| zu Apg. 8,39
1) Fröhlich zieh ich meine Straße
hier durch dieses Pilgertal;
meinen Herrn ich nimmer lasse,
er beschirmt mich überall.
Mag manch wilder Sturm auch toben,
der mich zu verderben droht,
gläubig blicke ich nach oben,
bin getrost in Not und Tod.
2) Jesus starb am Kreuzesstamme,
trug dort alle Sündenschuld.
Ach wie glüht in heilger Flamme
doch sein Herz voll Lieb und Huld!
Drum hab' ich mich ihm ergeben,
in ihm sich mein Herze freut,
ohne ihn könnt ich nicht leben,
ich bin sein in Ewigkeit.
3) Heil fand ich in Jesu Wunden,
bin von Sünd gewaschen rein;
Fried und Ruh hab ich gefunden,
drum kann ich so fröhlich sein.
Mag die Welt mich gleich auch hassen,
willig trag ich Christi Schmach;
bis ich werd im Tod erblassen,
folg ich meinem Heiland nach.
4) Willst auch du so glücklich werden,
armes, friedeleeres Herz?
Lass die Treber dieser Erden,
die dir bringen Leid und Schmerz!
Jesus nur kann recht beglücken,
füllt dein Herz mit sel'ger Lust,
will dich laben und erquicken,
o so komm an seine Brust!
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(Autor: Hulda Paul (1873-1903))
FREUDE
Freude ist ein gutes Gefühl,
Freude hat man nie zu viel.
Echte Freude kann man nicht machen,
denn es ist manches nicht zum Lachen.
Das Schöne und Gute sollen wir seh’n,
und nicht achtlos daran vorüber geh’n.
Du musst nur die Natur betrachten
statt nur nach Anerkennung trachten.
Wir soll’n uns freu’n über unser Leben,
welches uns von Gott gegeben.
Sehen, hören, fühlen, denken,
das tat Gott uns alles schenken.
Die Welt versucht uns zu zerstreuen,
mit Dingen, die uns oft gereuen.
Wein, Weib und Gesang
probiert man schon lang.
Unsere Augen sollen das nur seh’n,
welches kann im Licht gescheh’n.
Denn der Alkohol und auch die Drogen,
die hab’n schon viele Menschenleb’n verbogen.
Ist das wohl jene Freude,
die uns auch hält im Leide?
Oder ist sie nur flüchtig
und deshalb auch nicht richtig?
Johannes sagt uns wie im Frust,
„Die Welt vergeht mit Ihrer Lust!“
Dass man dabei doch nicht vergisst,
dass nur die Freud‘ an Gott ewig ist.
Christen dürfen sich besonders freu’n,
wenn sie ihre Schuld bereu’n.
Denn dann ist für sie garantiert,
ein Platz im Himmel reserviert.
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(Autor: Hermann Wohlgenannt) Copyright © by Hermann Wohlgenannt, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Freude zu Psalm 63,6
Ich freu mich, dass ich froh erwache
und ein neuer Tag beginnt.
Deine Engel hielten Wache,
beschützten sanft Dein schlafend Kind.
Ich freu mich über die Gesundheit,
die Du mir jeden Tag neu schenkst.
Stets machst Du mich zum Leben neu bereit,
ich danke Dir, dass Du mein Schicksal gnädig lenkst.
Ich freu mich, dass ich Arbeit habe,
in dieser schweren Lebenszeit.
Dank Dir für diese ganz besondere Gabe,
in Liebe und Ergebenheit!
Ich freu mich über alle Zeitgenossen,
die Du als gute Freunde mir bestellt.
Mit ihnen steig ich viele Sprossen,
die Lebensleiter hoch in meine kleine Welt.
Ich freu mich über manche Liebe,
die mir in meinem Leben ward gewährt.
Du hast in uns die reinen Triebe,
begnadet, gesegnet und genährt.
Ich freu mich über des Verstandes Gaben,
die Du mir in die Wiege hast gelegt.
Meine Sünde hast Du tief begraben
und mein Herz mit Deinem Geist bewegt!
Ich freu mich, dass Du mir gegeben,
den Mut zur Hoffnung allezeit.
Hab Dank, Herr, für mein gutes Leben,
ich freu mich auf die Ewigkeit!
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(Autor: Johannes Kandel) Copyright © by Johannes Kandel, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Freude in Christus
Die Freude in Christus - sie bleibet bestehen,
auch wenn alle anderen Freuden vergehen.
Sie ist uns‘re Stärke, begleitet im Leben.
Die Freude in Christus ist gnädiger Segen.
Die Freude in Christus ist Freude in Leiden,
in Krankheit, in Not, wenn auch Menschen hier scheiden.
Die Freude in Christus schenkt Trost und Vertrauen,
wenn gänzlich auf Gott wir in allem nur bauen.
Die Freude in Christus ist Freude im Dienen
für die, denen ist Christi Liebe erschienen.
Für Demut, Geduld, für Beharrlichkeit, Treue
da ist Christi Freude der Grund stets auf’s Neue.
Die Freude in Christus ist Freude in Hoffnung,
sie ist ja das Licht, das auf Erd‘ nicht verlischt.
Und ewig im Himmel wir freuen uns werden.
Dort ist sie viel größer als hier schon auf Erden.
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(Autor: Julia Steinbaron) Copyright © by Julia Steinbaron, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
FREUDE, die Würze des Lebens zu Philipper 4,4
Freude gehört zum Leben,
schöne Augenblicke, die uns umgeben:
Freude, Gutes zu tun.
Kein Beschenkter ist dafür immun.
Freude, Schönes zu sehen.
Kaum jemand kann dem widerstehen.
Freude, Fortschritt zu registrieren.
Davon lässt man sich gerne motivieren.
Freude, konstruktiv zu handeln,
gute Ideen zum Gemeinwohl entwickeln.
Freude, Gottes Schöpfung wahrzunehmen
und sich nach Erkenntnis zu sehnen.
Freude, Dankbarkeit zu leben,
um friedevolle Gesinnung anzustreben!
Freude, den lebendigen Gott anzubeten.
Auf diese Chance sollte niemand verzichten!
Freude, Gott schlicht zu vertrauen,
um in Höhen und Tiefen darauf zu bauen!
Freude, Christi Liebe zu spüren.
Dabei öffnet Jesus Herz, Augen und Ohren!
Freude, bei Gott geborgen zu sein.
ER lädt alle Bußwilligen zur Versöhnung ein!
Freude, die im Wesen haften bleibt:
Gott, der Rettung Seinen Kindern zuschreibt!
Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.
Micha 6,8
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(Autor: Ingolf Braun) Copyright © by Ingolf Braun, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Gedanken um eine Tasse
Meine Tasse weiß Bescheid,
womit ich mir versüße manche Zeit.
Sie kennt mein Wunschgetränk
und es tut gut, dies kleine Geschenk.
Die Form ist nicht verantwortlich
für ein Stück Zufriedenheit, denk ich.
Nicht auf die Tassengestalt kommt es mir an,
sondern auf den Inhalt, da bleib ich dran.
Meine Tasse steht schon früh bereit,
um mir Genuss zu geben bei Gelegenheit.
Besser in Gemeinschaft, nicht nur heute,
dient Kaffee oder Tee uns zur Freude.
Plötzliche Gedanken stellen die Frage:
Womit fülle ich eigentlich meine Tage?
Ich kenne zwar den richtigen Trank,
doch was braucht meine Seele zum Dank?
Es gibt einen Inhalt zum Frieden:
Gottes Wort zu kennen und zu lieben.
Gott wird denen bleibende Erfüllung geben,
die wissen, was ihnen Gewissheit gibt im Leben!
Dein Wort ward mir Speise, da ich's empfing; und dein Wort ist meines Herzens Freude und Trost; denn ich bin ja nach deinem Namen genannt; HERR, Gott Zebaoth.
Jeremia 15,16
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(”Meine Tasse”- ein Anschauungsbeispiel)
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(Autor: Ingolf Braun) Copyright © by Ingolf Braun, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Gott ist im Himmel und er ist auf Erden
1. Gott ist im Himmel und er ist auf Erden,
er sendet Engel in Menschengestalt.
Siehe, es wird dir alle Hilfe werden,
sein sind ist die Macht und alle Gewalt.
2. Gott kennt dein Grämen, er sieht auch dein Weinen,
wenn Hilfe fern dir erscheint in der Nacht.
Hoffe, Gott lässt die Sonne wieder scheinen,
weil seine Liebe über dir wacht.
Refrain:
Zage nicht, wenn Dunkelheit
auf dem Weg des Lebens liegt,
wandle nur, es kommt die Zeit,
da der Fürst des Lichtes siegt!
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(Autor: Gerhard A. Spingath) Copyright © by Gerhard A. Spingath, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Gott ist mein Lied zu Psalm 28,7
1. Gott ist mein Lied,
er ist der Gott der Stärk,
Herr, ist sein Nam,
und groß sind seine Werke,
und alle Himmel sein Gebiet.
2. Er will und spricht´s
so sind und leben Welten;
und er gebeut, so fallen
durch sein Schelten
die Himmel wieder in ihr Nichts.
3. Licht ist sein Kleid,
und seine Wahl das Beste.
Er herrscht als Gott,
und seines Thrones Feste
ist Wahrheit und Gerechtigkeit.
4. Unendlich reich,
ein Meer von Seligkeiten,
ohn Anfang Gott,
und Gott in ewgen Zeiten!
Herr aller Welt, wer ist dir gleich?
5. Was ist und war im Himmel,
Erd und Meere,
das kennet Gott,
und seiner Werke Heere
sind ewig vor ihm offenbar.
6. Er ist um mich,
schafft, daß ich sicher ruhe;
er schafft, was ich vor
oder nachmals tue,
und er erforschet mich und dich.
7. Er ist dir nah, du sitzest
oder gehest, ob du ans Meer,
ob du gen Himmel flöhest,
so ist er allenthalben da.
8. Er kennt mein Flehn
und allen Rat der Seele;
er weiß, wie oft
ich Gutes tu und fehle,
und eilt mir gnädig beizustehn.
9. Er wog mir dar,
was er mir geben wollte;
schrieb auf sein Buch,
wie lang ich leben sollte,
da ich noch unbereitet war.
10. Nichts, nichts ist mein,
das Gott nicht zugehöre.
Herr, immerdar soll
deines Namens Ehre,
dein Lob in meinem Munde sein.
11. Wer kann die Pracht
von deinen Wundern fassen?
Ein jeder Staub, den du hast
werden lassen, verkündigt
seines Schöpfers Macht.
12. Der kleinste Halm
ist deiner Weisheit Spiegel.
Du Lust und Meer,
ihr Auen, Tal und Hügel,
ihr seid sein Loblied und sein Psalm.
13. Du tränkst das Land,
führst uns auf grüne Weiden,
und Nacht und Tag
und Korn und Wein
und Freuden empfangen
wir aus deiner Hand.
14. Kein Sperling fällt, Herr,
ohne deinen Willen,
sollt ich mein Herz
nicht mit dem Troste stillen,
daß deine Hand mein Leben hält?
15. Ist Gott mein Schutz,
will Gott mein Retter werden,
so frag ich nichts
nach Himmel und nach Erden
und biete selbst der Hölle Trutz.
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(Autor: Christian Fürchtegott Gellert (1715-1769))
Gott ist und bleibt getreu zu 1. Kor. 1,9
1. Gott ist und bleibt getreu,
sein Herze bricht von Lieben,
pflegt er gleich öftermal
die Seinen zu betrüben.
Er prüft durch das Kreuz,
wie rein der Glaube sei,
wie standhaft die Geduld;
Gott ist und bleibt getreu.
2. Gott ist und bleibt getreu;
er hilf ja selber tragen,
was er uns auferlegt,
die Last der schweren Plagen.
Er braucht die Ruten oft
und bleibet doch dabei
ein Vater, der uns liebt;
Gott ist und bleibt getreu.
3. Gott ist und bleibt getreu;
er weiß, was wir vermögen,
er pfleget nie zu viel
den Schwachen aufzulegen.
Er macht sein Israel von Last
und Banden frei,
wenn große Not entsteht;
Gott ist und bleibt getreu.
4. Gott ist und bleibt getreu;
er tröstet nach dem Weinen,
er läßt aus trüber Nacht
die Freudensterne scheinen.
Es geht der Kreuzessturm
im Augenblick vorbei;
sei, Seele, nur getrost!
Gott ist und bleibt getreu.
5. Gott ist und bleibt getreu;
er stillet dein Begehren,
er will dein Glaubensgold
in Trübsalsglut bewähren.
Nimm an von Gottes Hand
den Kreuzkelch ohne Scheu,
dein Lebensbecher folgt;
Gott ist und bleibt getreu.
6. Gott ist und bleibt getreu.
Laß alle Wetter krachen,
Gott wird der Trübsal
doch ein solches Ende machen,
daß alles Kreuz und Not
dir ewig nützlich sei.
So liebt der Höchste dich.
Gott ist und bleibt getreu.
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(Autor: Autor unbekannt 1695)
Großer Gott von alten Zeiten
1. Großer Gott von alten Zeiten,
dessen Hand die Welt regiert,
dessen Treu auf allen Seiten
mich von Jugend auf geführt,
heute weckt des Tages Lauf
mich zu lauter Andacht auf.
2. Ach wie lieb ich diese Stunden,
denn sie sind des Herren Fest,
das mit so viel Trost verbunden,
da mein Gott mich ruhen lässt
und durch seinen guten Geist
mir den Weg zum Himmel weist.
3. Habe Dank für deinen Morgen,
der mir Zeit zum Guten schenkt;
das sind unsre besten Sorgen,
wenn der Mensch an Gott gedenkt
und von Herzen bet´und singt,
dass es durch die Wolken dringt.
4. Was ist schöner als Gott dienen;
was ist süßer als sein Wort,
da wir sammeln wie die Bienen
und den Honig tragen fort?
Selig ist, wer Tag und Nacht
also nach dem Himmel tracht.
5. O mein Gott, sprich selber Amen,
denn wir sind dein Eigentum.
Alles preise deinen Namen,
alles mehre deinen Ruhm,
bis es künftig wird geschehn,
dass wir dich im Himmel sehen.
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(Autor: Kaspar Neumann (1648 - 1715))
Großer Gott, in dem ich schwebe
1. Großer Gott, in dem ich schwebe,
Menschenfreund, von dem ich lebe,
höchstes Gut und Herr allein!
Ich bet´ an dein Nahesein!
2 Du, den Engel knieend sehen
und mit ew´gem Lob erhöhen,
neigest dich zum armen Ton
gnadenreich von deinem Thron.
3. Gotteshaus und Himmelspforte
ist hier und an jedem Orte;
du bist nie und nirgends weit;
und ich bin oft so zerstreut!
4. Dinge dieser Erden sahe ich,
nicht dich, der du so nahe;
draußen ging ich wie ein Tier,
und du, Heiland, warst in mir?
5. Spät erkannt´ ich diese Lehre,
diesen Adel, diese Ehre,
deiner Gottheit Gegenwart,
die sich in uns offenbart.
6. Sollt´ sich nicht mein Alles beugen
und in Liebesehrfurcht schweigen,
da ich, wo ich geh´ und steh´,
meinen Gott vor Augen seh ?
7. Laß dich loben! Laß dich lieben
mit den reinsten Herzenstrieben,
daß du mir in Jesu Christ
näher als mein Herze bist!
8. Mögen Andre sich zerstreuen,
ich will mich in dir erfreuen,
den ich habe, wo ich bin;
nimm mein Herz, o Heiland, hin!
9. Was ich denke und verrichte,
sei vor deinem Angesichte;
Tun und Lassen, Freud und Pein
soll zu deiner Ehre sein.
10. Bei dir bleib´ ich im Erwachen,
mit dir tu´ ich meine Sachen,
du, mein Gott und höchstes Gut,
in dem Leib und Seele ruht!
11. mit dir, treuer Freund und Leiter,
pilgre ich nun immer weiter,
stille, froh und unbekannt,
bis hindurch zum Vaterland.
12. So vor Gottes Augen schweben,
das ist erst ein sel´ges Leben,
da man, wo man immer ist,
dein gedenkt, Herr Jesu Christ!
13. Kommet denn, ihr Gottes Kinder!
Kommet auch, ihr blinden Sünder!
Laßt die Welt, und denkt allein
stets an Gottes Nahesein!
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(Autor: unbekannt - Aus dem Liederschatz von Albert Knapp)
Ich komme bald
Wenn die Sehnsucht meines Herzens erscheint,
wenn verborgene Herrlichkeit sichtbar wird,
wenn der letzte Gefangene endlich befreit,
wenn die Krankheit der Liebe geheilt,
dann wird still meine Seele jubeln
und keine Frage in meinem Herzen sein,
dann schaue ich die Liebe droben,
die mich geliebt und weiß: ich bin daheim!
Komm, Herr Jesus! Rufen der Geist und die Braut
Und die Liebe beginnt in den Herzen zu wallen:
Siehe, du Schönste, allein auf dein Haupt–
Ich komme! Bald ist Christus alles in allen.
Halleluja! Amen
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(Autor: KaRo) Copyright © by KaRo, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Ich weiß, mein Gott, daß all mein Tun
1. Ich weiß, mein Gott, daß all mein Tun
und Werk in deinem Willen ruhn,
von dir kommt Glück und Segen;
was du regierst, das geht und steht
auf rechten, guten Wegen.
2. Es steht in keines Menschen Macht,
daß sein Rat werd ins Werk gebracht
und seines Gangs sich freue;
des Höchsten Rat der macht´s allein,
daß Menschenrat gedeihe.
3. Oft denkt der Mensch in seinem Mut,
dies oder jenes sei ihm gut,
und ist doch weit gefehlet;
oft sieht er auch für schädlich an,
was doch Gott selbst erwählet.
4. So fängt auch mancher weise Mann
ein gutes Werk zwar fröhlich an
und bringt´s doch nicht zum Stande;
er baut ein Schloß und festes Haus,
doch nur auf lauterm Sande.
5. Wie mancher ist in seinem Sinn
fast über Berg und Spitzen hin,
und eh er sich´s versiehet,
so liegt er da, und hat sein Fuß
vergeblich sich bemühet.
6. Drum, lieber Vater, der du Kron
und Zepter trägst in deinem Thron
und aus den Wolken blitzest,
vernimm mein Wort und höre mich
vom Stuhle, da du sitzest.
7. Verleihe mir das edle Licht,
das sich von deinem Angesicht
in fromme Seelen strecket
und da der rechten Weisheit
Kraft durch deine Kraft erwecket.
8. Gib mir Verstand aus deiner Höh,
auf daß ich ja nicht ruh und steh
auf meinem eignen Willen;
sei du mein Freund und treuer Rat,
was recht ist, zu erfüllen.
9. Prüf alles wohl, und was mir gut,
das gib mir ein; was Fleisch
und Blut erwählet, das verwehre!
Der höchste Zweck, das beste Teil
sei deine Liebe und deine Ehre.
10. Was dir gefällt, das laß auch mir,
o meiner Seele Sonn und Zier,
gefallen und belieben;
was dir zuwider, laß mich nicht
in Werk und tat verüben!
11. Ist´s Werk von dir, so hilf zu Glück,
ist´s Menschentun, so treib zurück
und ändre meine Sinnen!
Was du nicht wirkst, pflegt von ihm
selbst in kurzem zu zerinnen.
12. Sollt aber dein und unser Feind an dem,
was dein Herz gut gemeint,
beginnen sich zu rächen,
ist das mein Trost, daß seinen Zorn
du leichtlich könnest brechen.
13. Tritt zu mir zu und mache leicht,
was mir sonst fast unmöglich deucht,
und bring zum guten Ende,
was du selbst angefangen hast
durch Weisheit deiner Hände.
14. Ist ja der Anfang etwas schwer,
und muß ich auch ins tiefe Meer
der bittern Sorgen treten,
so treib mich nur ohn Unterlaß
zu seufzen und zu beten.
15. Wer fleißig betet und dir traut,
wird alles, da ihn sonst vor graut,
mit tapfrem Mut bezwingen;
sein Sorgenstein wird in der Eil
in tausend Stücke springen.
16. Der Weg zum Guten ist gar wild,
mit Dorn und Hecken ausgefüllt;
doch wer ihn freudig gehet,
kommt endlich, Herr, durch deinen Geist,
wo Freud und Wonne stehet.
17. Du bist mein Vater, ich dein Kind;
was ich bei mir nicht hab und find,
hast du zu aller Gnüge.
So hilf nur, daß ich meinen Stand
wohl halt und herrlich siege.
18. Dein soll sein aller Ruhm und Ehr,
ich will dein Tun je mehr und mehr
aus hocherfreuter Seelen
vor deinem Volk und aller Welt,
so lang ich leb, erzählen.
|
(Autor: Paul Gerhardt (1607 - 1676))
In dir ist Freude
1. In dir ist Freude
in allem Leide,
o du süßer Jesu Christ!
Durch dich wir haben
himmlische Gaben,
du der wahre Heiland bist;
hilfest von Schanden,
rettest von Banden.
Wer dir vertrauet
hat wohl gebauet,
wird ewig bleiben.
Halleluja.
Zu deiner Güte
steht unser Gmüte;
an dir wir kleben
im Tod und Leben,
nichts kann uns scheiden.
Halleluja.
2. Wenn wir dich haben,
kann uns nicht schaden
Teufel, Welt, Sünd oder Tod;
du hast's in Händen,
kannst alles wenden,
wie nur heißen mag die Not.
Drum wir dich ehren,
dein Lob vermehren
mit hellem Schalle,
freuen uns alle
zu dieser Stunde.
Halleluja.
Wir jubilieren
und triumphieren,
lieben und loben
dein Macht dort droben
mit Herz und Munde.
Halleluja.
|
(Autor: Cyriakus Schneegaß (1546-1597))
Jesu, meiner Seele leben
1. Jesu, meiner Seele Leben,
meines Herzens höchste Freud,
dir will ich mich ganz ergeben
jetzo und in Ewigkeit;
meinen Gott will ich dich nennen
und vor aller Welt bekennen.
Ich bin dein, und du bist mein,
ich will keines andern sein.
2. Deine Güt hat mich umfangen,
als mich erst die Welt umfing;
dir bin ich schon angehangen,
als an Mutterbrust ich hing;
dein Schoß hat mich aufgenommen,
wenn mein Herz nur zu dir kommen.
Ich bin dein, und du bist mein,
ich will keines andern sein.
3. Auf der Kindheit wilden Wegen
folgte mir stets deine Güt;
deines Geistes Trieb und Regen
regte mir oft das Gemüt,
so ich etwa ausgetreten,
daß ich wieder käm mit Beten.
Ich bin dein, und du bist mein,
ich will keines andern sein.
4. Ja in meinem ganzen Leben
hat mich stets dein Licht geführt;
du hast, was ich hab, gegeben,
du hast meinen Lauf regiert;
deine Güt, die täglich währet,
hat mich immerdar ernähret.
Ich bin dein, und du bist mein,
ich will keines andern sein.
5. Irr ich, sucht mich deine Liebe;
fall ich, hilfet sie mir auf.
Ist es, daß ich mich betrübe,
tröst sie mich in meinem Lauf.
Bin ich arm, gib sie mir Güter;
haßt man mich, ist sie mein Hüter.
Ich bin dein, und du bist mein,
ich will keines andern sein.
6. Dein Geist zeiget mir das Erbe,
das im Himmel beigelegt;
ich weiß, wenn ich heute sterbe,
wo man meine Seel hinträgt:
Zu dir, Jesu, in die Freude;
Trotz, daß mich was von dir scheide.
Ich bin dein, und du bist mein,
ich will keines andern sein.
7. Drum ich sterbe oder lebe,
bleib ich doch dein Eigentum,
an dich ich mich ganz ergebe,
du bist meiner Seele Ruhm,
meine Zuversicht und Freude,
meine Süßigkeit im Leide.
Ich bin dein, und du bist mein,
ich will keines andern sein.
8. Höre, Jesu, noch ein Flehen,
schlag mir diese Bitt nicht ab:
Wenn mein Augen nicht mehr sehen,
wenn ich keine Kraft mehr hab,
mit dem Mund was vorzutragen,
laß mich doch zuletzt noch sagen:
Ich bin dein, und du bist mein,
ich will keines andern sein.
|
(Autor: Christian Scriver (1629 - 1693))
Jesus schenkt Freude
Ich möchte dir so gerne von mir etwas erzähl‘n -
ich durft‘ in meinem Leben die wahre Freude wähl‘n.
Die Freude ist in Jesus. Er gab sie einst auch mir.
Die Freude will so gerne Er geben ja auch dir.
Doch nicht nur wahre Freude hab‘ ich in meinem HERRN,
Geborgenheit und Ruhe schenkt Jesus jedem gern.
Im Inneren ist Leere - doch Er allein erfüllt;
das Herz ist voller Unruh‘ - bei Ihm ist es gestillt!
Er will so gerne schenken, wonach dein Herze sucht,
auch wenn du hast dein Leben so manches Mal verflucht.
Bei Jesus gibt es Frieden, Geborgenheit und Ruh‘;
drum komme doch zu Jesus, oh armer Mensch, auch du.
|
(Autor: Julia Steinbaron) Copyright © by Julia Steinbaron, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Mein Friedefürst, dein freundliches Regieren zu Jesaja 9,5
1. Mein Friedefürst, dein freundliches Regieren
stillt alles Weh, das meinen Geist beschwert.
Wenn sich zu dir mein schwaches Herze kehrt,
so läßt sich bald dein Friedensgeist verspüren;
dein Gnadenblick zerschmelzet meinen Sinn
und nimmt die Furcht und Unruh von mir hin.
2. Gewiß, mein Freund gibt solche edlen Gaben,
die alle Welt mir nicht verschaffen kann.
Schau an die Welt, schau ihren Reichtum an:
er kann ja nicht die müden Seelen laben.
Mein Jesus kann´s, er tut´s im Überfluß,
wenn alle Welt zurückestehen muß.
3. O Seelenfreund, wie wohl ist dem Gemüte,
das im Gesetz sich so ermüdet hat
und nun zu dir, der Lebensquelle, naht
und schmeckt in dir die wundersüße Güte,
die alle Angst, die alle Not verschlingt
und unsern Geist zu sanfter Ruhe bringt.
4. Je mehr das Herz sich zu dem Vater kehret,
je mehr es Kraft und Seligkeit genießt,
daß es dabei der Eitelkeit vergißt,
die sonst den Geist gedämpfet und beschwert;
je mehr das Herz des Vaters Liebe schmeckt,
je mehr wird es zur Heiligkeit erweckt.
5. Wenn sich in dir des Herren Klarheit spiegelt
und seines Angesichtes milder Schein,
dann wird das neue Leben recht gedeihn;
die Heimlichkeit der Weisheit wird entsiegelt,
ja selbst dein Herz in solches Bild verklärt
und alle Kraft der Sünde abgekehrt.
6. Was dem Gesetz unmöglich war, zu geben,
das bringt alsdann die Gnade selbst herfür:
sie wirket Lust zur Heiligkeit in dir
und ändert nach und nach dein ganzes Leben,
indem sie dich aus Kraft in Kräfte führt
und mit Geduld und Langmut dich regiert.
7. O Jesu, laß mein Herz auf dich nur schauen!
Besuche mich, du Aufgang aus der Höh,
daß ich das Licht in deinem Lichte seh
und könne ganz auf deine Gnade trauen.
Kein Fehler sei so groß und schwer in mir,
der mir die Tür verschlösse, Herr zu dir!
8. Wenn meine Schuld mich vor dir niederschläget
und deinen Geist der Kindschaft in mir dämpft,
wenn das Gesetz mit meinem Glauben kämpft
und lauter Angst und Furcht in mir erreget,
so laß dein mütterliches Herz mich sehn
und neue Kraft und Zuversicht entstehn.
9. So ruh ich nun, mein Heil, in deinen Armen;
du selbst sollst mir mein ewger Friede sein.
Ich hülle mich in deine Gnade ein;
mein Element ist einzig dein Erbarmen.
Und weil du mir mein ein und alles bist,
so ist´s genug, wenn dich mein Geist genießt.
|
(Autor: Christian Friedrich Richter (1676 - 1711))
Mein Gott, Du bist und bleibst mein Gott
1. Mein Gott, Du bist und bleibst mein Gott,
das macht mir tausend Freuden.
Es kann mich weder Not noch Tod
von Deiner Liebe scheiden.
Denn hab´ ich Dich, so werden mich
die Flammen nicht ergreifen,
die Fluten nicht ersäufen.
2. Du bist mein Gott von Jugend auf
in Freud´ und Leid gewesen.
Es war mein ganzer Lebenslauf
zum Segen auserlesen.
Wie manche Not, die mir gedroht,
hat Deine Hand gewendet
und Hilfe mir gesendet.
3. Du bist mein Gott, und bis hierher
willst Du noch immer walten.
Da meiner längst vergessen wär´,
hast Du mich doch erhalten,
gespeist, getränkt und sonst beschenkt
mit vielen Gnadengaben,
die Leib und Seele laben.
4. Du bist mein Gott auch noch jetzt und
kein Augenblick verschwindet,
der nicht zugleich mir Herz und Mund
zu neuem Dank verbindet.
Und seh´ ich an, was Du getan
auf allen meinen Wegen,
so ist es lauter Segen.
5. Du bist mein Gott auch künftig hin,
darauf vertrau ich feste;
Du änderst nie den treuen Sinn,
und sorgst für mich aufs Beste.
In Lieb´ und Leid bist Du bereit,
mir Rat und Tat zu geben,
so lang ich werde leben.
6. Du bist mein Gott, kein Kreuze kann
mir diesen Trost benehmen,
und geh ich gleich auf rauer Bahn,
will ich mich doch nicht grämen.
Der Weg zu Dir ist dornig hier,
und führt mich doch zum Ziele,
wenn ich auch Schmerzen fühle.
7. Du bist mein Gott, auch wenn der Tod
mir alles andre raubet.
Stirbt gleich der Leib, es hat nicht Not,
wer nur an Jesum glaubet,
der findet dort des Lebens Port,
wo uns ein bess´res Leben
im Himmel wird gegeben.
8. Du bist mein Gott, drum freu ich mich,
ich werde zu Dir kommen,
so bald nach meinem Sterben ich
der letzten Angst entnommen;
es ist mir schon vor Deinem Thron
das Erbteil zugewendet,
das nie verblüht noch endet.
9. So bist und bleibest Du mein Gott;
dran hab ich keinen Zweifel.
Ich sag´ es aller Welt zum Spott,
und auch zum Trotz dem Teufel:
Mein Gott ist mein, und ich bin sein!
Nichts soll mir diesen Glauben
aus meinem Herzen rauben.
|
(Autor: Benjamin Schmolck (1672 - 1737))
Mein Jesu, süße Seelenlust
1. Mein Jesu, süße Seelenlust,
mir ist nichts außer dir bewußt,
wenn du mein Herz erquickest,
dieweil dein Blick so lieblich ist,
daß man auch seiner selbst vergißt,
wenn du den Geist entzückest,
daß ich in dich aus dem Triebe
reine Liebe von der Erde
über mich gezogen werden.
2. Was hat ich doch für Trost und Licht,
als ich dein holdes Angesicht,
mein Jesu, noch nicht kannte?
Wie blind und töricht ging ich hin,
da mein verkehrter Fleischessinn
von Weltbegierden brannte,
bis mir von dir Licht und leben
ward gegeben, dich zu kennen,
herzlich gegen dich zu brennen.
3. Die arme Welt hat zwar den Schein,
als wär ihr schlechtes Fröhlichsein
ein herrliches Vergnügen.
Allein wie eilend geht’s vorbei,
da sieht man, daß es Blendwerk sei,
wodurch wir uns betrügen.
Drum muß Jesus mit den Schätzen
mich ergetzen, die bestehen,
wenn die Weltlust muß vergehen.
4. Wer Jesum fest im Glauben hält,
der hat die Kraft der andern Welt
hier allbereit zu schmecken.
Pflegt Jesus gleich zu mancher Zeit
bei großer Herzenstraurigkeit
sein Antlitz zu verdecken,
ist doch sein Joch sanft und feiner ,
als wenn einer auf dem Bette
dieser Welt zu schlafen hätte.
5. So weiß ich auch aus deinem Wort,
daß du dich, liebster Seelenhort,
nicht ewiglich versteckest;
du tust vor mir die Augen zu,
auf daß du desto größre Ruh
hernach in mir erweckest,
wenn ich treulich als ein Rebe
an dir klebe auch im Leide,
nicht nur in der süßen Freude.
6. Derhalben soll mich keine Not,
mein Jesu, wär es auch der Tod,
von deinem Dienst abschrecken.
Ich weiß, daß mich dein Herze liebt,
darum so geh ich unbetrübt
mit dir durch Dorn und Hecken.
Plage, schlage, ich bin stille,
ist´s dein Wille, mich zu kränken,
du wirst meiner doch gedenken.
7. Und sollt ich auch, mein Hort,
in mir dein süßes Manna
nicht allhier in dieser Zeit empfinden,
so will ich doch zufrieden sein
und werde deinen Gnadenschein
in jenem Leben finden,
da man stets kann, sich zu laben,
Jesum haben, stets erblicken
und ihn in die Arme drücken.
8. Allein, du holder Menschensohn,
ich kenne deine Liebe schon,
wenn uns die Dornen stechen;
dein Herz, das mich in Trauer setzt
und sich verschließt, muß doch zuletzt
vor lauter Liebe brechen;
drum füllt und quillt in mein Herze
nach dem Schmerze deine Süße,
die ich auch allhier genieße.
9. Du salbest mich mit Freudenöl,
so daß sich öfters Lieb und Seel
recht inniglich erfreuen.
Ich weiß wohl, daß du mich betrübst,
ich weiß auch, was du denen gibst,
die sich davor nicht scheuen.
Drum gib den Trieb, unabwendig
und beständig treu zu bleiben
und recht fest an dich zu gläuben.
10. Der Glaub ist eine starke Hand
und hält dich als ein festes Band,
ach stärke meinen Glauben!
Im Glauben kann dich niemand mir,
im Glauben kann mich niemand dir,
o starker Jesu, rauben, weil ich fröhlich
Welt und Drachen kann verlachen
und die Sünden durch
den Glauben überwinden.
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(Autor: Joh. Christ. Lange 1669 - 1756)
Meines Herzens reinste Freude
1. Meines Herzens reinste Freude
Ist nur die, dass ich nie
mich von Jesus scheide
ihn im rechten Glauben ehre
und auch heut‘ hoch erfreut
seine Stimme höre.
2. Heut‘ noch ruft er allen Müden
und erfüllt sanft und mild
ihren Geist mit Frieden.
Seine Last ist leicht zu tragen,
er macht Bahn, geht voran,
stärkt uns, wenn wir zagen.
3. Er kennt meiner Seele Leiden
und er führt, wie ein Hirt
zu den rechten Weiden.
Er will meine Seele laben
mit der Speis‘ aus dem Geist
und mit Himmelsgaben.
4. Jesus, treuster Freund von allen,
mit dir will froh und still
ich durchs Leben wallen.
Lös‘ mich, Herr, ganz von der Erden,
dass, wenn einst du erscheinst,
ich kann herrlich werden.
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(Autor: Samuel Gottlieb Bürde (1753 – 1831) 3. Vers Gerhard Spingath) Copyright © by Samuel Gottlieb Bürde (1753 – 1831) 3. Vers Gerhard Spingath, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
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