1. Friedefürst, zu dem wir flehen,
Mittler, den der Glaube ehrt,
hör´ uns in den Himmelshöhen!
Nächst an Gott bist du verklärt;
der auf Golgatha gehangen,
ist zum Vater hinaufgegangen;
deine Liebe bringt uns da
seinem Vaterherzen nah.
2. Dir nur können wir vertrauen:
Aus ist aller eigne Ruhm!
Unsrer Sehnsucht Blicke schauen,
Sünderfreund, nach dir sich um;
wenn wir unsre Blöße sehen,
fast vor Höllenangst vergehen,
sende unserm Glaubensblick
deines Trostes Strahl zurück!
3. Ach, für wen hast du gezittert,
betend in den Staub gestreckt,
ganz von Todesangst erschüttert,
und mit blut´gem Schweiß bedeckt?
Furchtbar führt die Richterstrenge
dich so viele Martergänge;
an dem Kreuz verlässt sie dich,
und für wen? Gottlob, für mich!
4. Meine Schmach fiel auf dich nieder,
meine Fesseln banden dich;
alle Martern deiner Glieder,
deines Herzens machte ich;
ach, was brachte jede Stunde
bis zu letzten Seitenwunde!
Meine Strafe kam auf dich,
und der Segen war für mich.
5. Gnade strömt in deinem Blute,
Trost aus deiner Todesangst;
unaussprechlich ist das Gute,
das du sterbend uns errangst.
Herr, ich glaub´ an deine Leiden,
der du an des Vaters Seiten
für verlass´ne Sünder bitt´st,
schwache mitleidsvoll vertrittst.
6. Die Vergebung aller Sünden,
Gottversöhner, suchen wir;
Gnadendurstig lass uns finden
die Gerechtigkeit in dir!
Will die große Schuld uns schrecken,
lass uns deine Unschuld decken;
alle Schuld und Strafe schenk´,
deines Todes eingedenk.
7. Wir bedürfen deinen Frieden,
Mittler zwischen uns und Gott!
Schenk´ die Seelenruh den Müden!
Du bist unser Weg zu Gott.
Hilf uns froh zu ihm uns wagen,
ihm vertraulich Vater sagen;
seiner rühmt sich jedes Kind,
weil wir nun versöhnet sind.
8. Im Gedächtnis deiner Leiden
kämpfen wir uns durch die Welt,
haben dich im Kampf zur Seiten,
der die Schwachen aufrecht hält.
Dank dir, treuer Überwinder,
ewig´s Heil der Menschenkinder!
Das Lobpreisen deiner Pein
wird dort unaussprechlich sein.
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