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Er paßt nicht in unsre Formen,
er paßt nicht in unser Spiel.
Er erfüllt nicht unsre Normen,
er paßt nicht zu unserm Stil.
Er kommt anders als wir denken,
er kommt klein und unscheinbar.
Er kommt, um sich selbst zu schenken,
er wird Mensch mit Haut und Haar.
Niemand hat´s in Rom verkündet,
niemand sagt´s der Geistlichkeit.
Bei den Hirten hat´s gezündet -
Engelschor der Ewigkeit.
Ob sie Theologie verstehn,
ist für Gott nicht relevant.
Wichtig ist nur, daß sie gehn,
ohne Zögern, unverwandt.
Ungewaschen, ohne Schlips,
kommen sie zum Herrn der Welt.
Der braucht sicher ihre Tips,
wie man die Herde zusammenhält.
Das kleine Kind im Futtertrog,
ist der Retter dieser Welt.
Gott sucht mit uns den Dialog,
im Kind hat er sich vorgestellt.
Keine Bildung, keine Ehre,
keinen Titel, keine Macht!
Statt der Fülle nur die Leere,
statt des Goldes nur die Nacht.
Paßt er so in unser Leben,
paßt er so, daß er bestimmt?
Oder liegt er voll daneben,
ohne Weihnachtsduft und Zimt?
Ohne Stimmung keine Weihnacht,
ohne Kerzen kein Gefühl.
Wehe dem, der da nicht mitmacht,
wehe dem, der das nicht will!
Wenn Gott heute noch mal käme,
würde er heut besser passen?
Wenn er uns die Stimmung nähme,
würden wir ihn handeln lassen?
Das Fest auf´s Zentrum reduziert,
ohne Beiwerk, ohne Glanz.
Gute Nachricht konzentriert:
Gottes Liebe gibt sich ganz.
Er gibt das Liebste, das er hat;
gibt im Dunkel uns ein Licht.
Doch vom Feiern schon zu satt,
seh´n wir seine Liebe nicht!
Eines Tages wird er fragen:
"Was hast Du mit mir gemacht?
Meinen Namen zwar getragen,
aber nichts dabei gedacht!"
Wenn er kommt, wird uns das passen
oder sind wir nicht bereit?
Werden wir uns finden lassen?
Freunde, es ist höchste Zeit!
Er kommt dann, wenn´s keiner ahnt;
dann, wenn keiner dran gedacht;
dann, wenn wir es nicht geplant.
Er kommt wie ein Dieb bei Nacht.
Daß wir doch zu Lebenszeit
uns von ihm bestimmen lassen.
Dann bringt er uns auch so weit,
in die Ewigkeit zu passen!
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