.
4a.Wach auf, o Mensch, vom Sündenschlaf;
ermuntre dich, verlornes Schaf,
und bessre bald dein Leben!
Wach auf, es ist doch hohe Zeit,
es kommt heran die Ewigkeit,
dir deinen Lohn zu geben.
Vielleicht ist heut der letzte Tag;
wer weiß noch, wie man sterben mag?
5. O Ewigkeit, du Donnerwort,
o Schwert, das durch die Seele bohrt,
o Anfang sonder Ende!
O Ewigkeit, Zeit ohne Zeit!
Ich weiß vor großer Traurigkeit
nicht, wo ich mich hinwende.
Nimm du mich, wenn es dir gefällt,
Herr Jesu, in dein Freudenzelt!
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