Christliche Gedichte (z.B. Ostergedichte, Familiengedichte) und Lieder

christliche-gedichte.de - 18.04.2024
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Ach mein Jesu, welch Verderben

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1. Ach mein Jesu, welch Verderben
wohnet nicht in meiner Brust!
Denn mit andern Adamserben
bin ich voller Sündenlust.
Ach, ich muß dir nur bekennen:
Ich bin Fleisch von Fleisch zu nennen.

2. Wie verkehrt sind meine Wege,
wie verderbt mein alter Sinn,
der ich zu dem Guten träge
und zum Bösen hurtig bin!
Ach, wer wird mich von den Ketten
dieses Sündentodes retten?

3. Hilf mir durch den Geist der Gnaden
aus der angeerbten Not;
heile meinen Seelenschaden
durch dein Blut und Kreuzestod!
Schlage du die Sündenglieder
meines alten Adams nieder.

4. Ich bin unten von der Erden,
stecke in dem Sündengrab;
soll ich wieder lebend werden,
so mußt du von oben ab mich
durch deinen Geist gebären
und mir neue Kraft gewähren.

5. Schaff in mir ein reines Herze,
einen neuen Geist gib mir,
daß ich ja nicht länger scherze
mit der Sünden Lustbegier.
Laß mich ihre Tück bald merken,
mich im Geist dagegen stärken.

6. Lehr mich wachen, beten, ringen
und mein böses Fleisch und Blut
unters Geistes Joch zu zwingen,
weil es doch tut nimmer gut.
Was nicht kann dein Reich ereerben,
laß in deinem Tod ersterben.

7. Reize mich durch jene Krone,
die mir droben beigelegt,
daß ich meiner niemals schone,
wann und wo ein Feind sich regt,
sondern hilf mir tapfer kämpfen,
Teufel, Welt und Fleisch zu dämpfen.

8. Sollt ich etwa unterliegen,
o so hilf mir wieder auf
und in deiner Kraft obsiegen,
daß ich meinen Lebenslauf
unter deinen Siegeshänden
möge ritterlich vollenden.


(Lied, Autor: Ludwig Andreas Gotter (1661 – 1735))