1. Goldner Herbst, Du nahst Dich schon.
Länger werden nun die Schatten,
und der Ernte reicher Lohn
wird in bunten, guten, satten
Früchten jeder Proportion
reich gesegnet. Und die Zeiten
wollen Fülle nun verbreiten.
2. Warm ist der Septemberwind,
und der Sonne sanftes Glänzen,
dem Betrachter wohlgesinnt,
zeigt uns doch des Sommers Grenzen,
wenn der Drachen steigt geschwind,
und vergangne Blütenträume
färben bunt nun erste Bäume.
3. Alle Felder sind gemäht,
Blumen werden bald verwelken
und des Sommers Majestät
wird sich nebelhaft erkälten,
Blätter, reich dahingesät,
wenn die großen Vogelscharen
Wärmesehnsucht offenbaren.
4. Sanftblau ist das Himmelszelt
und die warmen Farben laben
uns, wenn Laub bald lautlos fällt
an den trüben, feuchten Tagen,
die der Herbst sich hat bestellt,
und die Schwere bringen werden,
heute sich noch leicht gebärden.
5. Guter Gott, Du zeigst uns hier,
in den letzten warmen Tagen,
wenn noch Pflanze, Mensch und Tier,
Fülle, Licht und Wärme haben:
Aller Dank gebührt doch Dir!
Wird auch jener Glanz verblassen,
wirst Du Selbst uns nie verlassen.
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