Christliche Gedichte (z.B. Ostergedichte, Familiengedichte) und Lieder

christliche-gedichte.de - 18.04.2024
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Sieh, wie lieblich und wie fein

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Ein Lied Davids im höhern Chor. Siehe, wie fein und lieblich ist's, daß Brüder einträchtig beieinander wohnen!

Psalm 133,1 (Luther 1912)


1. Sieh, wie lieblich und wie fein ist´s
wenn Brüder friedlich sein,
wenn ihr Tun einträchtig ist,
ohne Falschheit, Trug und List.

2. Diesen ja verheißt der Herr
reichen Segen nach Begehr
und das Leben in der Zeit
und auch dort in Ewigkeit.

3. Aber ach, wie ist die Lieb
so verloschen, daß kein Trieb
mehr auf Erden wird gespürt,
der des andern Herze rührt.

4. Jedermann lebt für sich hin
in der Welt nach seinem Sinn,
denkt an keinen andern nicht;
wo bleibt da die Liebespflicht?

5. O Herr Jesu, Gottes Sohn,
schaue doch von deinem Thron,
schaue die Zerstreuung an,
die ein Mensch nicht bessern kann.

6. Sammle, großer Menschenhirt,
alles, was sich hat verirrt,
laß in deinem Gnadenschein
alles ganz vereinigt sein!

7. Gieß den Balsam deiner Kraft,
der dem Herzen Leben schafft,
tief in unser Herz hinein,
stahl in uns den Freudenschein!

8. Bind zusammen Herz und Herz,
laß uns trennen keinen Schmerz,
knüpfe selbst durch deine Hand
das geweihte Bruderband!

9. So wie Vater, Sohn und Geist
drei und doch nur eines heißt,
wird vereinigt ganz und gar
deine ganze Liebesschar.

10. Was für Freude, was für Lust
wird ihr da nicht sein bewußt!
Was sie wünschet und begehrt,
wird von Gott ihr selbst gewährt.

11. Alles, was bisher verwundt,
wird mit Lob aus Seinem Mund
preisen Gottes Liebesmacht,
wenn er alls in eins gebracht.

12. Kraft, Lob, Ehr und Herrlichkeit
sei dem Höchsten allezeit,
der, wie er ist drei in ein,
uns in ihm läßt eines sein.


(Lied, Autor: V. 1-2 Mich. Müller (1673 - 1704) - V. 3-12 J. Christ. Nehring (gest. 1736)