(Hinweis: Es gibt auch eine Version mit "Kommt Kinder ...")
1. Kommt, Brüder, laßt uns gehen!
Der Abend kommt herbei;
Es ist gefährlich stehen
in dieser Wüstenei.
Kommt, stärket euren Mut,
zur Ewigkeit zu wandern,
von einer Kraft zur andern;
Es ist das Ende gut!
2. Es soll uns nicht gereuen
der schmale Pilgerpfad;
Wir kennen ja den Treuen,
der uns gerufen hat.
Kommt, folgt und trauet Dem!
Ein jeder sein Gesichte
mit ganzer Wendung richte
g‘rad nach Jerusalem!
3. Der Ausgang, der geschehen,
ist uns fürwahr nicht leid;
Es soll noch besser gehen
zur Abgeschiedenheit.
Nein, Brüder, seid nicht bang!
Verachtet tausend Welten,
ihr Locken und ihr Schelten,
und geht nur euren Gang.
4. Geht‘s der Natur entgegen,
so geht‘s gerad und fein;
Die Fleisch und Sinne pflegen,
noch schlechte Pilger sein.
Verlaßt die Kreatur
und was euch sonst will binden,
laßt gar euch selbst dahinten;
Es geht durchs Sterben nur!
5. Man muß wie Pilger wandeln,
frei, bloß und wahrlich leer;
Viel sammeln, halten, handeln
macht unsern Gang nur schwer.
Wer will, der trag‘ sich tot;
Wir reisen abgeschieden,
mit wenigem zufrieden,
und brauchen‘s nur zur Not.
6. Des heil‘gen Lammes Wesen
wird uns da eingedrückt:
Man kann‘s am Wandel lesen,
wie kindlich, wie gebückt,
wie sanft, gerad‘ und still
die Lämmer vor sich sehen
und ohne Forschen gehen
so, wie ihr Führer will.
7. Sollt‘ wo ein Schwacher fallen,
so greif‘ der Stärk’re zu;
Man trag‘, man helfe allen,
man pflanze Lieb und Ruh‘.
Kommt schließt euch fester an!
Ein jeder sei der Kleinste,
doch auch wohl gern der Reinste,
auf unsrer Liebesbahn.
8. Es wird nicht lang mehr währen,
halt‘t noch ein wenig aus;
Es wird nicht lang mehr währen,
so kommen wir nach Haus.
Da wird man ewig ruh‘n;
wenn wir mit allen Frommen
Daheim zum Vater kommen,
wie wohl, wie wohl wird´s tun!
9. Drauf wollen wir´s denn wagen
- es ist wohl Wagens wert –
und gründlich dem absagen,
was aufhält und beschwert.
Welt, du bist uns zu klein!
Wir gehn durch Jesu Leiten
hin in die Ewigkeiten;
Es soll nur Jesus sein!
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