Die Sonne brennt zur Mittagszeit,
kein Mensch zu sehen weit und breit.
Nur eine Frau schleppt sich dahin -
einsam - die Samariterin.
Matt ist sie, leer. Leer, wie ihr Krug,
den sie schon oft zum Brunnen trug.
Sie hat ihn manches mal gefüllt,
für kurze Zeit den Durst gestillt.
Von Menschen fordert sie zu viel,
wenn sie Lebenserfüllung will.
Gibt`s einen in der weiten Welt,
der ihren Durst für immer stillt?
Um neu zu schöpfen kommt sie her,
denn ihr Gefäß ist wieder leer.-
Da wartet auf dem Brunnenrand
der Eine, der von Gott gesandt.
„Gib mir zu trinken!“ Sie ahnt nicht,
wer Jesus ist, der mit ihr spricht.
Er sieht die Leere, sieht die Not.
Er sah sie längst, denn er ist Gott.
Und weil sein Herz in Liebe brennt,
wünscht er, dass sie ihn auch erkennt.
Wie gerne teilt er sich ihr mit.
Sie darf erfahren Schritt für Schritt,
dass er, der ihren Mangel sieht,
viel mehr noch ist als ein Prophet,
bis sie anbetend ihn erkennt
und ihn Herr und Messias nennt.
Er ist es, der sie ganz erfüllt,
der ihren Durst für immer stillt.
Dann, als ihr Herz schier überfließt
und sie den leeren Krug vergisst,
sagt sie voll Freude in der Stadt,
was sie erlebt, gesehen hat.
Ihr froh Berichten geht nicht fehl.
Und mancher trinkt am Lebensquell.
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