Zerschlagen ist die alte Leier am Felsen, welcher Christus heißt!
Die Leier, die zur bösen Feier bewegt ward von dem bösen Geist,
Die Leier, die zum Aufruhr klang, die Zweifel, Spott und Abfall sang.
O Herr, o Herr, ich kniee nieder, vergib, vergib mir meine Lieder!
Der Kirche ist und ihrem Glauben manch Spottlied frevelhaft erschallt;
Es sollte Zucht und Ordnung rauben durch weicher Töne Truggewalt.
Die freie Rotte triumphieret! Ich hab ihr manchen zugeführet.
O Herr ich schlag die Augen nieder; vergib, vergib mir meine Lieder!
Und als des Märzens Stürme kamen bis zum November trüb und wild,
Da hab ich wilden Aufruhrsamen in süße Lieder eingehüllt.
So manches Herz hab ich betöret, des ew'gen Lebens Glück zerstöret.
Gebeugten Hauptes ruf ich wieder: O Herr, vergib mir meine Lieder!
Zerschmettert ist die alte Leier am Felsen, welcher Christus heißt!
Die Leier, die zur bösen Feier bewegt ward von dem bösen Geist.
Ach schenk mir eine, neu und mild von heil'gem Friedensklang erfüllt;
O, neige segnend Dich hernieder und gib mir neue, neue Lieder!
Hinweis: Obiges Lied wird meist Heinrich Heine zugeschrieben, der sich am Ende seines Lebens bekehrt und dabei dieses Gedicht geschrieben haben soll.
Soweit wir wissen gibt es aber dafür keine Belege.
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