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Der auch als "Psalmist der Christenheit" bezeichnete Autor vieler Lieder
wurde am 12. März 1607 in Gräfenhainchen,
unweit von Wittenberg, geboren.
Sein Vater war Bürgermeister und Gastwirt in diesem Städtchen.
Mütterlicherseits waren Großvater und Urgroßvater Pastoren, was zur Folge hatte,
dass Paul Gerhardt lutherisch erzogen wurde.
Es war die Zeit des Kirchenkampfes der aus der Reformation entstandenen beiden Konfessionen.
Sechs Jahre besuchte Paul Gerhardt die damals berühmte Fürstenschule zu Grimma.
Obwohl 1626 in dieser Stadt die Pest wütete, blieb Paul Gerhardt mutig mit wenigen Anderen.
Unter den 98 Schülern 1924 stand er an 39. Stelle. Als Achtzehnjähriger wurde in sein Zeugnis eingetragen:
"Sein Stil kann zum großen Teil erträglich genannt werden, und auch seine Verslein sind erträglich".
Erst später sollte er als Dichter auffallen.
1628 begann Paul Gerhardt sein Studium in Wittenberg, wo er zu Beginn auf die so genannte "Konkordienformel" - ein lutherisches Bekenntnisbuch - verpflichtet wurde.
Paul Gerhardt blieb hier vierzehn Jahre, was ihn stark in Richtung lutherischer Orthodoxie des 17. Jahrhunderts hin prägte.
Ein weiterer prägender Einfluss waren die Auswirkungen des dreißigjährigen Krieges, die er miterleben musste.
Neben seinem Studium war er Hauslehrer.
Erst als 44jähriger wurde er schließlich Pfarrer und Probst in Mittenwalde in der Mark.
Sein Amtsvorgänger wurde von einem schwedischen Soldaten in der Kirche erschossen.
Auch heiratete er erst sehr spät mit 48 Jahren.
1646 wurden die ersten 18 Lieder von Paul Gerhardt in einem Liederbuch gedruckt. 1653 waren es bereits 81 Lieder.
Berichten zufolge musste Paul Gerhardt sehr unter dem Neid eines Amtsbruders in Mittenwalde leiden.
1657 wurde Paul Gerhardt an die Nicolaikirche nach Berlin als Diaconus berufen. Hier starben drei seiner Kinder nach kurzer Lebenszeit.
1662 brach der große Hader zwischen den Lutheranern und den Reformierten erneut aus, da der Kurfürst in einem Gesetz verlangte, daß man den Gemeinden nur vorlegen solle, was zur Erbauung diene.
Das Gesetz verbot philosophische Diskussionen vor der Gemeinde und das unselige Verketzern und Verdammen.
Die Pfarrer sollten nun den Frieden und die brüderliche Liebe untereinander suchen.
Paul Gerhardt bestritt, daß die Reformierte Kirche eine rechte christliche Kirche wäre.
Da Paul Gerhardt den Erlass nicht unterschreiben wollte, wurde er schließlich abgesetzt. Fast drei Jahre blieb er ohne Amt.
1668 starb seine Frau. Ihm blieb nur noch ein Sohn.
1669 bekam er in Lübben im Spreewald noch mal eine Stelle, die er sieben Jahre bis zu seinem Tode inne hatte.
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