Christliche Gedichte (z.B. Ostergedichte, Familiengedichte) und Lieder

christliche-gedichte.de - 27.12.2024
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Werde munter, mein Gemüte

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daß man preise deine große Güte und deine Gerechtigkeit rühme.

Psalm 145,7 (Luther 1912)


1. Werde munter, mein Gemüte,
und ihr Sinne, geht herfür,
dass ihr preiset Gottes Güte,
die er hat getan an mir,
da er mich den ganzen Tag
vor so mancher schweren Plag,
vor Betrübnis, Schand und Schaden
treu behütet hat in Gnaden.

2. Lob und Dank sei dir gesungen,
Vater der Barmherzigkeit,
dass mir ist mein Werk gelungen,
dass du mich vor allem Leid
und vor Sünden mancher Art
so getreulich hast bewahrt,
auch die Feind hinweggetrieben,
dass ich unbeschädigt blieben.

3. Dieser Tag ist nun vergangen
und die trübe Nacht bricht an;
es ist hin der Sonnen Prangen,
so uns all erfreuen kann.
Stehe mir, o Vater, bei
dass dein Glanz stets vor mir sei,
mich umgebe und beschütze,
ob ich gleich im Finstern sitze.

4. Herr, verzeihe mir aus Gnaden
alle Sünd und Missetat,
die mein armes Herz beladen
und mich gar vergiftet hat.
Hilf mir, da des Satans Spiel
mich zur Hölle stürzen will.
Du allein kannst mich erretten,
lösen von der Sünde Ketten.

5. Bin ich gleich von dir gewichen,
stell ich mich doch wieder ein;
hat uns doch dein Sohn verglichen
durch sein Angst und Todespein.
Ich verleugne nicht die Schuld;
aber deine Gnad und Huld
ist viel größer als die Sünde,
die ich stets in mir befinde.

6. Lass mich diese Nacht empfinden
eine sanft und süße Ruh,
alles Übel lass verschwinden,
decke mich mit Segen zu.
Leib und Seele, Mut und Blut,
Weib und Kinder, Hab und Gut,
Freunde, Feind und Hausgenossen
sein in deinen Schutz geschlossen.

7. Ach bewahre mich vor Schrecken,
schütze mich vor Überfall,
lass mich Krankheit nicht aufwecken,
treibe weg des Krieges Schall,
wende Feu´r und Wassersnot,
Pestilenz und schnellen Tod,
lass mich nicht in Sünden sterben
noch an Leib und Seel verderben.

8. O du großer Gott, erhöre,
was dein Kind gebeten hat;
Jesu, den ich herzlich ehre,
bleibe ja mein Schutz und Rat;
und mein Hort, du werter Geist,
der du Freund und Tröster heißt,
höre doch mein sehnlich Flehen.
Amen, ja, das soll geschehen.


(Lied, Autor: Johann Rist (1607 - 1667))