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1. Gib uns Deinen Segen,
Herr, zum Liebesmahl!
Sei bei uns zugegen,
laß den Sonnenstrahl
Deiner Liebe fallen
in der Deinen Herz;
O, vertreib bei allen
menschlich falschen Schmerz!
2. Schmücke diese Stunden
mit der Liebe Gold!
Lieb´ hast Du erfunden,
und Du bist ihr hold.
Salbe Sinn und Worte
mit dem rechten Geist,
daß an diesem Orte
Du das Thema sei´st!
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(Autor: Julius Köbner (1806 - 1884))
Gott Lob, der Sonntag kommt herbei zu Psalm 92,1
1. Gott Lob, der Sonntag kommt herbei,
die Woche wird nun wieder neu.
Heut hat mein Gott das Licht gemacht,
mein Heil hat mir das Leben bracht.
Halleluja.
2. Das ist der Tag, da Jesus Christ
vom Tod für mich erstanden ist
und schenkt mir die Gerechtigkeit,
Trost, Leben, Heil und Seligkeit.
Halleluja.
3. Das ist der rechte Sonnentag,
da man sich nicht g'nug freuen mag,
da wir mit Gott versöhnet sind,
dass nun ein Christ heißt Gottes Kind.
Halleluja.
4. Mein Gott, lass mir dein Lebenswort,
führ mich zur Himmelsehrenpfort,
lass mich hier leben heiliglich
und dir lobsingen ewiglich.
Halleluja.
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(Autor: Johann Olearius (1611 - 1684))
Gott Lob, ein neues Kirchenjahr
1. Gott Lob, ein neues Kirchenjahr
macht uns die große Treue
des ewgen Gottes offenbar;
und nun will er aufs neue
den alten hochbeschwornen Bund,
den einzig festen Glaubensgrund,
durch seinen Geist uns lehren.
2. Auf, Zion, Preis und Ehr und Ruhm
dem höchsten Herrn zu singen!
Dein königliches Priestertum
muß Dank zum Opfer bringen.
Gelobt sei Gott, der durch sein Wort
die Christenheit und diesen Ort
zu seinem Tempel weihet.
3. Ach Herr, gib uns den neuen Geist
und mach uns durch die Güte,
die sich an uns aufs neu erweist,
erneuert im Gemüte.
Den neuen Menschen zieh uns an,
der dir allein gefallen kann
in seinem ganzen Leben.
4. Hierzu erhalt uns, Herr, dein Wort
samt Tauf und Abendmahle,
so wandern wir mit Freuden fort
in diesem finstern Tale.
Herr, segne dieses Kirchenjahr,
lass Kirche, Schul, Tauf und Altar
uns deine Wege zeigen.
5. Gib deinen Hirten Kraft und Geist
zu reiner Lehr und Leben,
dein Wort, das Gottes Weide heißt,
der Herde rein zu geben;
lass alle Hörer Täter sein,
damit kein heuchlerischer Schein
des Glaubens Kraft verleugne.
6. So halten und vollenden wir
das Kirchenjahr auf Erden;
dabei befehlen wir es dir,
wie wir es enden werden.
Hier bleibt die Kirche noch im Streit;
kommt aber einst die Ewigkeit,
dann wird sie triumphieren.
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(Autor: Heinr. Kornelius Hecker (1699-1743))
Gott Vater, aller Dinge Grund
1. Gott Vater, aller Dinge Grund,
gib deinen Vaternamen kund
an diesem heilgen Orte!
Wie lieblich ist die Stätte hier,
die Herzen wallen auf zu dir,
hier ist des Himmels Pforte!
Wohne, throne
hier bei Sündern
als bei Kindern
voller Klarheit,
heilge uns in deiner Wahrheit!
2. Sohn Gottes, Herr der Herrlichkeit,
dies Gotteshaus ist dir geweiht,
o laß dier´s wohl gefallen!
Hier schalle dein lebendig Wort,
dein Segen walte fort und fort
in diesen Friedenshallen.
Einheit, Reinheit
gibt den Herzen,
Angst und Schmerzen
tilg in Gnaden
und nimm von uns allen Schaden!
3. O heilger Geist, du wertes Licht,
wend her dein göttlich Angesicht,
daß wir erleuchtet werden!
Gieß über uns und dieses Haus
dich mit allmächtigen Flammen aus,
mach himmlisch uns auf Erden,
Lehrer, Hörer,
Kinder, Väter!
Früher, später
geht´s zum Sterben:
hilf uns Jesu Reich erwerben!
4. Dreieinger Gott, Lob, Dank und Preis
sei dir vom Kinde bis zum Greis
für dies dein Haus gesungen!
du hast´s geschenkt und aufgebaut,
dir ist´s geheiligt und vertraut
mit Herzen, Händen, Zungen.
Ach, hier sind wir
hoch in Hütten;
Herr, wir bitten:
stell uns droben
in den Tempel, dich zu loben!
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(Autor: Albert Knapp (1798 - 1864))
Höchster Gott, wir danken dir
1. Höchster Gott, wir danken dir,
daß du uns dein Wort gegeben.
gib uns Gnade, daß auch wir
nach demselben heilig leben;
gib dem Glauben solche Stärke,
daß er tätig sei durch Werke.
2. Uns, o Vater, lehrest du,
was wir tun und glauben sollen.
Schenk uns deine Kraft dazu,
gib zum Wissen auch das Wollen
und zum Wollen das Vollbringen,
so wird alles wohl gelingen!
3. Gib uns, eh´ wir gehn nach Haus,
deinen väterlichen Segen,
Breite deine Hände aus,
leite uns auf deinen Wegen,
laß uns hier im Segen gehen,
dort gesegnet auferstehen!
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(Autor: Joh. Adam Haßlocher (1645 - 1726))
Halleluja! Schöner Morgen zu 2.Mose 16,23
1. Halleluja! Schöner Morgen,
schöner, als man denken mag!
Heute fühl ich keine Sorgen;
denn das ist ein lieber Tag,
der durch seine Lieblichkeit
recht das Innerste erfreut.
2. Süßer Ruhetag der Seelen,
Sonntag, der voll Lichtes ist,
heller Tag in dunkeln Höhlen,
Zeit, in der der Segen fließt,
Stunde voller Ewigkeit,
du vertreibst mir alles Leid.
3. Ruht nur, meine Weltgeschäfte,
heute gilt´s ein andres Tun;
denn ich brauche alle Kräfte,
in dem höchsten Gott zu ruhn.
Heut schickt keine Arbeit sich
als nur Gottes Wort für mich.
4. Ich will in der Andacht Stille
heute voller Arbeit sein;
denn da sammle ich die Fülle
von den höchsten Schätzen ein,
wenn mein Jesus meinen Geist
mit dem Wort des Lebens speist.
5. Segne deiner Knechte Lehren,
öffne selber ihren Mund;
mach mit allen, die dich hören,
heute deinen Gnadenbund,
daß, wenn man hier fleht und singt,
solches in dein Herze dringt.
6. Gib, daß ich den Tag beschließe,
wie er angefangen ist.
Segne, pflanze und begieße,
der du Herr des Sabbats bist,
bis ich einst auf jenen Tag
ewig Sonntag halten mag.
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(Autor: Jonathan Krause (1701 - 1762))
Herr Jesu, der du selbst
1. Herr Jesu, der du selbst
von Gott als Lehrer kommen
und, was du aus dem Schoß
des Vaters hast genommen,
den rechten Weg zu Gott,
mit Wort und Werk gelehrt,
sei für dein Predigtamt
gelobt von deiner Hand.
2. Du bist zwar in die Höh
zum Vater aufgefahren;
doch gibst du noch der Welt
dein Wort mit großen Scharen
und baust durch diesen Dienst
die Kirche, deinen Leib,
daß er im Glauben wachs´
und fest ans Ende bleib.
3. Hab Dank für dieses Amt,
wodurch man dich selbst höret,
das uns den Weg zu Gott
und die Versöhnung lehret,
durchs Evangelium
ein Häuflein in der Welt
berufet, sammelt, stärkt,
lehrt, tröstet und erhält.
4. Erhalt uns diesen Dienst
bis an das End der Erden;
und weil die Ernte groß,
groß Arbeit und Beschwerden,
send selbst Arbeiter aus
mach solche klug und treu,
daß Feld und Baumann gut,
die Ernte reichlich sei.
5. Die du durch deinen Ruf
der Kirche hast gegeben,
erhalt bei reiner Lehr
und einem heilgen Leben;
leg deinen Geist ins Herz,
das Wort in ihren Mund;
was jeder reden soll,
das gib du ihm zur Stund.
6. Ach segne all dein Wort
mit Kraft an unsern Seelen;
laß deinen Schäflein nie
an guter Weid es fehlen;
such das Verirrte selbst,
bind das Verwundte zu,
das Schlafende weck auf,
das Müde bring zur Ruh.
7. Bring, was noch draußen ist,
zu deiner kleinen Herde;
was drinnen ist, erhalt,
daß es gestärket werde.
Durchdring mit deinem Wort,
bis Herde und der Hirt
im Glauben, Herr, an dich
zusammen selig wird.
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(Autor: Eberhard Ludwig Fischer (1695 - 1773)
Herr, vor deinem Angesicht
1. Herr, vor deinem Angesicht
hat die Andacht uns versammelt;
ach verwirf die Bitten nicht,
die dein Volk dir, Höchster, stammelt!
hör auf unsre schwachen Lieder
und sieh gnädig auf uns nieder!
2. Laß dein Wort, das hier erschallt,
viele gute Früchte bringen
und mit göttlicher Gewalt
tief in unsre Seele dringen;
laß es unsern Sinn erneuen
und das Herz mit Trost erfreuen!
3. Dein Gebot mach uns bekannt
und hilf selbst es treulich üben,
dich und den, den du gesandt,
Jesum Christum herzlich lieben,
daß kein Schmerz und keine Freude
uns von deiner Liebe scheide!
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(Autor: Daniel Schiebeler (1741 - 1771)
Heut ist des Herren Ruhetag zu 2. Mose 23,12
1. Heut ist des Herren Ruhetag,
vergesset Sorge, Müh und Plag,
treibt eure Wochenarbeit nicht,
kommt vor des Höchsten Angesicht!
Halleluja!
2. Kommt her und fallt auf eure Knie
vor Gottes Majestät allhie!
es ist sein Heiligtum und Haus,
wer Sünde liebt, gehört hinaus.
Halleluja!
3. Ganz unerträglich ist sein Grimm,
doch hört er gern der Armen Stimm;
deswegen lobt ihn allesamt,
das ist der Christen rechtes Amt.
Halleluja!
4. Rühmt unsers Gottes Meistertat,
da er aus nichts erschaffen hat
den Himmel und die ganze Welt
und was dieselbe in sich hat.
Halleluja!
5. Denk auch, daß heut geschehen ist
die Auferstehung Jesu Christ,
dadurch die wahre Freudigkeit
in aller Not uns ist bereit.
Halleluja!
6. Drum wollen wir begehn
mit Fleiß den Tag nach rechter Schriften Weis,
wir wollen auftun unsern Mund
und sagen dies von Herzensgrund:
Halleluja!
7. O Gott, der du den Erdenkreis
erschaffen hast zu deinem Preis,
uns auch bewahrt so manches Jahr
in Trübsal und Gefahr,
Halleluja!
8. Hilf, daß wir alle deine Werk
voll Weisheit, Güte, Macht
und Stärk erkennen
und je mehr und mehr ausbreiten
deines Namens Christ.
Halleluja!
9. O liebster Heiland Jesu Christ,
der du vom Tod erstanden bist,
richt unsre Herzen auf zu dir,
daß sich der Sündenschlaf verlier.
Halleluja!
10. Gieb deiner Auferstehung Kraft,
daß dieser Trost ja bei uns hast,
und wir uns drauf verlassen fest,
wenn uns nun alle Welt verläßt.
Halleluja!
11. O heilger Geist, laß uns dein Wort
so hören heut und immerfort,
daß sich in uns durch deine Lehr
Glaub, Lieb und Hoffnung reichlich mehr.
Halleluja!
12. Erleuchte uns, du wahres Licht,
entzieh uns dein Gnade nicht,
all unser Tun auch so regier,
daß wir Gott preisen für und für.
Halleluja!
13. Gott Vater, Sohn und Geist,
verleih, daß dieser Tag dir heilig sei,
wir auch die Sabbatsruh
und Freud erlangen drauf in Ewigkeit.
Halleluja
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(Autor: Hannoversches Gesangbuch 1646)
Ich weiß eine liebe Kapelle
1. Ich weiß eine liebe Kapelle,
da weilet mein Herze so gern.
Da sing‘ ich mit meinen Geschwistern
Loblieder zum Preise des Herrn.
Chor: O Pilger, komm mit zur Kapelle,
bald weilst du gewiß hier auch gern!
Da findest du liebe Geschwister,
komm, singe zum Preise des Herrn!
2. Wer kennt diese liebe Kapelle,
wohin mein Verlangen stets geht?
Da glühen in Andacht die Herzen
in innigem, heißem Gebet.
Chor: O Pilger, komm mit zur Kapelle,
wohin unser Sehnen stets geht!
Dann glüht auch in Andacht dein Herze,
komm, stimme mit ein ins Gebet!
3. O Pilger, du kennst die Kapelle,
sie stehet am friedlichen Ort!
Da höret man heilige Zeugen
verkünden das lautere Wort!
Chor: O Pilger, komm mit zur Kapelle,
du kennst ja den friedlichen Ort!
O höre die heiligen Zeugen,
komm, höre das lautere Wort!
4. Lieb Kirchlein, du Vorhof des Himmels,
in dir fand mein Herz Gottes Haus.
An meines Immanuels Herzen
ruh‘ ewig im Frieden ich aus!
Chor: O Pilger, komm mit zur Kapelle,
dann findest du auch Gottes Haus!
Wirf dich an Immanuels Herze,
ruh ewig im Frieden hier aus!
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(Autor: Ernst Gebhardt (1832 - 1899))
Kommt her, ihr Christen, voller Freud zu 5. Mose 32,3
1. Kommt her, ihr Christen, voller Freud,
erzählet Gottes Freundlichkeit,
kommt her und laßt erklingen
die Stimm des Dankens unserm Gott;
laßt uns dem Herren Zebaoth
mit frohem Munde singen.
Singet, bringet
schöne Weisen,
laßt uns preisen
Gottes Gaben,
die wir hier genossen haben.
2. Wir gehen in diesem Gotteshaus
ein Jahr nun wieder ein und aus
und hören da verkünden
den edlen Schatz, das Gnadenwort,
das uns entdeckt des Lebens Pfort,
Vergebung unsrer Sünden.
Singet, bringet
schöne Weisen,
laßt uns preisen
Gottes Gaben
die wir hier genossen haben.
3. Da sehen wir mit Freuden an
die Dienste, die man leisten kann
dem Herrn in seinem Tempel;
da hört man mit Verwundern zu,
was Gott für große Taten tu,
die Wunder ohn Exempel.
Singet, bringet
schöne Weisen,
laßt uns preisen
Gottes Gaben,
die wir hier genossen haben.
4. Da wird Gerechtigkeit gelehrt,
da wird Gottseligkeit gemehrt,
da wird der Glaub entzündet;
Geduld, Lieb, Hoffnung, keusche Zucht
und was noch mehr des Geistes Frucht,
wird alles da gegründet.
Singet, bringet
schöne Weisen,
laßt uns preisen
Gottes Gaben,
die wir hier genossen haben.
5. O große Wohltat, die Gott tut,
o heilges, gnadenreiches Gut!
Kommt her, kommt, liebe Christen!
Da wohnt der Herr der Herrlichkeit;
wohl denen, die sich allezeit
zu seinem Dienste rüsten!
Singet, bringet
schöne Weisen,
laßt uns preisen
Gottes Gaben,
die wir hier genossen haben.
6. Und zwar, wie sollte, doch jetzund
nicht sein voll Jauchzen unser Mund?
Was andre müssen meiden,
die gerne mit der Kirchgemein
im Hause Gottes wollten sein,
genießen wir mit Freuden.
singet, bringet
schöne Weisen,
laßt uns preisen
Gottes Gaben,
die wir hier genossen haben.
7. Wie mancher Ort ist nun zerstört,
da sonst ward Gottes Wort gelehrt,
die Kirchen sind zerfallen,
Hier stehn noch Tür und Pfeiler fest,
wir hören Gottes Wort aufs best
in seinem Tempel schallen.
Singet, bringet
schöne Weisen,
laßt uns preisen
Gottes Gaben,
die wir hier genossen haben.
8. Da andre mit betrübtem Klang
anstimmen müssen den Gesang,
ja gar wohl gänzlich schweigen,
da singen wir noch voller Freud,
man hört der Orgel Lieblichkeit,
der Lauten und der Geigen.
Singet, bringet
schöne Weisen,
laßt uns preisen
Gottes Gaben,
die wir hier genossen haben.
9. Ja, der du hier hast Feur und Herd*,
o Gott, dein Nam werd hoch geehrt,
der Nam von großen Taten**.
Gelobt sei Gott an diesem Ort,
allwo sein heilig Wort
bisher so wohl geraten!
Singet, bringet
schöne Weisen,
laßt uns preisen
Gottes Gaben,
die wir hier genossen haben.
*Jes. 31, 9 ** Jer. 10, 6
10. O Herr, noch eines bitten wir:
Laß uns auch künftig für und für
allhier zusammenkommen,
bewahr die Kirch und die Gmein
und die darinnen Lehrer sein;
so werden dir die Frommen
singen, bringen
schöne Weisen
und dich preisen
für die Gaben,
die sie zu genießen haben.
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(Autor: Johann Christoph Arnschwanger (1625 - 1696))
Kommt, Brüder, Schwestern, kommt herbei
1. Kommt, Brüder, Schwestern, kommt herbei,
gegrüßt von nah und fern!
Kommt, preiset mit mir Jesu Treu,
kommt fröhlich vor den Herrn!
In Christi Tod sind wir verwandt
und Bürger eines heil'gen Lands,
nun treten wir vor Jesu Thron
und weichen nimmer, nimmermehr!
Was, weichen nimmermehr?
Nein, weichen nimmermehr.
Was, weichen nimmermehr?
Nein, weichen nimmermehr.
Nun treten wir vor Jesu Thron
und weichen nimmer nimmermehr!
2. Geschmückt im heil'gen Ordenband
stehn wir als Pilger nun,
den Blick zum Heil'gen Heimatland,
wo wir von Mühe ruhn.
Dort glänzet Christi Reichspanier,
macht auf das Tor und weit die Tür,
dem König bringen Preis und Ehr
und weichen nimmer, nimmermehr!
Was? - Nein! - Was? - Nein! -
Dem König bringen Preis und Ehr
und weichen nimmer, nimmermehr!
3. Ein heil'ger Weihrauch steigt empor
von uns, die wir getauft,
und Jubelschall aus unserm Chor,
Heil dem, der uns erkauft!
An Jesu treuer Hirtenhand
zieh´n wir getrost ins Himmelland
zu dem gekrönten Siegesheer
und scheiden nimmer, nimmermehr.
Was? - Nein! - Was? - Nein! -
Wir sind dann bei dem Siegesheer
und scheiden nimmer, nimmermehr!
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(Autor: Johannes Walter (1810))
Liebster Jesu, wir sind hier
1. Liebster Jesu, wir sind hier,
Dich und Dein Wort anzuhören;
lenke Sinnen und Begier
hin auf Dich und Deine Lehren,
dass die Herzen von der Erden
ganz zu Dir gezogen werden.
2. Unser Wissen und Verstand
ist mit Finsternis verhüllet,
wo nicht Deines Geistes Hand
uns mit hellem Licht erfüllet;
Gutes denken, tun und dichten
musst Du selbst in uns verrichten.
3. O Du Glanz der Herrlichkeit,
Licht vom Licht, aus Gott geboren:
mach uns allesamt bereit,
öffne Herzen, Mund und Ohren;
unser Bitten, Flehn und Singen
lass, Herr Jesu, wohl gelingen.
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(Autor: Tobias Clausnitzer (1619 - 1684))
Nun danket alle Gott
1. Nun danket alle Gott
und gebet ihm die Ehre,
der wieder hergestellt
der Bibel reine Lehre,
der seiner Knechte Mut
gerüstet hat mit Kraft
und gegen alle Welt
der Kirche Sieg verschafft!
2. Du Ewiggnädiger,
wir hoffen mit Vertrauen,
du werdest ferner noch
die Mauern Zions bauen,
und was begonnen ward,
so fördern fort und fort,
daß endlich alle Welt
sich weid´ am reinen Wort!
3. Mit Gnaden schau herab
auf unsern Landesvater;
laß auch die Kirche sehn
in ihm den Freund und Vater;
laß über seinem Haus
stets walten deine Hand
und segne, Herr, durch ihn
das ganze Vaterland!
4. Erhalt dies Heiligtum
und in ihm reine Lehre,
auf daß auch stets bei uns
dein Himmelreich sich mehre,
und jeder würdig sei,
schließt sich sein Lauf allhier,
das ewge Freudenfest
zu feiern dort bei dir!
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(Autor: Fürchtegott Christ (1768 - 1817)
Nun Gott Lob, es ist vollbracht zu Josua 22,6
1. Nun Gott Lob, es ist vollbracht
Singen, Beten, Hören, Lehren.
Gott hat alles wohl gemacht,
drum lasst uns sein Lob vermehren.
Unser Gott sei hoch gepreiset,
weil er uns so herrlich speiset.
2. Weil der Gottesdienst ist aus
und uns mitgeteilt der Segen,
so gehen wir mit Freud nach Haus,
wandeln fein auf Gottes Wegen.
Gottes Geist uns ferner leite
und uns all vollbereite.
3. Unsern Ausgang segne Gott,
unsern Eingang gleichermaßen,
segne unser täglich Brot,
segne unser Tun und Lassen,
segne uns mit selgem Sterben
und mach uns zu Himmelserben.
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(Autor: Hartmann Schenck (1634 - 1681))
Nun hierzu sage Amen
Nun hierzu sage Amen,
verkläre Deinen Namen
in einer jeden Seel!
Verschließ uns all aufs beste
in Deiner Wunden Feste,
gekreuzigter Immanuel!
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(Autor: Anna Nitschmann (1715 – 1760))
O Bethanien, du Friedenshütte zu Markus 11,11
1. O Bethanien, du Friedenshütte,
du dem Herrn geweihtes Haus!
Du salbst unsern Freund in deiner Mitte,
bei dir ging Er ein und aus.
Wohl uns, wenn Er seine Lieblingsstätte
auch bei uns im Haus und Herzen hätte!
Freund, richt unser Herz selbst ein,
dein Bethanien zu sein.
2. Sel‘ge Stunden, da wir Dein genießen,
da Dein Mund uns Frieden bringt!
Komm, uns oftmals mit dem Gruß zu grüßen,
der durch alle Adern dringt!
Komm, o Herr und Meister, den wir lieben,
sieh, Dir ist hier jedes Herz verschrieben!
Freund, auch ungeseh‘n uns nah,
hier sei dein Bethania!
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(Autor: Karl Bernhard Garve (1763 - 1841))
O Christe, unter uns laß sein
O Christe, unter uns laß sein
dein Wort und Sakramente rein,
behüte vor falscher Lehre.
Gib treue Diener, die dein Wort
ausbreiten weit und pflanzen fort,
Die Sünder zu bekehren.
Mach, Herr, zunicht all Tyrannei
und der Gottlosen Heuchelei,
die deine Christen töten.
Gib deinen Dienern Herz und Mut,
wenn wider sie man wüten tut.
Hilf, Gott, aus allen Nöten.
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(Autor: Adam Hamel ( geb. ? - 1594 )
O wie freun wir uns der Stunde
1. O wie freun wir uns der Stunde,
da wir dir, Herr Jesu, nahn,
um aus deinem heilgen Munde
Lebensworte zu empfangen!
Laß uns heute nicht vergebens
Hörer deines Wortes sein,
schreibe selbst das Wort des Lebens
tief in unsre Herzen ein!
2. Sieh, wir sitzen dir zu Füßen,
großer Meister, rede du;
sie, wir hören deiner süßen
Rede heilsbegierig zu;
lehr uns, wie wir selig werden,
lehr uns, wie wir unsre Zeit,
diese kurze Zeit auf Erden,
nützen für die Ewigkeit!
3. Nun so lege Licht und Liebe,
Kraft und Feuer auf dein Wort;
laß es mit lebendgem Triebe
in uns wirken fort unf fort;
Hilf uns, daß wir treu bewahren,
was wir in das Herz gefaßt,
und laß andre auch erfahren,
daß du Lebensworte hast!
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(Autor: Karl Johann Philipp Spitta (1801 - 1859))
Sei Du in unserm Kreise zu Matth. 18,20
1. Sei Du in unserm Kreise,
Herr Jesu, und beweise
Dich als den guten Herrn!
Wie Du so oft Dich zeigtest
und huldreich zu uns neigtest,
tritt ein, Du segnest ja so gern.
2. Wir möchten Dir gern dienen,
dazu sind wir erschienen
in Deiner Knechte Reih‘n.
Gib Du, Herr, uns Befehle
und salbe Leib und Seele,
dass sie zu Deinem Dienst gedeih‘n.
3. Lehr uns von Deinem Stuhle
in Deines Geistes Schule,
gib uns ein off´nes Ohr,
das gern in Deinem Werke
auf leise Winke merke,
und trag Dein Licht uns immer vor!
4. Mach Dich uns immer süßer,
von Tag zu Tag gewisser
und unentbehrlicher;
Und was die Welt mit Loben
als köstlich hat erhoben,
erschein‘ uns stets gefährlicher!
5. Lass, Heiland, auf uns allen
Dein gnädig Wohlgefallen
mit reichem Segen ruh‘n,
dass wir als Deine Boten
am Heer der geistlich Toten
Dein schönes Werk mit Freuden tun!
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(Autor: Chr. Gottlob Barth (1799 – 1862))
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