Christliche Gedichte (z.B. Ostergedichte, Familiengedichte) und Lieder

christliche-gedichte.de - 25.04.2024
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Jesu Kreuz, Leiden und Pein

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Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf daß wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.

Jesaja 53,5 (Luther 1912)


1. Jesu Kreuz, Leiden und Pein,
deins Heilands und Herren,
betracht, christliche Gemein,
ihm zu Lob und Ehren.
Merk, was er gelitten hat,
bis er ist gestorben,
dich von deiner Missetat
erlöst, Gnad erworben.

2. Jesus, wahrer Gottessohn
auf Erden erschienen,
fing bald in der Jugend an,
als ein Knecht zu dienen;
äußert sich der göttlich G'walt
und verbarg ihr Wesen,
lebt in menschlicher Gestalt;
daher wir genesen.

3. Jesus richtet aus sein Amt
an den Menschenkindern,
eh er war zum Tod verdammt
für uns arme Sünder,
lehrt und rüst’ die Jünger sein,
wusch ihn’ ihre Füße,
setzt das heilig Nachtmahl ein,
macht ihn’ das Kreuz süße.

4. Jesus ging nach Gottes Will
in’ Garten zu beten;
dreimal er da niederfiel
in sein’ großen Nöten,
rief sein’ lieben Vater an
mit betrübtem Herzen,
von ihm blutiger Schweiß rann
von Ängsten und Schmerzen.

5. Jesus da gefangen ward,
gebunden geführet
und im Rat beschweret hart
und zu Hohn gezieret;
verdeckt, verspott’ und verspeit,
jämmerlich geschlagen,
auch verdammt aus Hass und Neid
durch erdicht’ Anklagen.

6. Jesus ward früh dargestellt
Pilatus dem Heiden;
ob der wohl sein Unschuld meld’t,
dennoch musst er leiden,
ward gegeißelt und verkleid’t,
mit Dornen gekrönet,
in seim großen Herzeleid
aufs Schmählichste gehöhnet.

7. Jesus, verurteilt zum Tod,
musst sein Kreuz selbst tragen
in großer Ohnmacht und Not,
ward daran geschlagen;
hing mehr denn drei ganze Stund’
in groß Pein und Schmerzen;
bittre Galle schmeckt sein Mund.
O Mensch, nimm’s zu Herzen!

8. Jesus rief am Kreuz laut:
„Ach, ich bin verlassen!
Hab dir doch, mein Gott, vertraut,
wollst mich nicht verstoßen.
Gnad dem, der mir Hohn beweist
jetzt in meim Elende.
Ich befehl nun meinen Geist
Dir in deine Hände!“

9. Jesus ist das Weizenkorn,
das im Tod erstorben
und uns, die wir warn verlorn,
das Leben erworben;
bringt viel Frücht zu Gottes Preis,
derer wir genießen,
gibt sein’ Leib zu einer Speis,
sein Blut zum Trank süße.

10. Jesu, weil du bist erhöht
zu ewigen Ehren:
Unsern alten Adam töt,
den Geist tu ernähren;
zieh uns allesamt zu dir,
dass empor wir schweben;
begnad unsers Geistes Begier
mit deim neuen Leben.


(Lied, Autor: Petrus Herbert (1530 - 1571))