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1. Ich lausche den süßen Akkorden ,
des scheidendes Tages Gesang,
und ob ich auch alt bin geworden,
mir doch am Abend nicht bang.
Es ziehen schon Schatten von ferne
aus Tälern empor zu den Höh´n,
doch drüben da schimmern die Sterne,
hast du es mein Freund nicht geseh´n?
2. Noch zähle ich Stunden auf Erden,
sie kommen behende, sie geh´n,
auch ich bin noch immer im Werden
und muß gleich der Blume vergeh´n.
Vorbei ist der sonnige Morgen,
der Tag schwand im Fluge dahin,
und nach allen Mühen und Sorgen
was war meiner Arbeit Gewinn?
3. Wann werd ich mein Tagwerk vollenden?
Wer hat meine Jahre gezählt?
Wer trägt mich auf mächtigen Händen,
hat mich schon vor Zeiten erwählt?
Ich weiß mich in Jesu geborgen,
und trau seinem heiligen Wort:
Er sorget für Heute und Morgen,
Er bleibet auf ewig mein Hort.
4. Des Heilandes blutende Wunden
sind einzig mein Ruhm, meine Zier,
ich habe Vergebung gefunden,
das Opfer am Kreuz gilt auch mir!
Wenn nun meine Kräfte versagen,
der Krug an der Quelle zerbricht,
dann werd ich von Jesu getragen,
da Er es doch selber verspricht.
5. Ich lausche den süßen Akkorden
und stimme mit ein im Gesang:
Aus Gnade bin ich alt geworden,
dem Heiland gebühret mein Dank!
Es ziehen die Nebel von ferne,
gar bald wird der Abend zur Nacht.
Es funkeln am Himmel die Sterne,
bald ist auch mein Tagwerk vollbracht.
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(Autor: Gerhard Götz) Copyright © by Gerhard Götz, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Hört, ihr Herrn, und lasst euch sagen
1. Hört, ihr Herrn, und lasst euch sagen,
unsre Glock hat zehn geschlagen.
Zehn Gebote setzt Gott ein;
Gib, dass wir gehorsam sein!
Ref. 1-6: Menschenwachen kann nichts nützen,
Gott wird wachen, Gott wird schützen;
Herr, durch deine Güt und Macht,
gib uns eine gute Nacht.
2. Hört, ihr Herrn, und lasst euch sagen,
unsre Glock hat elf geschlagen!
Elf der Jünger blieben treu;
Hilf, dass wir im Tod ohn Reu!
Menschenwachen kann nichts nützen ...
3. Hört, ihr Herrn, und lasst euch sagen,
unsre Glock hat zwölf geschlagen!
Zwölf, das ist das Ziel der Zeit;
Mensch, bedenk die Ewigkeit!
Menschenwachen kann nichts nützen ...
4. Hört, ihr Herrn, und lasst euch sagen,
unsre Glock hat eins geschlagen!
Eins ist nur der ew’ge Gott,
der uns trägt aus aller Not.
Menschenwachen kann nichts nützen ...
5. Hört, ihr Herrn, und lasst euch sagen,
unsre Glock hat zwei geschlagen!
Zwei Weg hat der Mensch vor sich;
Herr, den rechten führe mich!
Menschenwachen kann nichts nützen ...
6. Hört, ihr Herrn, und lasst euch sagen,
unsre Glock hat drei geschlagen!
Drei ist eins, was göttlich heißt:
Vater, Sohn und Heil’ger Geist.
Menschenwachen kann nichts nützen ...
7. Hört, ihr Herrn, und lasst euch sagen,
unsre Glock hat vier geschlagen!
Vierfach ist das Ackerfeld;
Mensch, wie ist dein Herz bestellt?
Ref. 7: Alle Sternlein müssen schwinden,
und der Tag wird sich einfinden.
Danket Gott, der uns die Nacht
hat so väterlich bewacht.
Hinweis:
Früher ging der Nachtwächter mit diesen Worten durch die Stadt und sagte die Zeit an, da es meist nur eine Uhr in der Stadt gab: die Kirchturmuhr.
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(Autor: unbekannt - 18 Jhd)
Kühl und labend sinkt der Tau
Kühl und labend sinkt der Tau auf die Fluren nieder;
rings auf blumenreicher Au tönen Hirtenlieder,
Flötenklang ergötzt das Ohr, Abendglöckchen hallen,
und im Haine schlägt ein Chor froher Nachtigallen.
Bald entzieht den letzten Strahl uns die liebe Sonne;
aber noch belebt das Tal Heiterkeit und Wonne.
Singend treibt der frohe Hirt heimwärts seine Herde;
weggescherzt, vergessen wird nun des Tags Beschwerde.
Süße Ruhe winket nun treuem Fleiß entgegen.
Nach der Arbeit ist gut ruh’n, Schlummer ist dann Segen.
Unter Gottes treuer Hut schläft man ohne Sorgen,
und zu neuem Lebensmut weckt der neue Morgen.
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(Autor: Christian Friedrich Voigt (1770-1814))
Kein schöner Land in dieser Zeit
1. Kein schöner Land in dieser Zeit
als hier das uns're weit und breit,
wo wir uns finden
wohl unter Linden
zur Abendszeit.
2. Da haben wir so manche Stund
gesessen da in froher Rund
und taten singen;
die Lieder klingen
im Eichengrund.
3. Dass wir uns hier in diesem Tal
noch treffen so viel hundert Mal;
Gott mag es schenken
Gott mag es lenken,
Er hat die Gnad.
4. Nun, Brüder, eine gute Nacht,
der Herr im hohen Himmel wacht.
In seiner Güten
uns zu behüten
ist Er bedacht.
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(Autor: Anton Wilhelm Florentin von Zuccalmaglio (1803 - 1869))
Marienbad
Wem Gott will rechte Gunst erweisen,
den schickt er nach Marienbad,
dem will er seine Wunder weisen,
wie er so tut nach rechter Art.
Die Quellen aus der Tiefe springen
mit wundersamer Heilungskraft.
Was sollt’ ich nicht mit ihnen singen
dem, der das alles wirkt und schafft.
Gesundung lässt sich gut hier finden,
dazu Erholung allzumal.
Von hoher, edler Baukunst künden
gar schöne Häuser ohne Zahl.
Und wenn wir unsre Schritte lenken
nach Hause durch des Herren Gnad,
dann wollen gern zurück wir denken.
Leb wohl, leb wohl, Marienbad!
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(Autor: Gerhard Nißlmüller) Copyright © by Gerhard Nißlmüller, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Wem Gott will rechte Gunst erweisen
1. Wem Gott will rechte Gunst erweisen,
den schickt er in die weite Welt;
dem will er seine Wunder weisen
in Berg und Wald und Strom und Feld.
2. Die Bächlein von den Bergen springen,
die Lerche jubelt hoch vor Lust;
was sollt ich nicht mit ihnen singen
aus voller Kehl und frischer Brust.
3. Den lieben Gott lass ich nur walten,
der Bächlein, Lerchen, Wald und Feld
und Erd und Himmel will erhalten,
hat auch mein Sach aufs Best bestellt!
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(Autor: Joseph von Eichendorff (1788 – 1857))
Wer hat die Blumen nur erdacht?
1. Wer hat die Blumen nur erdacht?
Wer hat sie so schön gemacht?
Gelb und rot und weiß und blau,
dass ich meine Lust dran schau’.
2. Wer hat im Garten und im Feld
sie so auf einmal hingestellt?
Erst war’s doch so hart und kahl,
blüht nun alles auf einmal.
3. Wer ist’s, der ihnen allen schafft
in den Wurzeln frischen Saft,
gießt den Morgentau hinein,
schickt den hellen Sonnenschein?
4. Wer das ist und wer das kann
und nicht müde wird daran,
das ist Gott in seiner Kraft,
der die lieben Blumen schafft.
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(Autor: Wilhelm Hey (1789 -1854))
Zieht in Frieden eure Pfade
Zieht in Frieden eure Pfade!
Mit euch des grossen Gottes Gnade
und Seiner heil'gen Engel Wacht!
Wenn euch Jesu Hände schirmen,
geht's unter Sonnenschein und Stürmen
getrost und froh bei Tag und Nacht.
Lebt wohl! Lebt wohl im Herrn!
Er sei euch nimmer fern
spät und frühe.
Vergesst uns nicht
in Seinem Licht
und wenn ihr sucht Sein Angesicht.
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(Autor: Gustav Knak (1806 - 1878))
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