Passionslieder

christliche Gedichte und Lieder

Tagesleitzettel - die tägliche Bibellese vom 06.12.2024

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Von Herzem Jesus dienen

Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen, denn ihr wisst, dass ihr von dem Herrn als Lohn das Erbe empfangen werdet. Dient dem Herrn Christus!

Kolosser 3,23-24

Gehören meine Prioritäten nicht mir allein?
Ich lernte, wenn ich Jesus meine Ehre gebe,
stärkt ER in mir Wille, Vollbringen und Glaube.
ER gibt mir mehr, als ich je zu denken wage
und schenkt mir Ausgeglichenheit* ohne Frage!
(*Freude, Friede … Gal.5,23)

Frage: Siehst Du Deine gesamten Tagesanliegen als Dienstfeld für Deinen Herrn?

Zum Nachdenken: Was Du Jesus zur Verfügung stellst, wird Dir auf dem Nachfolgeweg wieder in Fülle zuteilwerden, wenn auch in anderer Form oder Zeit. Jesus gab Dir bei Deiner Wiedergeburt (Buße & Bekenntnis) Seinen Heiligen Geist, damit Du SEINEN Willen erkennen und mit Vertrauen und Mut beherzigen kannst. Gebet ist dabei unerlässlich: Herr, was ist heute für mich dran?
Gerhard Tersteegen, 1697-1769, brachte es im Lied auf den Punkt: `Ich bete an die Macht der Liebe` 5.Str.: `O Jesu, dass dein Name bliebe im Grunde tief gedrücket ein; möcht´ deine werte Jesusliebe in Herz und Sinn gepräget sein. Im Wort, im Werk und allem Wesen, sei Jesus und sonst nichts zu lesen.`

Ostern, Kreuzigung Jesu, Passion (Karfreitagslieder)

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Inhalt

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Ich grüße dich am Kreuzesstamm

zu Phil. 2,8


1. Ich grüße dich am Kreuzesstamm,
du hochgelobtes Gotteslamm,
mit andachtsvollem Herzen.
Hier hängst du zwar in lauter Not
und bist gehorsam bis zum Tod,
vergehst in tausend Schmerzen;
doch sieht mein Glaube wohl an dir,
dass Gottes Majestät und Zier
in diesem Leibe wohne
und dass du hier so würdig seist,
dass man dich Herr und König heißt,
als auf dem Ehrenthrone.

2. Ich folge dir durch Tod und Leid,
o Herzog meiner Seligkeit,
nichts soll mich von dir trennen.
Du gehst den engen Weg voran;
dein Kreuzestod macht offne Bahn
den Seelen, die dich kennen.
Ach Jesu, deine höchste Treu
macht, dass mir nichts unmöglich sei,
da du für mich gestorben;
ich scheue nicht den bittern Tod
und bin gewiss in aller Not:
"Wer glaubt, ist unverdorben"

(Autor: Valentin Ernst Löscher (1673 - 1749))



Ich senke mich in deine Wunden


1. Ich senke mich in deine Wunden,
ich senke mich in deinen Tod,
wenn in der Buße Trauerstunden
die Sünde mir Verdammnis droht;
ich schaue deine Schmerzen an
und weiß, du hast genug getan.

2. All Weh will ich in dich versenken,
will teilen deine bittre Not
und hier an keine Rosen denken,
wo dir der Acker Dornen bot;
ich sprech´ auf meiner Kreuzesbahn:
Das hat man Gottes Sohn getan.

3. Flößt die verbotne Lust dem Herzen
ihr Gift mit süßen Reizen ein,
so geh´ ich ein in deine Schmerzen
und töte sie durch deine Pein;
seh´ ich dein Dürsten, deine Schmach,
so scheu´ ich, was dein Herz dir brach.

4. Will keine Sonne mehr mir scheinen,
und schweb´ ich in Verlassenheit,
so denk´ ich, wie die Schar der Deinen,
Wie Gott selbst dich verließ im Streit;
mit dir wird Nacht zum Morgenschein,
bei dir ist kein Verlassensein.

5. Will einst des Todes Pfeil mich schrecken,
und macht mir bang des Grabes Nacht,
so hoff´ ich ihn mit dir zu schmecken,
der mir Unsterblichkeit gebracht.
Wer mit dir stirbt, der lebt zugleich,
sein Sterben wird zum Himmelreich.

6. So will ich die Gemeinschaft üben,
aus deren Leid mir Freude grünt;
könnt´ auch die Marter mich betrüben,
durch die du Segen mir verdient?
Ich geh´ in deine Leiden ein;
mit dir vereint heißt selig sein.

(Autor: Johann Friedrich von Meyer (1772 - 1849)



Ich wünsch´ mir alle Stunden


1. Ich wünsch' mir alle Stunden
durch Jesu Blut und Wunden
ein froh und selig Herz.
Gibt's bis auf sein Erscheinen
gleich manchmal noch zu weinen,
Er kennt und heilt ja jeden Schmerz.

2. Ich sehe seine Schmerzen,
das Blut aus seinem Herzen,
ich steh' auf Golgatha –
o himmlische Momente!
o dass ich bleiben könnte
am Kreuze, bis Er wieder da!

3. Ich bin durch manche Zeiten,
wohl gar durch Ewigkeiten
in meinem Geist gereist;
Nichts hat mir's Herz genommen,
als da ich angekommen
auf Golgatha, Gott sei gepreist!

4. Auf diesem Fleckchen steh' ich,
von dieser Stelle geh' ich
nun niemals mehr zurück,
Er fess'le meine Blicke,
dass ich nicht kann zurücke,
bis ich mich dort an Ihm erquick'!

(Autor: Christian Renatus Graf von Zinzendorf (1727 - 1752))



Ihr Augen weint!


1. Ihr Augen weint!
Der Menschenfreund
sinkt unter tausend Plagen.
Wie könnt' seine sanfte Brust
so viel Schmerz ertragen!

2. Ihr Augen weint! Der Menschenfreund,
der Edle, der Gerechte,
wird verhöhnet, wird verschmäht,
stirbt den Tod der Knechte.

3. O Traurigkeit! O Herzeleid!
Ist das nicht zu beklagen?
Er, des Vaters einig Kind,
wird ins Grab getragen!

4. Und doch, welch Freud' bei allem Leid:
Er ist für uns gestorben
und hat so das Himmelreich
uns aus Lieb' erworben!

(Autor: Johann Rist (1607 - 1667))



Jesu Kreuz, Leiden und Pein

zu Jesaja 53,5


1. Jesu Kreuz, Leiden und Pein,
deins Heilands und Herren,
betracht, christliche Gemein,
ihm zu Lob und Ehren.
Merk, was er gelitten hat,
bis er ist gestorben,
dich von deiner Missetat
erlöst, Gnad erworben.

2. Jesus, wahrer Gottessohn
auf Erden erschienen,
fing bald in der Jugend an,
als ein Knecht zu dienen;
äußert sich der göttlich G'walt
und verbarg ihr Wesen,
lebt in menschlicher Gestalt;
daher wir genesen.

3. Jesus richtet aus sein Amt
an den Menschenkindern,
eh er war zum Tod verdammt
für uns arme Sünder,
lehrt und rüst’ die Jünger sein,
wusch ihn’ ihre Füße,
setzt das heilig Nachtmahl ein,
macht ihn’ das Kreuz süße.

4. Jesus ging nach Gottes Will
in’ Garten zu beten;
dreimal er da niederfiel
in sein’ großen Nöten,
rief sein’ lieben Vater an
mit betrübtem Herzen,
von ihm blutiger Schweiß rann
von Ängsten und Schmerzen.

5. Jesus da gefangen ward,
gebunden geführet
und im Rat beschweret hart
und zu Hohn gezieret;
verdeckt, verspott’ und verspeit,
jämmerlich geschlagen,
auch verdammt aus Hass und Neid
durch erdicht’ Anklagen.

6. Jesus ward früh dargestellt
Pilatus dem Heiden;
ob der wohl sein Unschuld meld’t,
dennoch musst er leiden,
ward gegeißelt und verkleid’t,
mit Dornen gekrönet,
in seim großen Herzeleid
aufs Schmählichste gehöhnet.

7. Jesus, verurteilt zum Tod,
musst sein Kreuz selbst tragen
in großer Ohnmacht und Not,
ward daran geschlagen;
hing mehr denn drei ganze Stund’
in groß Pein und Schmerzen;
bittre Galle schmeckt sein Mund.
O Mensch, nimm’s zu Herzen!

8. Jesus rief am Kreuz laut:
„Ach, ich bin verlassen!
Hab dir doch, mein Gott, vertraut,
wollst mich nicht verstoßen.
Gnad dem, der mir Hohn beweist
jetzt in meim Elende.
Ich befehl nun meinen Geist
Dir in deine Hände!“

9. Jesus ist das Weizenkorn,
das im Tod erstorben
und uns, die wir warn verlorn,
das Leben erworben;
bringt viel Frücht zu Gottes Preis,
derer wir genießen,
gibt sein’ Leib zu einer Speis,
sein Blut zum Trank süße.

10. Jesu, weil du bist erhöht
zu ewigen Ehren:
Unsern alten Adam töt,
den Geist tu ernähren;
zieh uns allesamt zu dir,
dass empor wir schweben;
begnad unsers Geistes Begier
mit deim neuen Leben.

(Autor: Petrus Herbert (1530 - 1571))



Jesu, deine Passion

zu Hebr. 12,1


1. Jesu, deine Passion
will ich jetzt bedenken;
wollest mir vom Himmelsthron
Geist und Andacht schenken.
In dem Bilde jetzt erschein,
Jesu, meinem Herzen,
wie du, unser Heil zu sein,
littest alle Schmerzen.

2. Meine Seele sehen mach
deine Angst und Bande,
deine Schläge, deine Schmach,
deine Kreuzesschande,
deine Geißel, Dornenkron,
Speer- und Nägelwunden,
deinen Tod, o Gottessohn,
der mich dir verbunden.

3. Aber lass mich nicht allein
deine Marter sehen,
lass mich auch die Ursach dein
und die Frucht verstehen.
Ach die Ursach war auch ich,
ich und meine Sünde:
diese hat gemartert dich,
dass ich Gnade finde.

4. Gib auch, Jesu, dass ich gern
dir das Kreuz nachtrage,
dass ich Demut von dir lern
und Geduld in Plage,
dass ich Lieb um Lieb dir geb,
dass ich Lob dir singe,
bis ich dorthin bei dir leb,
bessern Dank dir bringe.

(Autor: Siegmund von Birken (1626 - 1681))



Jesu, deine tiefen Wunden

zu 1. Petrus 2,24


1. Jesu, deine tiefen Wunden
deine Qual und bittrer Tod
geben mir zu allen Stunden
Trost in Leibs- und Seelennot.
Fällt mir etwas Arges ein,
denk ich bald an deine Pein,
die verleidet meinem Herzen,
mit der Sünde je zu scherzen.

2. Will sich dann in Lüsten weiden
mein verderbtes Fleisch und Blut,
so gedenk ich an dein Leiden;
bald wird alles wieder gut.
Kommt der Satan und setzt mir
heftig zu, halt ich ihm für
deine Gnad und Gnadenzeichen;
bald muß er von dannen weichen.

3. Will die Welt mein Herze führen
auf die breite Sündenbahn,
da nichts ist als Jubilieren,
alsdann schau ich emsig an
deiner Marter Zentnerlast,
die du ausgestanden hast;
so kann ich in Andacht bleiben,
alle böse Lust vertreiben.

4. Ja, für alles, das mich kränket,
geben deine Wunden Kraft;
wenn mein Herz hinein sich senket,
krieg ich neuen Lebenssaft,
Deines Trostes Süßigkeit
wendt in mir das bittre Leid,
der du mir das Heil erworben,
da du für mich bist gestorben.

5. Auf dich setz ich mein Vertrauen,
du bist meine Zuversicht;
dein Tod hat den Tod zerhauen,
dass er mich kann töten nicht.
Dass ich an dir habe teil,
bringet mir Trost, Schutz und Heil;
deine Gnade wird mir geben
Auferstehung, Licht und Leben.

6. Hab ich dich in meinem Herzen,
du Brunn aller Gütigkeit,
so empfind ich keine Schmerzen
auch im letzten Kampf und Streit.
Ich verberge mich in dich;
kein Feind kann verletzen mich.
Wer sich birgt in deinen Wunden,
der hat selig überwunden.

(Autor: Johann Heermann (1585-1647))



Jesu, der du wollest büßen

zu Jesaja 53,4


1. Jesu, der du wollest büßen
für die Sünden aller Welt
durch ein teures Blutvergießen,
der du dich hast dargestellt
als ein Opfer für die Sünder,
die verdammten Adamskinder:
ach lass deine Todespein
nicht an mir verloren sein.

2. Rette mich durch deine Plagen,
wenn mich meine Sünde plagt,
lass, ach lass mich nicht verzagen,
weil du selbst für mich gezagt.
Hilf, dass mich dein Angstschweiß kühle,
wenn ich Drangsalshitze fühle;
ach lass deine Todespein
nicht an mir verloren sein.

3. Mache mich durch deine Bande
von des Satans Banden frei,
hilf, dass dein´erlittne Schande
meine Kron und Ehre sei.
Trost der Seelen, Heil der Erden
lass mich nicht zuschanden werden;
ach lass deine Todespein
nicht an mir verloren sein.

4. Rede durch dein Stilleschweigen,
liebster Jesu, mir das Wort.
Wenn mich Sünden überzeugen
und verklagen fort und fort,
wenn mein bös Gewissen schreiet
und mir mit Verdammnis dräuet;
ach lass deine Todespein
nicht an mir verloren sein.

5. Lass mich Freudenrosen brechen,
liebster Jesu, meine Zier,
von den Dornen, die dich stechen;
Jesu, nahe dich zu mir.
Kröne mich mit Huld und Gnade,
dass kein Sündendorn mir schade;
ach lass deine Todespein
nicht an mir verloren sein.

6. Heile des Gewissens Striemen,
nimm von mir der Schmerzen Last
durch die Geißeln, durch die Riemen,
welche du gefühlet hast,
dass ich böser Knecht der Sünde
Satans Streiche nicht empfinde;
ach lass deine Todespein
nicht an mir verloren sein.

7. Ach lass deine tiefen Wunden
frische Lebensbrunnen sein,
wenn mir alle Kraft verschwunden,
wenn ich schmacht in Seelenpein.
Senk die Schuld, die mich beladen,
in den Abgrund deiner Gnaden;
ach lass deine Todespein
nicht an mir verloren sein.

8. Ach zerbrich des Eifers Rute,
ach erzeige Gnad und Huld,
tilge doch mit deinem Blute
meine schwere Sündenschuld.
Lass mich in der Angst von Sünden
Ruh an deiner Seite finden;
ach lass dein Todespein
nicht an mir verloren sein.

9. Jesu, komm, mich zu befreien
durch dein lautes Angstgeschrei;
wenn viel tausend Sünden schreien,
stehe doch mir Armen bei;
wenn mir Wort und Sprach entfallen,
lass mich sanft von hinnen wallen;
lass mir deine Todespein
Leben, Heil und Himmel sein.

(Autor: Aus Freylinghausens Gesangbuch 1714)



Jesu, meines Lebens Leben

zu Phil. 1,21


1. Jesu, meines Lebens Leben,
Jesu, meines Todes Tod,
der du dich für mich gegeben
in die tiefste Seelennot,
in das äusserste Verderben,
nur dass ich nicht möchte sterben:
Tausend-, tausendmal sei dir,
liebster Jesu, Dank dafür.

2. Du, ach,du hast ausgestanden
Lästerreden, Spott und Hohn,
Speichel, Schläge, Strick und Banden
du gerechter Gottessohn,
nur mich Armen zu erretten
von des Teufels Sündenketten!
Tausend-, tausendmal sei dir,
liebster Jesu, Dank dafür.

3. Du hast lassen Wunden schlagen,
dich erbärmlich richten zu,
um zu heilen meine Plagen
um zu setzen mich in Ruh;
ach, du hast zu meinem Segen
lassen dich mit Fluch belegen.
Tausend-, tausendmal sei dir,
liebster Jesu, Dank dafür.

4. Man hat dich sehr hart verhöhnet,
dich mit großem Schimpf belegt,
gar mit Dornen dich gekrönet:
Was hat dich dazu bewegt?
Dass du möchtest mich ergötzen,
mir die Ehrenkron aufsetzen.
Tausend-, tausendmal sei dir,
liebster Jesu, Dank dafür.

5. Du hast wollen sein geschlagen
zu befreien mich von Pein,
fälschlich lassen dich anklagen,
dass ich könnte sicher sein;
dass ich möge Trost erlangen,
hast du ohne Trost gehangen.
Tausend-, tausendmal sei dir,
liebster Jesu, Dank dafür.

6. Du hast dich in Not gestecket,
hast gelitten mit Geduld,
gar den herben Tod geschmecket,
um zu büßen meine Schuld;
dass ich würde losgezählet,
hast du wollen sein gequälet.
Tausend-, tausendmal sei dir,
liebster Jesu, Dank dafür.

7. Deine Demut hat gebüßet
meinen Stolz und übermut,
dein Tod meinen Tod versüßet;
es kommt alles mir zu gut.
Dein Verspotten, dein Verspeien
muss zu Ehren mir gedeihen.
Tausend-, tausendmal sei dir,
liebster Jesu, Dank dafür.

8. Nun, ich danke dir von Herzen,
Herr, für alle deine Not:
für die Wunden, für die Schmerzen,
für den herben, bittern Tod;
für dein Zittern, für dein Zagen,
für dein tausendfaches Plagen,
für dein Angst und tiefe Pein
will ich ewig dankbar sein.

(Autor: Ernst Christoph Homburg (1607 - 1681))



Jesu, Trost der armen Seelen


1. Jesu, Trost der armen Seelen,
du läßt dich williglich meinetwegen quälen.
Ach wie kann ich nun verzagen?
Denn du hast alle Last
meiner Schuld getragen.

2. Dein Blut rann mit reichen Flüssen,
dessen Kraft uns verschafft,
daß wir Trost genießen.
Laß mich diese Flut erquicken,
meinen Geist, der dich preist,
zu dir hin zu rücken.

3. Dieser Strom führt in den Himmel;
dort, ach dort ist der Ort,
wo kein Weltgetümmel.
Dahin steht nun mein Verlangen;
Ehr und gut soll den Mut
nimmer wieder fangen.

4. Dein Blut soll mich stets vergnügen,
ich will nun in dir ruhn
und ganz sicher liegen.
Ich will zu den Wunden eilen,
denn hier kann jedermann
seine Krankheit heilen.

5. Krank bin ich an Sündenwunden;
krank und schwach
schrei ich nach dir,
bis ich dich funden.
doch du mußt aus dem Wust
mich selbst zu dir ziehen.

6. Wie du an dem Kreuze tatest,
als du dort, liebster Hort,
für die Feinde batest.
Ob mich spät die Sünden reuen,
hoff ich doch mich
wird noch deine Gnad erfreuen.

7. Ich will mich mit Tränen netzen
und mein Herz soll im Schmerz
sich zum Kreuze setzen.
Hier will ich dich ganz umfassen,
Gottes Lamm, Bräutigam,
du wirst mich nicht lassen.

8. Laß mich nicht am letzten Ende!
Da hilf mir, wenn zu dir
ich mich gläubig wende;
da laß mich dein Blut erquicken!
So kann ich seliglich mich
zum Sterben schicken.

(Autor: Jh. Balth. Sinold (1657 - 1742)



Jesus Christus hat vollbracht

zu Joh. 19,30


1. Jesus Christus hat vollbracht,
was uns Sünder selig macht.
Dieses Wort aus seinem Mund
tut uns sein Vermächtnis kund.

2. Sieh´ er sprach dies Wort für dich,
sprach´s für alle, sprach´s für mich:
Alles, alles ist vollbracht,
was die Sünder selig macht.

3. Alles hat er ausgesühnt,
alles hat er uns verdient;
alles, was uns Gott verhieß,
ist auf ewig nun gewiss.

4. Alle Sünden, aller Tod,
alles, was die Hölle droht,
alles, was uns schrecken kann,
ist vertilgt und abgetan.

5. Alle Schriften sind erfüllt,
des Gesetzes Fluch gestillt;
alle Gnade waltet hier,
allen Frieden haben wir.

6. Zu dem Vater darf man gehn,
in dem Sohne darf man flehn,
und der Geist versiegelt schon
uns das Erbteil bei dem Sohn.

7. Sprach dies unsers Mittlers Mund,
so hat unser Glaube Grund,
so hat unsre Hoffnung Ruhm:
Wir sind Christi Eigentum.

8. Hier greift meine Seele zu:
Du, vollkomm´ner Heiland,
du hast auch mir zu gut vollbracht,
was mich Sünder selig macht.

9. Was du schenkest, ist auch mein;
was ich habe, sei nun dein;
zu dem Vater komme ich,
mein Erlöser, nur durch dich.

10. Wenn ich einst am Sterben bin,
fahr´ ich mit dem Worte hin:
Jesus hat für mich vollbracht!
Ihm sei Herrlichkeit und Macht!

(Autor: Philipp Friedrich Hiller (1699 - 1769))



Kommt, Seelen, kommt nach Golgatha


1. Kommt, Seelen, kommt nach Golgatha,
schaut euren Lebensfürsten;
laßt glauben uns, und lernen da
nach seinem Siege dürsten!
Kommt! Wer ein rechter Streiter ist,
und Ehre will erwerben,
der lerne hier mit Jesu Chirst
ausharren, dulden, sterben!

2. Warum entziehst du feige dich?
Sieh deinen Herrn geschlagen,
wie er sein Kreuz für dich und mich
den Seinen vorgetragen!
Auf Erden ist´s die größte Ehr´,
mit Jesu willig leiden!
Was noch so herb zu trinken wär´,
das macht sein Tod zu Freuden.

3. Du bist von Leid und Qual bedrängt?
Doch laß dich´s nicht erschrecken!
Dein Arzt ist mehr, als du, gekränkt,
muß an das Kreuz sich strecken.
Es ist an seinem ganzen Leib
vom Haupt bis zu den Füßen
kein Teil, der unverwundet bleib´,
um deine Schuld zu büßen.

4. Hast du verloren Hab´ und Gut,
von Armut ganz umfangen?
Sieh´ Christus hat in seinem Blut
viel ärmer noch gehangen!
Der Vogel nist´, der Fuchs
auch hat ein Loch, da er sich rege.
Der Herr am Kreuz hat keine Statt,
da er sein Haupt hinlege.

5. Wenn dir die Ehr´ gestohlen wird,
dein Gutes bös vergolten:
Ist´s doch noch eine leichte Bürd´;
dein Herr ward mehr gescholten.
Die Nägel waren spitzig g´nug,
die ihm den Leib durchbohrten;
doch ist der Hohn, den er ertrug,
ihm bitter noch geworden.

6. Schreckt dich der Tod, daß bebend
soll dein Blut im Leibe wallen?
Ein Streiter kann nur ehrenvoll
mit seinem Herzog fallen!
Den schwersten Streich des Todes
hat dein Herr am Kreuz bekommen;
drum ist des Todes Pfeil nur matt,
und ihm die Kraft benommen.

7. Macht dir zuletzt den ärgsten Schmerz
der Stachel im Gewissen,
so zage nicht, nur sei den Herz
der wahren Reu´ beflissen.
Der Zugang ist dir doch erlaubt
zum ew´gen Freudenleben,
weil Christus mit gesenktem Haupt
den Geist hat aufgegeben.

(Autor: Nach dem Lateinischen Huc ad montem Calvariae)



Kreuzeskönig, deine Schmerzen

zu Joh. 19,19


1. Kreuzeskönig, deine Schmerzen
und die Angst, die deinem Herzen
an dem Ölberg zugedrungen,
seien jetzt von uns besungen.
Was wir selber leiden sollten,
ward dir Maß für Maß vergolten;
alle Schuld, die uns beflecket,
wurde an dir aufgedecket.

2. Sehet alles stolze Prangen
an dem Kreuze Jesu hangen:
er trägt meine Dornenkrone,
meiner Einbildung zum Hohne.
Seht den großen Lebensfürsten
an dem Holz des Kreuzes dürsten
und um unsrer Lüste willen
seinen Durst mit Galle stillen.

3. O du Freund der Menschenherzen,
möchten doch durch deine Schmerzen
alle Menschen auf der Erden
dir ein Lohn der Leiden werden!
Möchten sie doch ihre Bande
unter Sünden, Schmach und Schande
und des Eifers Gottes Brennen
an dir sehen und erkennen!

4. Möchten sie doch glauben wollen,
daß aus dir der Brunn gequollen,
der mit Lebenswasser tränket
und die Gottesfülle schenket!
- Jesu, ich bin auch gekommen,
habe dich beim Wort genommen.
Nimm mich wieder bei dem meinen:
dich erwähl ich, und sonst keinen.

(Autor: Friedrich Christoph Oetinger (1702 - 1782))



Laß mir die Feier deiner Leiden


1. Laß mir die Feier deiner Leiden,
o mein Erlöser, heilig sein!
Sie lehre mich die Sünde meiden
und dir mein ganzes Leben weihn,
dir, dessen Blut für mich noch sterbend schlug,
und der so ruhig und entschlossen
auch meiner Sünde Strafe trug.

2. Ja, in den stillsten meiner Stunden
will ich nach deinem Kreuze sehn
und dich, o Herr, für deine Wunden
mit tief gerührtem Dank erhöhn.
O laß mich deine Huld ermessen,
womit dein Herz die Welt umfasst,
und nie im Undank es vergessen,
was du für mich gelitten hast!

3. Mir sollen diese Feierzeiten
der größten Liebe heilig sein;
still soll dein Kreuz mich stets begleiten
und jede meiner Stunden weihn,
Dein Leiden sei mein höchster Segen,
dein Tod mein seligster Gewinn.
Mein Herz schlägt dir voll Dank entgegen,
daß ich durch dich erlöset bin.

4. Bleibt mir zu allen Zeiten teuer,
Gethsemane und Golgatha,
ihr Stätten, wo die Welt die Feier
der allergrößten Liebe sah!
Nach euch will ich voll Andacht schauen,
wo mein Erlöser litt und starb,
auf ihn allein will ich vertrauen,
der mir die Seligkeit erwarb.

(Autor: Christoph Georg Ludw. Meister (1738 - 1811)



Laßt uns doch Christo dankbar sein


Laßt uns doch mit Christo dankbar sein,
daß er für uns in große Pein
sich willig hat gegeben;
auch laßt uns sein der Sünde feind,
weil wir mit Gott versühnet seind,
nach seinem Willen leben;
die Lieb erzeigen jedermann,
wie Christus hat an uns getan
mit seinem bittern Leiden.
O Menschenkind, betracht das recht,
wie Gottes Zorn die Sünde schlägt,
bemüh dich, sie zu meinden.

(Autor: Geb. Henden (1494 - 1561))



Marter Gottes, wer kann dein vergessen


1. Marter Gottes, wer kann dein vergessen,
der in dir sein Wohlsein findt?
Unser Herze wünscht sich unterdessen
stets noch mehr zum Dank entzündt.
Unsre Seele soll sich daran nähren,
unsre Ohren nie was Liebres hören;
alle Tage kommt er mir
schöner in dem Bilde für.

2. Tausend Dank, du unser treues Herze!
Leib und Geist bet drüber an,
daß du unter Marter, Angst und Schmerze
hast genug für uns getan.
Laß dich jedes um so heißer lieben,
als es noch im Glauben sich muß üben,
bis es einst als deine Braut
dich von Angesichte schaut.

3. Meine kranke und bedürftge Seele
eilt auf deine Wunden zu;
da, da findt sie eine sichre Höhle,
Trost und Labsal, Fried und Ruh.
Laß mich nur die Kreuzeslust anwehen
und den Marterbild stets vor mir stehen,
so geht mir bis an mein Grab
nichts an Seligkeiten ab.

4. Die wir uns allhier beisammenfinden,
schlagen unsre Hände ein,
uns auf deine Marter zu verbinden,
dir auf ewig treu zu sein;
und zum Zeichen, daß dies Lobgetöne
deine Herzen angenehm und schöne,
sage Amen und zugleich:
Friede, Friede sei mit euch!

(Autor: Christian Renatus Graf von Zinzendorf (1727 - 1752))



Mein blutarmes Herze kanns kaum fassen


1. Mein blutarmes Herze kann's kaum fassen.
Dass der Heiland aller Welt
sich so nahe mit ihm eingelassen
und so fest und treu aushält!
Drum soll nun mein innigstes Verlangen
dahin gehn, auch fest an Ihm zu hangen;
denn ich seh' das Glück wohl ein,
seinen Wunden nah' zu sein.

2. Seine Leidensschöne, seine Blicke
von dem Kranz herab auf mich
lassen Tränen in dem Äug' zurücke;
Marterlamm, ich liebe Dich!
Ach, was sind in meines Jesu Leiden
doch für unschätzbare Seelenweiden!
Wenn ich das nur stets erfahr',
bin ich selig immerdar.

(Autor: Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf (1700 - 1760))



Meine Seel, ermuntre dich


1. Meine Seel, ermuntre dich,
deines Jesu Lieb bedenke;
wie er für dich gibet sich,
darauf deine Andacht lenke!
Ach erwäg die große Treue
und dich deines Jesu freue!

2. Sieh, der wahre Gottes Sohn
ist für dich ans Holz gehänget,
sein Haupt trägt die Dornenkron,
sein Leib ist mit Blut vermenget,
er läßt sich für dich verwunden;
wo ist größre Lieb gefunden?

3. Du, du solltest große Pein
ewig leiden in der Hölle
und von Gott verstoßen sein
wegen vieler Sündenfälle;
aber Jesus trägt die Sünden,
läßt dich wieder Gnade finden.

4. Durch sein Leiden ist gestillt
deines Gottes Zorn und Rache,
er hat das Gesetz erfüllt,
gut gemacht die böse Sache,
Sünde, Teufel, Tod bezwungen
und den Himmel dir errungen.

5. Ich kann nimmer, nimmermehr
das Geringste nur vergelten,
er verbindt mich allzusehr;
meine Trägheit muß ich schelten,
daß ich ihn so schlecht geliebet
und noch gar mit Sünd betrübet.

6. Du. mein Jesu, du, mein Heil,
dir will ich mich ganz verschreiben,
daß ich dir als meinem Teil
einzig will getreu verbleiben,
dir zu sterben, dir zu meiden.

7. Du, mein Jesu, solltest sein,
den ich mir zum Zweck gesetzet,
wie du mein, so will ich dein
bleiben stets und unverletzet;
was du liebest, will ich lieben,
was dich kränkt, soll mich betrüben.

8. Was du willst, das sei mein Will,
dein Wort meines Herzens Spiegel;
wenn du schlägest, halt ich still.
Dein Geist bleibt mein Pfand und Siegel,
daß ich soll den Himmel erben;
darauf kann ich freudig sterben.

9. Nun, so bleibt es fest dabei:
Jesus soll es sein und bleiben,
dem ich lebe, des ich sei,
nichts soll mich von Jesu treiben.
Du wirst, Jesu, mich nicht lassen,
ewig will ich dich umfassen.

(Autor: Joh. Kasp. Schade (1666 - 1698))



Mittler, alle Kraft der Worte


1. Mittler, alle Kraft der Worte,
die du sprachst in hoher Pein,
vor der offnen Todespforte,
soll auch mir zum Segen sein,
mir mein Trost, wenn ich einst scheide,
meiner Seele Lust und Weide!
Nun ich so gerüstet bin,
kann ich froh zum Himmel ziehn.

2. "Vater," batest du, "laß diesen
ihren blinden Frevel nach!"
Edle Langmut, sei gepriesen!
Auch ich will nicht eigne Rach
wider meinen Nächsten hegen
und mir selbst den Weg verlegen.
Jesu, deine reiche Huld
tilge mein und seine Schuld!

3. Liebreich wiesest du dem Jünger
an dem blutgen Kreuze,
du großer Friedenswiederbringer,
deine arme Mutter zu.
gib, daß die, so ich verlasse,
treue Liebe auch umfasse,
und in deiner Lieb und Treu
eins des andern Zuflucht sei!

4. "Heute"- welch ein tröstlich Heute!-
"Heute", sprachst du, "soll gewiß
deine Seele nach dem Streite
sein mit mir im Paradies!"
Dieses lasse wie dem Schächer
so auch mir, o Todesrächer,
bricht der Augen matter Schein,
meiner Seele Leitstern sein!

5. " Ach, warum bin ich verlassen,
o mein Gott, mein Gott von dir?"
Jesu, wie ist dies zu fassen?
Klagst du so, wie geht´s dann mir?
Durch dein Klagen, durch dein Ringen
willst du meine Seele bringen,
trotz der Sünden Scheidewand,
in des Himmels Ruhestand.

6. Aber, "welch ein heißes Dürsten"
klagt der ausgedörrte Mund
meines reichen Lebensfürsten
noch in der Vollendungsstund!
Mir bei meiner Lippen Lechzen
und bei meiner Seele Ächzen,
wenn kein Trost sonst in der Welt,
bleibt zum Labsal dies bestellt.

7. Nun, nun ist das Heil erworben,
denn du sagst: Es ist vollbracht!"
Jesu, eh´ du noch gestorben,
leuchtet schon die Siegesmacht.
Laß nun immerhin geschehen,
was an Schmerzen auszustehen;
du, Vollender, bist in mir
und vollendet ich in dir!

8. "Vater," rufst du, " ich befehle
deinen Händen meinen Geist!"
Scheidet einst auch meine Seele,
so vertritt mich allermeist!
Wann der letzte Zug vorhanden,
lös mich aus des Todes Banden,
nimm, Herr, deines Pilgrims wahr,
stelle mich dem Vater dar!

9. Jesu, deine hohen Worte
fühl´ich froh in meiner Brust.
Ja, zum schönen Freudenorte,
dessen Trost mir nun bewußt,
will ich mich mit dir erheben,
dort bei dir, o Heiland, leben.
Zu der Selgen frohem Chor
heb, o Retter, mich empor!

(Autor: Johann Albrecht Bengel (1687 - 1752))



Nun gingst auch du zur Sabbatsruh


1. Nun gingst auch du zur Sabbatsruh
ins stille Grab hinüber;
deine Arbeit ist getan,
all dein Leid vorüber.

2. Nichts kränkt dich mehr,
Fried ist umher;
dein Herz hat ausgeschlagen,
das im heißen Kampf für uns
unsre Sünd getragen.

3. O Erdengruft,
du dunkle Kluft,
wie heilig und voll Segen
wurdest du, seit Gottes Sohn
hat im Grab gelegen!

4. Wie selig ruhn
die Toten nun,
die in dem Herrn verschieden!
All ihr Werk folgt ihnen nach,
ja, sie ruhn in Frieden.

5. O Sabbatsruh,
durch welche du
uns jede Ruh erworben,
wo du wie ein Saatkorn lagst
in der Erd erstorben!

6. Herr, führe du zur Sabbatsruh
die tiefbetrübten Seelen,
die um ihre Sündenlast
sich in Reue quälen!

7. Laß deiner Herd,
O Heiland wert,
bald ihren Sabbat kommen,
wo sie allem Kampf und Leid
ewig ist entnommen!

(Autor: Viktor Friedrich von Strauß und Torney (1809 - 1899))



Friede mit Gott finden

„Lasst euch versöhnen mit Gott!“ (Bibel, 2. Kor. 5,20)"

Dieses kurze Gebet kann Deine Seele retten, wenn Du es aufrichtig meinst:

Lieber Jesus Christus, ich habe viele Fehler gemacht. Bitte vergib mir und nimm Dich meiner an und komm in mein Herz. Werde Du ab jetzt der Herr meines Lebens. Ich will an Dich glauben und Dir treu nachfolgen. Bitte heile mich und leite Du mich in allem. Lass mich durch Dich zu einem neuen Menschen werden und schenke mir Deinen tiefen göttlichen Frieden. Du hast den Tod besiegt und wenn ich an Dich glaube, sind mir alle Sünden vergeben. Dafür danke ich Dir von Herzen, Herr Jesus. Amen

Weitere Infos zu "Christ werden"

Vortrag-Tipp: Eile, rette deine Seele!

Kurzbotschaft "Lass dich versöhnen mit Gott!"

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