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1. Bleibt bei dem, der euretwillen
auf die Erde niederkam,
der, um euern Schmerz zu stillen,
tausend Schmerzen auf sich nahm!
Bleibt bei dem, der einzig bleibet,
wenn auch alles untergeht,
der, wenn alles auch zerstäubet,
siegend überm Staube steht!
2. Alles schwindet, Herzen brechen,
denen ihr euch hier ergabt,
und der Mund hört auf zu sprechen,
der euch oft mit Trost gelabt,
und der Arm, der euch zum Stabe
und zum Schilde ward, erstarrt,
und das Auge schläft im Grabe,
das euch sorgsam einst bewahrt.
3. Alles stirbt; das Irdsche findet
in dem Irdischen sein Grab,
alle Lust der Welt verschwindet,
und das Herz stirbt selbst ihr ab.
Irdsches Wesen muß verwesen,
irdsche Flamme muß verglühn,
irdsche Fessel muß sich lösen,
irdsche Blüte muß verblühn.
4. Doch der Herr steht überm Staube
alles Irdischen und spricht:
Stütze dich auf mich und glaube,
hoffe, lieb und fürchte nicht!
Darum bleibt bei dem, der bleibet,
und der geben kann, was bleibt,
der, wenn ihr euch ihm verschreibet,
euch ins Buch des Lebens schreibt!
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(Autor: Karl Johann Philipp Spitta (1801 - 1859))
Die hier vor deinem Antlitz stehn
1. Die hier vor deinem Antlitz stehn,
sind Jesu Christi Glieder.
Blick, wenn vereint wir für sie flehn,
erbarmend auf sie nieder!
Gib ihnen, Vater, Sohn und Geist,
das Gute, was dein Wort verheißt
im Leben und im Sterben!
2. Sie kennen, Vater, deinen Sohn
und seine heilgen Lehren.
Ist Freude, Gott, vor deinem Thron,
wenn Sünder sich bekehren,
wie groß soll unsre Freude sein,
wenn junge Seelen dir sich weihn,
dir treulich anzuhangen!
3. O laß sie niemals zum Gericht
dein heilig Mahl empfangen!
Laß sie mit gläubger Zuversicht
dem Altare nahen!
Es stärke sie in aller Not,
es reize sie, des Heilands Tod
zu preisen durch ihr Leben.
4. Lacht ihnen bei dem edeln Lauf
die falsche Welt entgegen,
hilf dann den schwachen Herzen auf;
und wenn sich Lüfte regen,
laß sie hinauf auf Jesum sehn,
die Welt mit ihrer Lust verschmähn,
beharren bis ans Ende!
5. Den wichtgen Lohn der Ewigkeit,
die Herrlichkeit dort oben,
zeig ihnen, die auf alle Zeit
jetzt Treue dir geloben!
Der Blick müss´ ihnen Kraft verleihn;
Herr, segne sie, denn sie sind dein;
erhalte sie im Glauben!
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(Autor: Theob. Gottlieb v. Hippel (1741 - 1796)
Dir sei mein ganzes Leben o Jesu nun geweiht zu Römer 12,1
1. Dir sei mein ganzes Leben,
o Jesu, nun geweiht;
Dir sei es übergeben
in alle Ewigkeit!
Nichts soll mich von Dir scheiden,
nicht Leben, nicht der Tod.
Ich huldige mit Freuden Dir,
mein Herr Zebaoth!
2. Du hast an mich aus Gnaden
Dein teures Blut gewandt,
willst heilen meinen Schaden,
hältst mich bei meiner Hand.
Und wenn zu manchen Zeiten
der Feind mir setzet zu,
so willst Du für mich streiten:
Wo ist ein Gott wie Du?
3. Lass mich doch nur nicht weichen;
der Bund soll fest bestehen.
Lass mich das Ziel erreichen,
niemals zurücke gehen!
Dich hab ich mir erkoren;
O Schönster, nimm mich ein!
So werd ich neu geboren
Und ein Geist mit Dir sein.
4. Wohlan denn, ich verschreibe
Dir nun mein ganzes Ich:
Geist Seele samt dem Leibe,
ganz sollst Du haben mich.
Nimm mich in Deine Pflege;
präg aus Dein Bild in mir;
tu kund mir Deine Wege!
Herr, mich verlangt nach Dir.
(Melodie: "Befiel du deine Wege")
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(Autor: Wilhelm Griesinger (1834 - 1910))
Eines wünsch ich mir vor allem andern
1. Eines wünsch' ich mir vor allem andern,
eine Speise früh und spät.
Selig lässt's im Tränental sich wandern,
wenn dies Eine mit uns geht:
Unverrückt auf einen Mann zu schauen,
der mit blut'gem Schweiß und Todesgrauen
auf sein Antlitz niedersank
und den Kelch des Vaters trank.
2. Ewig soll er mir vor Augen stehen,
wie er als ein stilles Lamm
dort so blutig und so bleich zu sehen,
hängend an des Kreuzes Stamm,
wie er dürstend rang um meine Seele,
dass sie ihm zu seinem Lohn nicht fehle,
und dann auch an mich gedacht,
als er rief: "Es ist vollbracht!"
3. Ja, mein Jesu, lass mich nie vergessen
meine Schuld und deine Huld!
Als ich in der Finsternis gesessen,
trugest du mit mir Geduld,
hattest längst nach deinem Schaf getrachtet,
eh es auf des Hirten Ruf geachtet,
und mit teurem Lösegeld
mich erkauft von dieser Welt.
4. Ich bin dein, sprich du darauf dein Amen!
Treuster Jesus, du bist mein!
Drücke deinen süßen Jesusnamen
brennend in mein Herz hinein!
Mit dir alles tun und alles lassen,
in dir leben und in dir erblassen:
Das sei bis zur letzten Stund
unser Wandel, unser Bund.
5. Die wir uns allhier beisammen finden,
schlagen unsre Hände ein,
uns auf deine Marter zu verbinden,
dir auf ewig treu zu sein.
Und zum Zeichen, dass dies Lobgetöne
deinem Herzen angenehm und schöne,
sage Amen und zugleich:
„Friede, Friede sei mit euch!“
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(Autor: Albert Knapp (1798 - 1864))
Erhör, o Gott, das heiße Flehn
Erhör, o Gott, das heiße Flehn
der Kinder, die hier vor dir stehn!
Erbarmend blick auf sie hernieder,
denn dein sind sie, sind Christi Glieder.
Gib ihnen, Vater, Sohn und Geist,
den Segen, den dein Wort verheißt,
erfülle sie mit deinen Gaben,
laß sie mit dir Gemeinschaft haben,
erbarme dich, erbarme dich!
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(Autor: Elieser Küster (1732 - 1799)
Erneure mich, o ewigs Licht
1. Erneure mich, o ewigs Licht,
und lass von deinem Angesicht
mein Herz und Seel mit deinem Schein
durchleuchtet und erfüllet sein.
2. Schaff in mir, Herr, den neuen Geist,
der dir mit Lust Gehorsam leist´
und nichts sonst, als was du willst, will;
ach Herr, mit ihm mein Herz erfüll.
3. Auf dich lass meine Sinne gehn,
lass sie nach dem, was droben, stehn,
bis ich dich schau, o ewigs Licht,
von Angesicht zu Angesicht.
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(Autor: Johann Friedrich Ruopp (1672 - 1708))
Glaube fest an Gott den Herrn
Glaube fest an Gott den Herrn;
glaube an SEIN Walten!
Niemals ist es unmodern,
sich an Gott zu halten.
Mit Gott als Begleiter
verirrst du dich nicht,
denn ER ist der Streiter
für Wahrheit und Licht!
IHM sollst du vertrauen
und seinem Gebot;
auf IHN kannst du bauen
in jeglicher Not.
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(Autor: Friedrich Morgenroth (1836-1923))
Höchster, denk´ ich an die Güte
1. Höchster denk´ ich an die Güte,
die du mir bisher erzeigt,
o so wird mein ganz Gemüte
zu der tiefsten Scham gebeugt,
daß ich dich gering geschätzt,
dein Gebot hintangesetzt
und dich, der du mich geliebet,
doch so oft und schwer betrübet.
2. Alle meine Seelenkräfte,
meine Glieder sind ja dein,
und sie sollten zum Geschäfte
deines Dienstes fertig sein.
O wie hab´ ich sie entweiht!
Ach, zur Ungerechtigkeit
und zum schnöden Dienst der Sünden
ließ ich mich oft willig finden.
3. Deine Huld war jeden Morgen
über mir, o Vater, neu;
von wie manchen schweren Sorgen
machte sie das Herz mir frei!
Was mir nützte, gabst du mir;
aber ach, wie dankt´ ich dir?
o wie hab´ ich so vermessen
deines Wohltuns Zeck vergessen!
4. Bei dem hellen Licht der Gnaden
sollt´ ich ja die Sünde fliehn
und von meinem Seelenschaden
frei zu werden mich bemühn.
Deine Güte lockte mich
oft zur Buße; aber ich
floh vor ihrem sanften Locken,
sucht selbst mich zu verstocken.
5. Ach, an dir hab´ ich gesündigt,
Gott mein Vater, ohne Scheu;
dir hab´ich oft aufgekündigt
meine schuldge Kindestreu.
Ach vergib, was ich getan,
nimm mich doch erbarmend an,
führe mich vom Sündenpfade
schnell zurück durch deine Gnade!
6. Dir ergeb´ ich mich auf´s neue;
gib, daß mein gebeugter Geist
deiner Vaterhuld sich freue,
die dein tröstend Wort verheißt!
Was dein Sohn auch mir erwarb,
da er für die Sünder starb,
Fried´ und Freude im Gewissen,
ach das laß auch mich genießen!
7. Stärke selbst in meiner Seele
den Entschluß, mich dir zu weihn!
Gib, daß keine Kraft mir fehle,
folgsam deinem Wort zu sein!
Stehe mir stets mächtig bei,
daß mein Herz dir heilig sei;
dich zu lieben, dir zu leben,
sei mein herzliches Bestreben.
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(Autor: Joh. Sam. Dittrich (1721 - 1797))
Herzensbekenntnis
Ich habe mein Leben geweiht
allein meinem Herrn, Jesus Christ,
weil Er in Freude und Leid
mein guter Begleiter ist.
Er führt mich, wohin ich auch gehe,
bewacht meinen kleinsten Schritt.
Auch wenn ich Ihn nicht vor mir sehe,
weiß ich, Er geht mit mir mit.
Er hält meine Hand stets fest,
nimmt mir die Angst vor Gefahr.
Wenn Kummer mich fallen lässt,
trägt Er mich auf Händen sogar.
Ich bin schon im Leben gegangen
durch Täler und über Höh'n.
Hielt mich die Sünde gefangen,
konnt' ich im Dunkeln nichts sehn,
dann hörte ich leis' Seine Worte:
"Mein Kind, ich verlasse dich nicht.
Denn auch am dunkelsten Orte
scheint dir mein wegweisend' Licht."
Und folgte ich andrem Bestreben,
hörte nicht mehr auf Sein Wort,
hat Er mir gerne vergeben,
an Seinem Kreuz trug Er's fort.
Ihm will ich immer vertrauen
auf meinem Lebenspfad,
bis ich Ihn einmal darf schauen,
wenn Er sich vom Himmel her naht.
Ich möchte ihm heute schon danken
für alles, was Er für mich tut,
und wünsch mir: im Glauben nie wanken.
Ich weiß doch - Er führt mich gut.
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(Autor: Anette Esposito) Copyright © by Anette Esposito, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Hier hast Du meine beiden Hände
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1. Hier hast Du meine beiden Hände,
ich kann ja nichts aus eigner Kraft;
Du weißt den Weg, Du weißt das Ende,
bring Du mich durch die Fremdlingschaft!
2. Ach, leite mich mit deinen Augen
auf jedem Schritt im dunkeln Tal!
Wie gar nichts meine Kräfte taugen,
ich fühl es täglich tausendmal.
3. Ich müßte ja vor Angst verzagen,
wüßt ich nicht, daß Du mit mir gehst,
daß deine Schultern für mich tragen,
und daß im Kampf Du bei mir stehst.
4. Ich bitte nur, daß bis zum Ende
Du mich in dein Erbarmen hüllst;
hier hast Du meine beiden Hände:
Nun mache mit mir, was Du willst.
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(Autor: Hedwig von Redern (1866 - 1935))
Hier ist mein Herz! zu Sprüche 23,26
1. Hier ist mein Herz! Mein Gott, ich gebe es Dir,
Dir, der es gnädig schuf,
„Nimm es der Welt, mein Kind, und gib es mir!“
dies ist an mich dein Ruf.
Hier ist das Opfer meiner Liebe;
ich weih es Dir aus treuem Triebe:
Hier ist mein Herz,
hier ist mein Herz!
2. Hier ist mein Herz! O nimm es gnädig an,
ob ihm gleich viel gebricht.
Ich geb es Dir, so gut ich’s geben kann;
verschmäh die Gabe nicht!
Es ist mit böser Lust befleckt,
mit Sünd erfüllt, mit Schuld bedecket,
mein sündig Herz,
mein sündig Herz.
3. Hier ist mein Herz! Es sucht in Christo Heil
es naht zum Kreuz hin
und spricht: O Herr, Du bist mein Gut und Teil,
dein Tod ist mein Gewinn.
Es hat in des Erlösers Wunden
Trost, Ruh und Seligkeit gefunden,
mein gläubig Herz,
mein gläubig Herz.
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(Autor: Ehrenfried Liebich (1713 - 1780))
Ich habe nun den Grund gefunden zu 1. Kor. 3,11
1) Ich habe nun den Grund gefunden,
der meinen Anker ewig hält;
wo anders als in Jesu Wunden?
Da lag er vor der Zeit der Welt,
der Grund, der unbeweglich steht,
wenn Erd und Himmel untergeht.
2) Es ist das ewige Erbarmen,
das alles Denken übersteigt;
es sind die offnen Liebesarme
des, der sich zu den Sündern neigt,
dem allemal das Herze bricht,
wir kommen oder kommen nicht.
3) Wir sollen nicht verloren werden,
Gott will, uns soll geholfen sein;
deswegen kam der Sohn auf Erden
und nahm hernach den Himmel ein,
deswegen klopft er für und für
so stark an unsers Herzens Tür.
4) O Abgrund, welcher alle Sünden
durch Christi Tod verschlungen hat!
Das heißt die Wunde recht verbinden,
da findet kein Verdammen statt,
weil Christi Blut beständig schreit:
Barmherzigkeit, Barmherzigkeit!
5) Darein will ich mich gläubig senken,
dem will ich mich getrost vertraun
und, wenn mich meine Sünden kränken,
nur bald nach Gottes Herzen schaun;
da findet sich zu aller Zeit
unendliche Barmherzigkeit.
6) Wird alles andre weggerissen,
was Seel und Leib erquicken kann,
darf ich von keinem Troste wissen
und scheine völlig ausgetan,
ist die Errettung noch so weit:
mir bleibet doch Barmherzigkeit.
7) Bei diesem Grunde will ich bleiben,
solange mich die Erde trägt;
das will ich denken, tun und treiben,
solange sich ein Glied bewegt;
so sing ich einstens höchst erfreut:
o Abgrund der Barmherzigkeit!
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(Autor: Johann Andreas Rothe (1688-1758))
Ich habe nur ein Leben zu Römer 14,8
1. Ich habe nur ein Leben,
und das gehört dem Herrn,
Ihm, der es mir gegeben,
geb ich es froh und gern!
2. Er hat es teu'r erworben
mit seinem heilgen Blut,
als Er am Kreuz gestorben
mir armem Knecht zugut.
3. Er hat es sich geheiligt,
gesondert und geweiht,
nun bleibt es unbeteiligt
an Welt und Eitelkeit.
4. Mein Wille ist gestorben,
ich bin nun nicht mehr mein;
Er hat um mich geworben,
ich ward durch Gnade Sein.
5. Nur ist Er meine Stärke,
und Er ist meine Ruh,
Er steht als Held am Werke,
ich schaue staunend zu.
6. Drum geht auch mein Begehren
mit vollem Ernst dahin,
dass Jesus kommt zu Ehren,
und dass ich nichts mehr bin.
7. Ich habe nur ein Leben,
und das ist Ihm geweiht,
Er wird Vollendung geben
in seiner Herrlichkeit.
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(Autor: Hedwig von Redern (1866 - 1935))
Knospender Lenz und Glockengeläut
Knospender Lenz und Glockengeläut –
heil’ges Geloben am Altar heut -
Herzen, die Jesu Eigentum sind:
Segne der Herr dich, du junges Kind!
Das, was du heut’ dem Heiland gelobt,
werde im Kampf des Lebens erprobt.
Wenn Versuchung dich lockend umspinnt,
halte Ihm Treue, du junges Kind!
Sei gesegnet, ein Segen auch du!
Wandre der ewigen Heimat zu;
dass dein Leben nicht nutzlos verrinnt:
Segne der Herr dich, du junges Kind
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(Autor: Clara Fritzsche)
Liebe, die du mich zum Bilde zu 1. Mose 1,27
1. Liebe, die du mich zum Bilde
Deiner Gottheit hast gemacht;
Liebe, die du mich so milde
nach dem Fall hast wiederbracht:
Liebe, dir ergeb ich mich,
Dein zu bleiben ewiglich.
2. Liebe, die du mich erkoren,
eh ich noch geschaffen war,
Liebe, die du Mensch geboren
und mir gleich wardst ganz und gar:
Liebe, dir ergeb ich mich,
Dein zu bleiben ewiglich.
3. Liebe, die für mich gelitten
und gestorben in der Zeit;
Liebe, die mir hat erstritten
ewge Lust und Seligkeit:
Liebe, dir ergeb ich mich,
Dein zu bleiben ewiglich.
4. Liebe, die du Kraft und Leben
Licht und Wahrheit, Geist und Wort
Liebe, die sich ganz ergeben
mir zum Heil und Seelenhort:
Liebe, dir ergeb ich mich,
Dein zu bleiben ewiglich.
5. Liebe, die mich hat gebunden
an ihr Joch mit Leib und Sinn,
Liebe, die mich überwunden
und mein Herz hat ganz dahin:
Liebe, dir ergeb ich mich,
Dein zu bleiben ewiglich.
6. Liebe, die mich ewig liebet
und für meine Seele bitt'
Liebe, die das Lösgeld gibet
und mich kräftiglich vertritt:
Liebe, dir ergeb ich mich,
Dein zu bleiben ewiglich.
7. Liebe, die mich wird erwecken
aus dem Grab der Sterblichkeit;
Liebe, die mich wird umstrecken
mit dem Laub der Herrlichkeit:
Liebe, dir ergeb ich mich,
Dein zu bleiben ewiglich.
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(Autor: Johann Scheffler (1624 - 1677))
Mein Schöpfer, steh mir bei zu Römer 12,1
1. Mein Schöpfer steh mir bei,
sei meines Lebens Licht;
dein Auge leite mich,
bis mein Auge bricht.
Hier leg ich Herz und Glieder
vor dir zum Opfer nieder
und widme meine Kräfte
für dich und dein Geschäfte.
Du willst, daß ich der Deine sei,
mein Schöpfer, steh mir bei!
2. Mein Heiland, wasche mich
mit deinem reinen Blut,
das alle Flecken tilgt
und lauter Wunder tut.
Schließ die verirrte Seele
in deine Wundenhöhle,
daß sie von Zorn und Sünde
hier wahre Freiheit finde.
Ich bin voll Sünden ohne dich,
mein Heiland, wasche mich!
3. Mein Tröster, gib mir Kraft,
wenn sich Versuchung zeigt,
regiere meinen Geist,
wenn er zur Welt sich neigt.
Lehr mich den Sohn erkennen,
ihn meinen Herren nennen,
sein Gnadenwort verstehen,
auf seinen Wegen gehen.
Du bist, der alles Gute schafft,
mein Tröster, gib mir Kraft!
4. Gott Vater, Sohn und Geist,
dir bin ich, was ich bin.
Ach drücke selbst dein Bild
recht tief in meinen Sinn,
erwähle mein Gemüte
zum Tempel deiner Güte,
verkläre an mir Armen
dein gnadenreich Erbarmen!
Wohl mir, wenn du der Meine heißt,
Gott Vater, Sohn und Geist!
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(Autor: Johann Jakob Rambach (1693 - 1735))
Nimm mein Leben, Jesus
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1. Nimm mein Leben! Jesu, Dir
übergeb ich's für und für.
Nimm Besitz von meiner Zeit;
jede Stund sei Dir geweiht!
2. Nimm Du meine Hände an,
zeig mir, wie ich dienen kann;
nimm die Füße, mach sie flink,
Dir zu folgen auf den Wink!
3. Nimm die Stimme, lehre mich
reden, singen nur für Dich;
nimm, o Herr, die Lippen mein,
lege deine Worte drein!
4. Nimm mein Gold und Silber hin,
lehr mich tun nach deinem Sinn;
nimm die Kräfte, den Verstand
ganz in deine Meisterhand!
5. Nimm, Herr, meinen Willen Du,
daß er still in deinem ruh;
nimm mein Herz, mach es hier schon
Dir zum Tempel und zum Thron!
6. Nimm Du meiner Liebe Füll;
Jesu, all mein Sehnen still;
nimm mich selbst und laß mich sein
ewig, einzig, völlig Dein!
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(Autor: Dora Rappard (1842 - 1923))
Nun so bleibt es fest dabei
1. Nun so bleibt es fest dabei,
dass ich Jesu eigen sei.
Welt und Sünde, fahret hin,
weil ich schon versprochen bin.
2. Jesus ist mein höchstes Gut;
denn Er gab sein teures Blut
auch für mich verlornes Kind,
dass mein Glaube Gnade find’t.
3. Herr, ich hang allein an Dir;
nimm nur alles selbst von mir,
was Dir nicht gefällig ist,
weil Du doch mein alles bist.
4. Nun, so komm, Du Seelenfreund,
der es niemals böse meint!
Meine Seele wünscht allein
Deiner Hände Werk zu sein.
5. Sie verlangt kein ander Heil;
Du bist doch ihr bestes Teil.
Andre Quellen weiß sie nicht.
Nein, sie sucht Dein Angesicht.
6. Eher laß ich Dich nicht hin,
bis ich ganz versichert bin,
bis ich weiß: Dein Blut ist mein,
und ich soll errettet sein.
7. Amen, ja, Du hörest mich,
und ich Armer lobe Dich.
Ja, zum voraus will ich schrei’n:
Jesus wird mein Helfer sein!
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(Autor: Ernst Gottlieb Woltersdorf (1725 - 1761))
Nun so will ich denn mein Leben zu Römer 6,17
1. Nun so will ich denn mein Leben
völlig meinem Gott ergeben;
nun wohlan, es ist geschehn.
Sünd, ich will von dir nicht hören,
Welt, ich will mich von dir kehren,
ohne je zurückzusehn.
2. Hab ich sonst mein Herz geteilet,
hab ich hier und da verweilet,
endlich sei der Schluss gemacht,
meinen Willen ganz zu geben,
meinem Gott allein zu leben,
ihm zu dienen Tag und Nacht.
3. Herr, ich bin so ganz elendig;
soll mein Vorsatz sein beständig,
so musst du mein Helfer sein.
O Durchbrecher aller Banden,
lass mich werden nicht zuschanden,
denn ich trau in dich allein.
4. Dich allein will ich erwählen;
alle Kräfte meiner Seelen
nimm nur ganz in deine Macht.
Ja, ich will mich dir verschreiben;
lass es ewig feste bleiben,
was ich dir hab zugesagt.
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(Autor: Gerhard Tersteegen (1697 - 1769))
O Gottes Sohn, du Licht und Leben zu Joh. 1,4
1. O Gottes Sohn, du Licht und Leben,
o treuer Hirt, Immanuel!
Nur dir hab ich mich übergeben,
nur dir gehöret Leib und Seel.
Ich will mich nicht mehr selber führen,
du sollst als Hirte mich regieren;
so geh denn mit mir aus und ein.
Ach Herr, erhöre meine Bitten
und leite mich auf allen Tritten;
ich gehe keinen Schritt allein.
2. Wenn du mich führst, kann ich nicht gleiten,
dein Wort muss ewig feste stehn;
du sprichst: "Mein Auge soll dich leiten,
mein Angesicht soll vor dir gehn."
Ja, dein Erbarmen, deine Güte
umfass allmächtig mein Gemüte!
O dass ich nur recht kindlich sei,
bei allem zu dir gläubig flehe
und stets auf deinen Wink nur sehe,
so stehest du mir täglich bei.
3. Du weißt allein die Friedenswege,
auch das, was mir den Frieden stört;
drum lass mich meiden alle Stege,
wo Welt und Sünde mich versehrt.
Ach dass ich nimmer von dir irrte
noch durch Zerstreuung mich verwirrte,
auch nicht durch einen guten Schein!
O halte meine Seele feste,
hab Acht auf mich aufs Allerbeste,
lehr beten mich und wachsam sein!
4. Herr, mach mich kindlich, treu und stille,
dass ich dir immer folgen kann;
nur dein, nur dein vollkommner Wille
sei für mich Schranke, Ziel und Bahn.
Nichts soll mich ohne dich vergnügen;
lass mir nichts mehr am Herzen liegen
als deines großen Namens Ruhm.
Das sei allein mein Ziel auf Erden;
lass mir´s durch nichts verrücket werden,
denn ich bin ja dein Eigentum.
5. Lass deinen Geist mich täglich treiben,
Gebet und Flehen dir zu weihn.
Lass mir dein Wort im Herzen bleiben
und in mir Geist und Leben sein,
dass ich nach deinem Wohlgefallen
in Ehrfurcht möge vor dir wallen;
zieh ganz zu dir die Seele hin.
Vermehr in mir dein innres Leben,
dir unaufhörlich Frucht zu geben,
und bilde mich nach deinem Sinn.
6. So lieb und lob ich in der Stille
und ruh als Kind in deinem Schoß;
ich schöpfe Heil aus deiner Fülle,
das Herz ist aller Sorgen los.
Ich sorge nur vor allen Dingen,
wie ich zum Himmel möge dringen;
ich bin zu deinem Dienst bereit.
Ach zieh mich, zieh mich weit von hinnen;
was du nicht bist, das lass zerrinnen,
o reiner Glanz der Ewigkeit!
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(Autor: Karl Heinrich von Bogatzky (1690 - 1774))
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