1. In der Welt ist kein Vergnügen,
das die Seele ruhig macht;
wer von ihr sich lässt betrügen,
der wird um sein Heil gebracht.
2. Sie ist eine See voll Wellen,
voller Klippen, Sturm und Wind,
wo die Sünden bittre Quellen,
unsrer Ruhe Mörder sind.
3. Schattenwerk ist alles Wesen,
das Christ auf Erden sieht,
wo er kaum kann erlesen,
das nicht Kummer nach sich zieht.
4. Richtest du nun deine Sinnen
auf Menschen dieser Welt:
Merkest du, dass ihr Beginnen
stets in eitel Torheit fällt.
5. Wer auf ihre Herzen bauet,
legt auf Eis den schwachen Grund:
Wer auf ihr Versprechen trauet,
dem wird Falschheit kund.
6. Den man heute liebt und ehret,
sieht man morgen kaum mehr an:
Und so wird die Lust gestöret eh`
man kann besinnen kann.
7. Gibt ein Tag oft helle Blicke,
kommt doch bald ein Regenguss;
Weinen folgt auf frohes Glücke,
und auf´s Lachen Überdruss.
8. O, wer wollte denn verlangen,
was uns Qual und Angst gebiert!
O wer wollte damit prangen,
was sich im Traum verliert?
9. Für den Geist, den Gott gegeben,
ist was Bess´res ausersehn:
Christi Gnade, Christi Leben!
Darin kannst du sicher stehn.
10. Wer sich diesem Fels vertrauet,
der hat Ruh und Freudigkeit;
wer auf ihn im Glauben bauet,
solchem widerfährt kein Leid.
11. Dornen sind zwar ausgestreuet,
aber Christi Gnad´ und Hut
macht, dass doch zuletzt erfreuet,
was dem Fleische wehe tut.
12. Christus nur gibt wahre Freude,
er ist unsers Geistes Licht;
Christus ist der Seelen Weide,
seine Liebe wechselt nicht.
13. Weichet denn, ihr Eitelkeiten!
Ihr bringt nichts, denn Angst und Pein;
Christus soll zu allen Zeiten
meine wahre Ruhe sein.
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