| zu 2. Kor. 1,20
Amen wir fröhlich sprechen,
weil Christus, unser Trost,
uns hat aus Teufels Rachen
vom ewgen Tod erlöst;
er ist am Kreuz gestorben
für unsre Sünden schwer,
hat uns sein Reich erworben.
Gott sei Lob, Preis und Ehr.
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(Autor: Johann Walter (1496 - 1570))
Beschwertes Herz, leg ab die Sorgen
1. Beschwertes Herz, leg ab die Sorgen,
erhebe dich, gebeugtes Haupt!
Es kommt der angenehme Morgen,
da Gott zu ruhen hat erlaubt,
da Gott zu ruhen hat befohlen
und selbst die Ruhe eingeweiht.
Auf, auf, die ihm geraubte Zeit
in seinem Dienste einzuholen!
2. Auf, laß die Welt aus deinem Sinne,
dein irdisch Werk laß stille stehn!
Du sollst zu höherem Gewinne
in deines Gottes Tempel gehn,
ihm zu bezahlen deine Pflichten
und zur Vermehrung seines Ruhms
die Werke deines Priestertums
in tiefster Andacht zu verrichten.
3. Mein Gott, ich bin vor dir erschienen
und gebe auf dein Winken acht.
Wie kann ich dir gefällig dienen,
wenn mich dein Geist nicht tüchtig macht?
Wie wird mein Herz in dir erfreuet,
wenn er nicht stillt der Sünde Pein?
Wie kann mein Beten kräftig sein,
wenn er mein Wesen nicht erneuet?
4. Kann meine Harfe lieblich klingen,
wenn sie dein Finger nicht berührt?
Kann ich die düstre Nacht durchdringen,
wenn dieser Leitstern mich nicht führt?
Kann ich ein reines Opfer werden,
wenn diese Flamm nicht in mich fährt
und mich in deiner Lieb verzehrt
und hebet von dem Staub der Erden?
5. In deinem Haus will ich mir bauen
die Hütte, bis ich scheid´ einmal;
indessen gib mir dich zu schauen,
o Lebenslicht und Gnadenstrahl!
So feir´r ich recht den Tag der Sonnen,
so hab ich meine Ruh in dir;
ach habe du dein Werk in mir,
vollführe, was du hast begonnen!
6. Wenn sich des Lebens Werktag´ enden,
So ruh´, von allem Frohndienst los,
mein Geist in deinen Vaterhänden,
mein Leib in seiner Mutter Schoß,
Bis beide feiern einst dort oben,
wo man in sicherm Frieden ruht,
nichts denket, redet oder tut,
als dich zu lieben, dich zu loben.
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(Autor: Christoph Wegleiter (1659 - 1706)
Christliche Predigt zu Römer 10,17
Am Sonntag morgen im Gotteshaus,
da sprach der Pfarrer eloquent und laut.
Nichts Wichtiges ließ er in seiner Exegese aus
und doch fühlt ich mich nicht erbaut.
Was fehlte nur in dem gelehrten Predigtstück?
In seinen kunstvoll vorgetragenen Gedanken?
Warum ließ mich diese Predigt kalt zurück?
Warum konnt ich mich beim Pfarrer nicht bedanken?
Es wurde ja nichts Falsches ausgesagt,
die Beispiele waren gut, die er auswählte,
doch traf er nie den Kern, Gott sei’s geklagt!
Es war der Glaubensgrund, der fehlte!
Die Jünger Jesu haben Vollmacht doch erhalten,
das Wort zu predigen aller Kreatur.
Sie sollten nicht das Wort „verwalten“
und folgen amtlicher Routine nur!
Von unseren Kanzeln soll das Evangelium klingen,
die Botschaft, die uns allen Rettung bringt.
Darüber wollen wir Lieder singen,
sodass es froh nach außen dringt.
Wir haben ja Prediger, die unser Herz anrühren,
das wollen wir dankbar hier bezeugen.
Die uns zum Zentrum unseres Glaubens führen,
zu Jesus Christus, vor dem sich alle Knie beugen!
Denn aus der Predigt folgt bekanntlich, was wir glauben,
hier darf es keine Kompromisse geben.
Die Predigt ohne Zentrum kann kein Christ erlauben,
das Rettungswort behält den „Sitz im Leben“!
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(Autor: Johannes Kandel) Copyright © by Johannes Kandel, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Das ist eine selge Stunde zu 2. Petrus 3,2
1. Das ist eine selge Stunde,
Jesu, da man Dein gedenkt
und das Herz von Herzensgrunde
tief in deine Wunden senkt.
Wahrlich, nichts als Jesum kennen,
Jesum suchen, finden, nennen,
das erfüllet unsre Zeit
mit der höchsten Seligkeit.
2. Jesu, deine Gnadenquelle
fließt so gern ins Herz hinein;
deine Sonne scheinet helle,
denn Du willst genossen sein.
Und bei aller Segensfülle
ist dein Wunsch und ernster Wille,
daß man, weil dein Brünnlein voll,
unaufhörlich schöpfen soll.
3. Nun so laß auch diese Stunde
dein Gedächtnis in uns sein;
in dem Herzen, in dem Munde
leb und herrsche Du allein.
Laß uns Deiner nie vergessen!
Wie Maria still gesessen,
da sie deinen Mund gehört,
also mach uns eingekehrt!
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(Autor: Ernst Gottlieb Woltersdorf (1725 - 1761))
Der Tag ist wieder hingegangen
1. Der Tag ist wieder hingegangen,
der dir, o Gott, geheiligt war;
wir haben dein Gebot empfangen,
du legtest uns dein Zeugnis dar.
Nun hilf, daß wir dein Wort behalten,
auf welchem die Verheißung ruht,
und laß die Liebe nicht erkalten,
die fröhlich deinen Willen tut.
2. Still ist´s in deinem Haus geworden,
es schweigen Predigt und Gesang;
doch geht die Kraft von deinen Worten
im stillen noch die Welt entlang.
Wir heiligen zu deiner Ehre
jetzt unser Haus und Kämmerlein;
Herr, laß es durch Gebet und Lehre
dir einen lieben Tempel sein!
3. Wo findet man den Gottesfrieden?
Wo ist die auserwählte Statt,
die mitten in der Welt hienieden
die Seligkeit des Himmels hat?
Dort, wo man sich dem Kreuze beuget,
wo man den Sohn und Vater ehrt,
dort, wo des Geistes Stimme zeuget,
dort ist der Friede eingekehrt.
4. O Gott, verkläre deinen Namen,
daß alle Welt dein Antliz scheut!
Herr, gib Gedeihn, gib Frucht dem Samen,
den unsre Hand hat ausgestreut,
daß jeder als des Herzens Freude
dein Wort im stillen treu bewegt,
daß keiner mit dem Sonntagsleide
die Sonntagsgnade von sich legt.
5. Herr Jesu Christ, du wirst zerstören
jedwedes Werk der Finsternis.
Laß uns dir völlig angehören,
mach uns der Seligkeit gewiß!
Treib alle sündlichen Gedanken
an diesem Abend von uns fern;
dann wollen rühmen wir und danken:
Gesegnet sei der Tag des Herrn!
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(Autor: Heinrich Puchta (1808 - 1858))
Dient dem Herrn mit Wonne
1. Dient dem Herrn mit Wonne,
naht Ihm tiefgerührt!
Denn ans Licht der Sonne
hat uns Gott geführt!
Gott hat uns aus Erde,
nicht wir selbst gemacht.
Er, der seine Herde
treulich nun bewacht.
2. Geht mit Preis und Ruhme
durch das offne Tor
zu dem Heiligtume
Eures Herrn empor!
In des Wortes Lade
fest die Wahrheit ruht.
Ewig ist die Gnade,
und der Herr ist gut!
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(Autor: Eduard Eyth (1809 – 1884))
Du Stern in allen Nächten
1. Du Stern in allen Nächten!
Du Schild in jedem Streit!
Du Mann zu Gottes Rechten
im purpurfarb‘nen Kleid!
Verlaß die ew‘ge Hütte
und Deiner Engel Reih’n
und trag in unsre Mitte
heut‘ Deinen Stuhl hinein.
2. Du hast vom Marterhügel
uns huldreich angeblickt!
Und hast Dein fürstlich Siegel
uns an die Stirn gedrückt.
Drum wagen wir‘s und laden
Dich ungescheut herbei;
Die Allmacht Deiner Gnaden
macht uns den Mut so frei.
3. Es ist ein froh Getöne
ringsum im Land erwacht,
das hat uns, Deine Söhne
vom Schlafe wach gemacht.
Weinleselieder schwingen
sich durch die öde Welt,
und Sens und Sichel klingen
in Deinem Erntefeld.
4. Das klingt uns wundersüße,
das dringt durch Mark und Bein.
Es stehen unsre Füße
auch bei den Schnittern Dein!
Es ist Dein Garbenacker
auch unser Arbeitsplan;
Herr Jesus, mach uns wacker,
nimm unser Helfen an!
5. Das war ja so Dein Wesen
von alten Tagen her,
dass Du Dir hast erlesen,
was schwach, gebeugt und leer;
dass mit zerbrochnen Stäben
Du Deine Wunder tatst
und mit geknickten Reben
die Feinde untertratst.
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(Autor: Friedrich Wilhelm Krummacher (1796 - 1868))
Ein Ort ist mir gar lieb und wert zu Jesaja 16,5
1. Ein Ort ist mir gar lieb und wert,
wo keine Last uns mehr beschwert!
Hier singt das Herz in süßem Ton!
O, das ist Gottes Gnadenthron!
Chor: O Gnadenthron, o Gnadenthron,
O sel‘ger Gnadenthron!
Hier fand ich Heil im Sohn.
2. Hier gießt der Herr sein Freudenöl
auf jede kindlich gläub‘ge Seel‘!
Und ist ihr Schild und großer Lohn,
o teurer, sel‘ger Gnadenthron!
3. Hier wird der Feind zum besten Freund
und singt mit ihm im Herrn vereint.
Des Satans Heer flieht scheu davon,
o, blutbesprengter Gnadenthron!
4. Auf Adlersflügeln schwingt das Herz
sich hoch empor aus allem Schmerz.
Hier fällt ihm zu die Lebenskron‘,
o, ewig teurer Gnadenthron!
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(Autor: Hugh Stowell (1828), Ubers. E.H.Gebhardt (1832 – 1899))
Eines hätten wir von Herzen gern zu Psalm 27,4
1. Eins hätten wir von Herzen gern
und wollen unsern lieben Herrn
recht innig drum anflehen:
Ach lieber Gott, in deinem Haus
laß uns gesegnet ein und aus
als deine Kinder gehen!
2. Es ist doch nirgends in der Welt
um unser Herz so wohl bestellt
als hier, wo wir erscheinen,
den schönen Gottesdienst zu schaun
und an dem Wort uns zu erbaun,
womit du dienst den Deinen.
3. Hier legen wir den Wanderstab
und allen Staub der Erde ab
und alle Mühn und Sorgen,
wir halten miteinander Rast
und laden uns bei dir zu Gast
und fühlen uns geborgen.
4. Da wird das Herz so freudenvoll
und weiß nicht, wie es danken soll;
da beten wir und singen,
um dir mit aller Engel Heer
demütig Lob und Preis und Ehr
als Opfer darzubringen.
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(Autor: Julius Sturm (1816 - 1896))
Fröhlich wir nun alle fangen an zu Psalm 27,4
1. Fröhlich wir nun alle fangen an
den Gotttesdienst mit Schalle,
weil Gott ihn ja will von uns han
und lässt sich’s wohlgefallen.
Zu jeder Stund an allem Ort,
da wir jemals gehört sein Wort,
will er’s mit Freud und lohnen.
2. O selig über selig sind,
die in seim Dienst sich üben;
Gotts treuer Diener, Erbn und Kind
Sie sind, die er tut lieben,
will sie auch in seins Himmels Thron
mit der Freuden- und Lebenskron
beschenken und begnaden.
3. O Gott, nimm an zu Lob und Preis
das Beten und das Singen,
in unser Herz dein´ Geist ausgieß,
dass es viel Früchte bringe
des Glaubens aus deim heilgen Wort,
dass wir dich preisen hier und dort.
Fröhlich wir nun anfangen.
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(Autor: Zachäus Faber (1554 - 1628))
Gib uns Deinen Segen
1. Gib uns Deinen Segen,
Herr, zum Liebesmahl!
Sei bei uns zugegen,
laß den Sonnenstrahl
Deiner Liebe fallen
in der Deinen Herz;
O, vertreib bei allen
menschlich falschen Schmerz!
2. Schmücke diese Stunden
mit der Liebe Gold!
Lieb´ hast Du erfunden,
und Du bist ihr hold.
Salbe Sinn und Worte
mit dem rechten Geist,
daß an diesem Orte
Du das Thema sei´st!
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(Autor: Julius Köbner (1806 - 1884))
Gott Lob, der Sonntag kommt herbei zu Psalm 92,1
1. Gott Lob, der Sonntag kommt herbei,
die Woche wird nun wieder neu.
Heut hat mein Gott das Licht gemacht,
mein Heil hat mir das Leben bracht.
Halleluja.
2. Das ist der Tag, da Jesus Christ
vom Tod für mich erstanden ist
und schenkt mir die Gerechtigkeit,
Trost, Leben, Heil und Seligkeit.
Halleluja.
3. Das ist der rechte Sonnentag,
da man sich nicht g'nug freuen mag,
da wir mit Gott versöhnet sind,
dass nun ein Christ heißt Gottes Kind.
Halleluja.
4. Mein Gott, lass mir dein Lebenswort,
führ mich zur Himmelsehrenpfort,
lass mich hier leben heiliglich
und dir lobsingen ewiglich.
Halleluja.
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(Autor: Johann Olearius (1611 - 1684))
Gott Lob, ein neues Kirchenjahr
1. Gott Lob, ein neues Kirchenjahr
macht uns die große Treue
des ewgen Gottes offenbar;
und nun will er aufs neue
den alten hochbeschwornen Bund,
den einzig festen Glaubensgrund,
durch seinen Geist uns lehren.
2. Auf, Zion, Preis und Ehr und Ruhm
dem höchsten Herrn zu singen!
Dein königliches Priestertum
muß Dank zum Opfer bringen.
Gelobt sei Gott, der durch sein Wort
die Christenheit und diesen Ort
zu seinem Tempel weihet.
3. Ach Herr, gib uns den neuen Geist
und mach uns durch die Güte,
die sich an uns aufs neu erweist,
erneuert im Gemüte.
Den neuen Menschen zieh uns an,
der dir allein gefallen kann
in seinem ganzen Leben.
4. Hierzu erhalt uns, Herr, dein Wort
samt Tauf und Abendmahle,
so wandern wir mit Freuden fort
in diesem finstern Tale.
Herr, segne dieses Kirchenjahr,
lass Kirche, Schul, Tauf und Altar
uns deine Wege zeigen.
5. Gib deinen Hirten Kraft und Geist
zu reiner Lehr und Leben,
dein Wort, das Gottes Weide heißt,
der Herde rein zu geben;
lass alle Hörer Täter sein,
damit kein heuchlerischer Schein
des Glaubens Kraft verleugne.
6. So halten und vollenden wir
das Kirchenjahr auf Erden;
dabei befehlen wir es dir,
wie wir es enden werden.
Hier bleibt die Kirche noch im Streit;
kommt aber einst die Ewigkeit,
dann wird sie triumphieren.
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(Autor: Heinr. Kornelius Hecker (1699-1743))
Gott Vater, aller Dinge Grund
1. Gott Vater, aller Dinge Grund,
gib deinen Vaternamen kund
an diesem heilgen Orte!
Wie lieblich ist die Stätte hier,
die Herzen wallen auf zu dir,
hier ist des Himmels Pforte!
Wohne, throne
hier bei Sündern
als bei Kindern
voller Klarheit,
heilge uns in deiner Wahrheit!
2. Sohn Gottes, Herr der Herrlichkeit,
dies Gotteshaus ist dir geweiht,
o laß dier´s wohl gefallen!
Hier schalle dein lebendig Wort,
dein Segen walte fort und fort
in diesen Friedenshallen.
Einheit, Reinheit
gibt den Herzen,
Angst und Schmerzen
tilg in Gnaden
und nimm von uns allen Schaden!
3. O heilger Geist, du wertes Licht,
wend her dein göttlich Angesicht,
daß wir erleuchtet werden!
Gieß über uns und dieses Haus
dich mit allmächtigen Flammen aus,
mach himmlisch uns auf Erden,
Lehrer, Hörer,
Kinder, Väter!
Früher, später
geht´s zum Sterben:
hilf uns Jesu Reich erwerben!
4. Dreieinger Gott, Lob, Dank und Preis
sei dir vom Kinde bis zum Greis
für dies dein Haus gesungen!
du hast´s geschenkt und aufgebaut,
dir ist´s geheiligt und vertraut
mit Herzen, Händen, Zungen.
Ach, hier sind wir
hoch in Hütten;
Herr, wir bitten:
stell uns droben
in den Tempel, dich zu loben!
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(Autor: Albert Knapp (1798 - 1864))
Höchster Gott, wir danken dir
1. Höchster Gott, wir danken dir,
daß du uns dein Wort gegeben.
gib uns Gnade, daß auch wir
nach demselben heilig leben;
gib dem Glauben solche Stärke,
daß er tätig sei durch Werke.
2. Uns, o Vater, lehrest du,
was wir tun und glauben sollen.
Schenk uns deine Kraft dazu,
gib zum Wissen auch das Wollen
und zum Wollen das Vollbringen,
so wird alles wohl gelingen!
3. Gib uns, eh´ wir gehn nach Haus,
deinen väterlichen Segen,
Breite deine Hände aus,
leite uns auf deinen Wegen,
laß uns hier im Segen gehen,
dort gesegnet auferstehen!
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(Autor: Joh. Adam Haßlocher (1645 - 1726))
Halleluja! Schöner Morgen zu 2.Mose 16,23
1. Halleluja! Schöner Morgen,
schöner, als man denken mag!
Heute fühl ich keine Sorgen;
denn das ist ein lieber Tag,
der durch seine Lieblichkeit
recht das Innerste erfreut.
2. Süßer Ruhetag der Seelen,
Sonntag, der voll Lichtes ist,
heller Tag in dunkeln Höhlen,
Zeit, in der der Segen fließt,
Stunde voller Ewigkeit,
du vertreibst mir alles Leid.
3. Ruht nur, meine Weltgeschäfte,
heute gilt´s ein andres Tun;
denn ich brauche alle Kräfte,
in dem höchsten Gott zu ruhn.
Heut schickt keine Arbeit sich
als nur Gottes Wort für mich.
4. Ich will in der Andacht Stille
heute voller Arbeit sein;
denn da sammle ich die Fülle
von den höchsten Schätzen ein,
wenn mein Jesus meinen Geist
mit dem Wort des Lebens speist.
5. Segne deiner Knechte Lehren,
öffne selber ihren Mund;
mach mit allen, die dich hören,
heute deinen Gnadenbund,
daß, wenn man hier fleht und singt,
solches in dein Herze dringt.
6. Gib, daß ich den Tag beschließe,
wie er angefangen ist.
Segne, pflanze und begieße,
der du Herr des Sabbats bist,
bis ich einst auf jenen Tag
ewig Sonntag halten mag.
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(Autor: Jonathan Krause (1701 - 1762))
Herr Jesu, der du selbst
1. Herr Jesu, der du selbst
von Gott als Lehrer kommen
und, was du aus dem Schoß
des Vaters hast genommen,
den rechten Weg zu Gott,
mit Wort und Werk gelehrt,
sei für dein Predigtamt
gelobt von deiner Hand.
2. Du bist zwar in die Höh
zum Vater aufgefahren;
doch gibst du noch der Welt
dein Wort mit großen Scharen
und baust durch diesen Dienst
die Kirche, deinen Leib,
daß er im Glauben wachs´
und fest ans Ende bleib.
3. Hab Dank für dieses Amt,
wodurch man dich selbst höret,
das uns den Weg zu Gott
und die Versöhnung lehret,
durchs Evangelium
ein Häuflein in der Welt
berufet, sammelt, stärkt,
lehrt, tröstet und erhält.
4. Erhalt uns diesen Dienst
bis an das End der Erden;
und weil die Ernte groß,
groß Arbeit und Beschwerden,
send selbst Arbeiter aus
mach solche klug und treu,
daß Feld und Baumann gut,
die Ernte reichlich sei.
5. Die du durch deinen Ruf
der Kirche hast gegeben,
erhalt bei reiner Lehr
und einem heilgen Leben;
leg deinen Geist ins Herz,
das Wort in ihren Mund;
was jeder reden soll,
das gib du ihm zur Stund.
6. Ach segne all dein Wort
mit Kraft an unsern Seelen;
laß deinen Schäflein nie
an guter Weid es fehlen;
such das Verirrte selbst,
bind das Verwundte zu,
das Schlafende weck auf,
das Müde bring zur Ruh.
7. Bring, was noch draußen ist,
zu deiner kleinen Herde;
was drinnen ist, erhalt,
daß es gestärket werde.
Durchdring mit deinem Wort,
bis Herde und der Hirt
im Glauben, Herr, an dich
zusammen selig wird.
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(Autor: Eberhard Ludwig Fischer (1695 - 1773)
Herr, vor deinem Angesicht
1. Herr, vor deinem Angesicht
hat die Andacht uns versammelt;
ach verwirf die Bitten nicht,
die dein Volk dir, Höchster, stammelt!
hör auf unsre schwachen Lieder
und sieh gnädig auf uns nieder!
2. Laß dein Wort, das hier erschallt,
viele gute Früchte bringen
und mit göttlicher Gewalt
tief in unsre Seele dringen;
laß es unsern Sinn erneuen
und das Herz mit Trost erfreuen!
3. Dein Gebot mach uns bekannt
und hilf selbst es treulich üben,
dich und den, den du gesandt,
Jesum Christum herzlich lieben,
daß kein Schmerz und keine Freude
uns von deiner Liebe scheide!
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(Autor: Daniel Schiebeler (1741 - 1771)
Heut ist des Herren Ruhetag zu 2. Mose 23,12
1. Heut ist des Herren Ruhetag,
vergesset Sorge, Müh und Plag,
treibt eure Wochenarbeit nicht,
kommt vor des Höchsten Angesicht!
Halleluja!
2. Kommt her und fallt auf eure Knie
vor Gottes Majestät allhie!
es ist sein Heiligtum und Haus,
wer Sünde liebt, gehört hinaus.
Halleluja!
3. Ganz unerträglich ist sein Grimm,
doch hört er gern der Armen Stimm;
deswegen lobt ihn allesamt,
das ist der Christen rechtes Amt.
Halleluja!
4. Rühmt unsers Gottes Meistertat,
da er aus nichts erschaffen hat
den Himmel und die ganze Welt
und was dieselbe in sich hat.
Halleluja!
5. Denk auch, daß heut geschehen ist
die Auferstehung Jesu Christ,
dadurch die wahre Freudigkeit
in aller Not uns ist bereit.
Halleluja!
6. Drum wollen wir begehn
mit Fleiß den Tag nach rechter Schriften Weis,
wir wollen auftun unsern Mund
und sagen dies von Herzensgrund:
Halleluja!
7. O Gott, der du den Erdenkreis
erschaffen hast zu deinem Preis,
uns auch bewahrt so manches Jahr
in Trübsal und Gefahr,
Halleluja!
8. Hilf, daß wir alle deine Werk
voll Weisheit, Güte, Macht
und Stärk erkennen
und je mehr und mehr ausbreiten
deines Namens Christ.
Halleluja!
9. O liebster Heiland Jesu Christ,
der du vom Tod erstanden bist,
richt unsre Herzen auf zu dir,
daß sich der Sündenschlaf verlier.
Halleluja!
10. Gieb deiner Auferstehung Kraft,
daß dieser Trost ja bei uns hast,
und wir uns drauf verlassen fest,
wenn uns nun alle Welt verläßt.
Halleluja!
11. O heilger Geist, laß uns dein Wort
so hören heut und immerfort,
daß sich in uns durch deine Lehr
Glaub, Lieb und Hoffnung reichlich mehr.
Halleluja!
12. Erleuchte uns, du wahres Licht,
entzieh uns dein Gnade nicht,
all unser Tun auch so regier,
daß wir Gott preisen für und für.
Halleluja!
13. Gott Vater, Sohn und Geist,
verleih, daß dieser Tag dir heilig sei,
wir auch die Sabbatsruh
und Freud erlangen drauf in Ewigkeit.
Halleluja
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(Autor: Hannoversches Gesangbuch 1646)
Ich weiß eine liebe Kapelle
1. Ich weiß eine liebe Kapelle,
da weilet mein Herze so gern.
Da sing‘ ich mit meinen Geschwistern
Loblieder zum Preise des Herrn.
Chor: O Pilger, komm mit zur Kapelle,
bald weilst du gewiß hier auch gern!
Da findest du liebe Geschwister,
komm, singe zum Preise des Herrn!
2. Wer kennt diese liebe Kapelle,
wohin mein Verlangen stets geht?
Da glühen in Andacht die Herzen
in innigem, heißem Gebet.
Chor: O Pilger, komm mit zur Kapelle,
wohin unser Sehnen stets geht!
Dann glüht auch in Andacht dein Herze,
komm, stimme mit ein ins Gebet!
3. O Pilger, du kennst die Kapelle,
sie stehet am friedlichen Ort!
Da höret man heilige Zeugen
verkünden das lautere Wort!
Chor: O Pilger, komm mit zur Kapelle,
du kennst ja den friedlichen Ort!
O höre die heiligen Zeugen,
komm, höre das lautere Wort!
4. Lieb Kirchlein, du Vorhof des Himmels,
in dir fand mein Herz Gottes Haus.
An meines Immanuels Herzen
ruh‘ ewig im Frieden ich aus!
Chor: O Pilger, komm mit zur Kapelle,
dann findest du auch Gottes Haus!
Wirf dich an Immanuels Herze,
ruh ewig im Frieden hier aus!
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(Autor: Ernst Gebhardt (1832 - 1899))
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