1. Du Gott, bist außer aller Zeit
von Ewigkeit zu Ewigkeit;
eh´ als die Welt gestanden,
warst Du schon, was Du jetzt bist,
und bleibst, wenn alles nicht mehr ist,
doch immerfort vorhanden.
2. Hingegen, ach wir Menschen sind
vergänglich flüchtig Rauch und Wind;
auf Dein Wort sind wir kommen,
besehen kaum den Erdenkreis,
und werden stracks, auf Dein Geheiß ,
auch wieder weggenommen.
3. Wir fahren hin gleich wie ein Traum,
vergehn wie Schatten Reif und Schaum,
wie eine Wasserblase.
Der Zeit Gewalt eilt mit uns fort,
wie mit den Wolken tut der Nord,
wie Herbstluft mit dem Grase.
4. Wenn der und jener auch vielleicht
ein gutes Anteil Jahr´ erreicht,
was wird es groß verfangen
bei Dir, dem sich nichts gleichen mag,
wo tausend Jahr als wie ein Tag,
der gestern kaum vergangen.
5. Wie lang dies Leben währen kann,
so ist es dennoch um und an
nur Arbeit, Angst und Leiden;
Angst ist's was uns zur Welt gebiert,
Angst, was uns hier begleitet, führt,
und einst auch heißet scheiden.
6. Erbarmt Dich's, Vater alles nicht?
Stellst Du doch vor Dein Angesicht
den Gräuel unsrer Sünden?
Ach zürne nicht mit dürrem Heu,
mit Rauch und Staube, Dampf und Spreu;
ach lass Gnade finden.
7. Des eiteln Lebens Flucht und Pein
präg´ unserm Herzen ernstlich ein,
dass die Bosheit fliehen,
Rat suchen bei Deinem Sohn,
und lebenssatt, wie Simeon
zu Dir von hinnen ziehen.
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