1. Meine Seel, ermuntre dich,
deines Jesu Lieb bedenke;
wie er für dich gibet sich,
darauf deine Andacht lenke!
Ach erwäg die große Treue
und dich deines Jesu freue!
2. Sieh, der wahre Gottes Sohn
ist für dich ans Holz gehänget,
sein Haupt trägt die Dornenkron,
sein Leib ist mit Blut vermenget,
er läßt sich für dich verwunden;
wo ist größre Lieb gefunden?
3. Du, du solltest große Pein
ewig leiden in der Hölle
und von Gott verstoßen sein
wegen vieler Sündenfälle;
aber Jesus trägt die Sünden,
läßt dich wieder Gnade finden.
4. Durch sein Leiden ist gestillt
deines Gottes Zorn und Rache,
er hat das Gesetz erfüllt,
gut gemacht die böse Sache,
Sünde, Teufel, Tod bezwungen
und den Himmel dir errungen.
5. Ich kann nimmer, nimmermehr
das Geringste nur vergelten,
er verbindt mich allzusehr;
meine Trägheit muß ich schelten,
daß ich ihn so schlecht geliebet
und noch gar mit Sünd betrübet.
6. Du. mein Jesu, du, mein Heil,
dir will ich mich ganz verschreiben,
daß ich dir als meinem Teil
einzig will getreu verbleiben,
dir zu sterben, dir zu meiden.
7. Du, mein Jesu, solltest sein,
den ich mir zum Zweck gesetzet,
wie du mein, so will ich dein
bleiben stets und unverletzet;
was du liebest, will ich lieben,
was dich kränkt, soll mich betrüben.
8. Was du willst, das sei mein Will,
dein Wort meines Herzens Spiegel;
wenn du schlägest, halt ich still.
Dein Geist bleibt mein Pfand und Siegel,
daß ich soll den Himmel erben;
darauf kann ich freudig sterben.
9. Nun, so bleibt es fest dabei:
Jesus soll es sein und bleiben,
dem ich lebe, des ich sei,
nichts soll mich von Jesu treiben.
Du wirst, Jesu, mich nicht lassen,
ewig will ich dich umfassen.
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