1. Armes Zion, traure nimmer!
Über deiner Mauern Trümmer
glänzt der Hoffnung ewges Licht.
Berge weichen, Hügel wanken,
doch Jehovahs Heilsgedanken,
seine Worte wanken nicht.
2. Trockne die verweinten Wangen!
Jakobs Stern ist aufgegangen,
Gottes Glanz vom Aufgang her.
Blind und krank sind Judas Augen,
Jesu Strahlen einzufangen,
doch auch Blinde heilet er.
3. Was die Seher dir verkündet,
Volk, dem Ewigen verbündet,
endlich sollst du solches schaun.
Bald in angenehmer Stunde
wird zum neuen Friedensbunde
sich dein Heilger dir vertraun.
4. Ewig will sich dir verloben,
der dir tausend Liebesproben
in der Zeiten Anfang gab.
Deine Wüste soll erblühen,
Sarons Rosen wieder glühen
unter seinem Hirtenstab.
5. Alte Gaben kehren wieder:
Zion, deine Davidslieder
rauschen neu wie Jordansflut:
Abrams Glaube, Moses´ Treue,
Josuas Kraft entsteht auf´s neue
und Elias´ Gottesmut.
6. O, wie wirst du Wonnen weinen,
hast du erst erkannt den Deinen,
der zu Heiden sich gewandt,
der die Sünden gleich der Wolke
tilgt und seinem Erstlingsvolke
stets noch winkt mit treuer Hand.
7. Davids Sohn, du Wunderbarer,
mach es unsern Seelen klarer,
was dein Herz von uns begehrt.
Laß uns nicht mehr widerstreben,
nimm der Christen Dienst zum Leben
deines Volks, das dir so wert!
8. Komm, du Herzog der Gemeine,
Bundesengel, komm, vereine,
was getrennt auf Erden wallt.
Komm, dein Israel zu trösten;
lad auch uns zu seinen Festen.
Amen, komm, Herr Jesu, bald!
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