Christliche Gedichte (z.B. Ostergedichte, Familiengedichte) und Lieder

christliche-gedichte.de - 02.12.2024
URL: www.christliche-gedichte.de?pg=11217

Nimm hin, was dein ist

zurück zum
Beitrag


1. Nimm hin, was dein ist, Gott, nimm´s hin!
Ich will mich drum nicht grämen;
was von dir kommt, ist mir Gewinn,
dein Geben und dein Nehmen.
Ich lege auf dem Brandaltar
das Liebste dir zum Opfer dar,
ein Stück von meinem Herzen.
Es kam von dir und blieb auch dein
und soll nun dein auf ewig sein;
hilf du es mir verschmerzen.

2. Ich geb es dir und sage nicht,
daß du es mir entrissen.
Vom Unmut, der dir widerspricht,
laß doch mein Herz nichts wissen;
das Murren, das den Schmerz vergällt
und dir, was dein ist, vorenthält,
laß nie ins Herz sich setzen.
Was ich dir gab, dafür gib mir
ein desto größres Teil an dir
und deinen Gnadenschätzen.

3. Du nahmst es hin. Ach Herr, es ist
bei dir wohl aufgehoben;
obschon mein Aug in Tränen fließt,
muß ich dich dennoch loben.
Das Dort ist besser als das Hier,
und komm ich Armer einst zu dir,
es wird mich nie gereuen,
daß ich dir´s hingab, als du kamst
und das, was dein ist, wieder nahmst;
o nein, es wird mich freuen.

4. Den Glauben bitt ich nur für mich,
solang ich hier muß wallen,
der alle deine Wege sich
von Herzen läßt gefallen,
der über all dein Tun dich preist,
der alles gut und löblich heißt
und traut dir unbeweglich,
der still sich in den Schoß dir legt,
der was du auflegst, willig trägt,
dem nichts ist unerträglich.

5. In diesem Glauben will ich dich,
du ewig Treuer, fassen;
es soll an deiner Gnade sich
mein Herz genügen lassen.
In Wohl und Weh, in Lieb und Leid,
in Licht und Dunkel, Ruh und Streit,
in Fülle und Entbehrung
sollst du mein ein und alles sein
bis in die Ewigkeit hinein
zur himmlischen Verklärung.


(Lied, Autor: Philipp Spitta (1801 - 1859)