1. Bleibt bei dem, der euretwillen
auf die Erde niederkam,
der, um euern Schmerz zu stillen,
tausend Schmerzen auf sich nahm!
Bleibt bei dem, der einzig bleibet,
wenn auch alles untergeht,
der, wenn alles auch zerstäubet,
siegend überm Staube steht!
2. Alles schwindet, Herzen brechen,
denen ihr euch hier ergabt,
und der Mund hört auf zu sprechen,
der euch oft mit Trost gelabt,
und der Arm, der euch zum Stabe
und zum Schilde ward, erstarrt,
und das Auge schläft im Grabe,
das euch sorgsam einst bewahrt.
3. Alles stirbt; das Irdsche findet
in dem Irdischen sein Grab,
alle Lust der Welt verschwindet,
und das Herz stirbt selbst ihr ab.
Irdsches Wesen muß verwesen,
irdsche Flamme muß verglühn,
irdsche Fessel muß sich lösen,
irdsche Blüte muß verblühn.
4. Doch der Herr steht überm Staube
alles Irdischen und spricht:
Stütze dich auf mich und glaube,
hoffe, lieb und fürchte nicht!
Darum bleibt bei dem, der bleibet,
und der geben kann, was bleibt,
der, wenn ihr euch ihm verschreibet,
euch ins Buch des Lebens schreibt!
|