1. Wenn Gottes Sohn, mein Jesus Christ,
vom Himmel nicht gekommen,
und hätte zur bestimmten Frist
mein Fleisch nicht angenommen:
So müsst ich armes Menschenkind
zur Hölle gehn für meine Sünd´,
und leiden Pein und Flammen.
2. Mein Übeltun ist ja so groß,
dass ich´s nicht kann erzählen;
ich bin von allem Guten bloß,
wie kann ich das verhehlen?
Mein Gott ist´s dessen Aug´ es sieht,
daher auch meine Kraft entflieht,
mein Seufzen macht mich müde.
3. Doch, o mein Herz, verzage nicht,
ob deinen Missetaten,
vernimm, was Jesu Gnade spricht,
lass durch Sein Wort dir raten;
Er spricht: kommt alle her zu mir!
Ich will euch helfen für und für,
und euch mit Trost erquicken.
4. So komm´ ich denn in meiner Not,
o Herr zu Deinen Gnaden!
Verkehr´ in Leben meinen Tod,
in Wohlsein meinen Schaden!
Lass Deinen Tod mein Leben sein,
lass Deine Pein von meiner Pein
mich gnädiglich befreien.
5. Ich tröste Dein mich ganz und gar;
mein Tun ist ganz verloren,
es bleibet Stückwerk immerdar,
weil ich bin Fleisch geboren.
Verlang´ ich gleich, was heilig ist,
so bleibt doch stets der alte Zwist
in meinem Fleisch und Geiste.
6. Was ich nicht kann, erfülle Du!
Doch Du hast´s längst erfüllet:
o Jesu gib dem Herzen Ruh,
die reichlich aus Dir quillet!
Erneure mich durch Deinen Tod,
so werd ´ich über alle Not
ins Leben mich aufschwingen.
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