| zu Jakobus 4,6
Wer zugrunde gehen soll, der wird zuvor stolz; und Hochmut kommt vor dem Fall.
Sprüche 16,18
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Melodie und Text: Monika Mühlhaus
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1. Auf Hochmut folgt der Fall
und auf die Demut Gnade.
Denn Gott trägt überall
den Übermut zu Grabe.
Und unser HERR wird nur
gebeugte Herzen stützen.
Die folgen Seiner Spur,
wird Er vor Hochmut schützen, wird Er vor Hochmut schützen.
2. Doch leider unmodern
und nicht dem Zeitgeist dienend,
ist, was gefällt dem HERRN,
was Seinem Wort geziemend.
Denn Wahrheit schmeichelt nie,
wird Hochmut niemals nähren.
In Demut leben die,
die nur den Herren ehren, die nur den Herren ehren.
3. Die Demut macht uns frei
von ungerechten Zielen,
von Wichtigtuerei,
im Selbstmitleid zu wühlen.
Sie öffnet uns den Blick,
uns ungeschminkt zu sehen.
Nur so kann auch durch Dick und Dünn
Er mit uns gehen, wenn wir nur auf Ihn sehen.
4. Die Demut gilt der Welt
als Zeichen großer Schwächen,
doch, weil sie Gott gefällt,
kann sie auch Groll zerbrechen.
Und weil nur sie entspricht
dem liebevollen Wesen
des HERRN, bringt sie das Licht.
Er wird uns ganz erlösen. Er wird uns ganz erlösen.
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(Autor: Monika Mühlhaus) Copyright © by Monika Mühlhaus, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Auf, auf, mein Geist, betrachte
1. Auf, auf, mein Geist, betrachte
des Christen hohen Stand!
Wach auf vom Schlaf, verachte
der Eitelkeiten Tand!
Die Lust der Welt vergehet
und endet sich in Leid;
des Christen Glück bestehet
in Zeit und Ewigkeit.
2. Dich stellt zu Gottes Bilde
dein Mittler wieder her;
drum sei gerecht und milde
und rein und fromm wie er!
Auf, auf, die Zeit verschwindet
und alles mit der Zeit,
nur dem, der überwindet
lohnt einst die Ewigkeit!
3. Gebet und Ernst erringen
das Heil der bessern Welt.
Auf, alles zu bezwingen,
was dich gefangen hält!
O wache! Deine Feinde
verändern die Gestalt:
Bald schmeicheln sie als Freunde,
bald brauchen sie Gewalt.
4. Vergleiche dieses Leben
mit dem, was Gottes Geist,
aus Gnaden uns zu geben,
in seinem Wort verheißt:
Dann wirst du bald erkennen,
es sei doch in der Tat
nur Eitelkeit zu nennen,
was diese Erde hat!
5. Du ringst nach Ruhm und Ehre
und willst bewundert sein,
als ob nichts Höheres wäre:
Denk nur an Jesu Pein!
Er ist für dich gestorben
und hat zum Eigentum
den Himmel dir erworben:
Das sei dein wahrer Ruhm.
6. Was sind des Reichtums Gaben,
die hier der Rost verzehrt?
Willst du den Schatz nicht haben,
den Jesus uns gewährt,
wenn wir uns ihm ergeben
und unser Herz ihm weihn,
um ihm getreu zu leben
und uns in ihm zu freun?
7. Was sind des Leibes Freuden,
der Sinne Gaukelspiel?
Sie schaffen dir der Leiden,
der Müh und Sorgen viel,
entfernen deine Seele
je mehr und mehr von Gott,
und in des Grabes Höhle
begräbt sie doch der Tod.
8. Gott ist die rechte Quelle,
aus der sich Lust ergießt,
die ewig rein und helle
für fromme Seelen fließt.
Dem lohnet kein Vergnügen,
auf den sein Aug nicht blickt;
er bleibt ihm Staube liegen
und ewig unerquickt.
9. Auf denn, mein Geist, entschwinge
dich dieser Sinnlichkeit
und glaube, bete, ringe
nach jener Seligkeit!
Die Welt wird einst vergehen
mit dem, was in ihr ist;
doch Gott bleibt ewig stehen,
mit ihm dein Heil, o Christ!
10. Vom Dienst der Eitelkeiten
befreie, Gott, mein Herz!
Den heißen Wunsch nach Freuden,
den lenke himmelwärts!
Ruh kann die Welt nicht geben
dem Geist, der ewig ist;
nur der hat Ruh und Leben,
dem du, Gott, alles bist.
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(Autor: Nach Christ. Ludw. Edeling (1678 - 1742) bearb. von Friedr. Brauer (1754 - 1813)
Den Blick empor und halte still
1. Den Blick empor und halte still
die Hände zum Gebet;
laß ruhn dein Auge auf dem Stern,
der hell im Osten steht!
2. Das ist der rechte Morgenstern,
ihm weicht die dunkle Nacht;
er führt herauf den Tag des Herrn,
den Tag, den Gott gemacht.
3. Den Blick zurück nach Bethlehem
in ferne graue Zeit,
wo in der niedern Krippe lag
der Herr der Herrlichkeit!
4. Den Blick hinauf nach Golgatha,
wo an des Kreuzes Stamm
die Welt mir ihrem Gott versöhnt
das letzte Opferlamm!
5. Den Blick ins Herz und frage dich,
ob drinnen aufgestellt
die Krippe mit dem Christuskind,
dem Herren aller Welt!
6. Frag, ob das Kreuz dabei nicht fehlt
mit seinem blutgen Schein?
Für Bethlehem und Golgatha
muß Raum im Herzen sein.
7. Und dann hinaus in alle Welt!
Und wo noch weilt die Nacht,
verkünde du als Morgenstern
den Tag, den Gott gemacht!
8. Gründ überall ein Bethlehem,
wo man die Krippe sieht,
und überall ein Golgatha,
wo man am Kreuze kniet!
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(Autor: Julius Sturm (1816 - 1896))
Der Samariter
So mancher Weg im Leben
den wir langsam gehen,
führt nicht zum wahren Glück,
führt nicht zum wahren Glück.
Es sind oft die Gedanken,
sie bringen uns ins Wanken,
dann brechen alle Schranken,
dann brechen alle Schranken.
So ging ein Mensch hinab
den Weg nach Jericho,
die Räuber schlugen hart,
sie schlugen ihn fast Tod,
sie schlugen ihn fast Tod.
Dann kam ein Samariter,
es war kein Ritter, er war ein Wandersmann,
er sah seine Wunden, hat sie verbunden
und Pflegte ihn dann
und Pflegte ihn dann.
So mancher ging den selben Weg
und ging an Ihm vorbei,
es fehlte die Barmherzigkeit
und hörte nicht den Schrei
und hörte nicht den Schrei.
Ein Samariter sollst du sein,
das sei dein Lebensziel.
Drum sorge um Gefallene
und gehe nicht vorbei
und gehe nicht vorbei.
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(Autor: Hermann Müller) Copyright © by Hermann Müller, www.christliche-gedichte.de
Die Lebensuhr
Unaufhaltsam rinnt der Sand,
in den Bauch der gläsern‘ Uhr.
Und ich schaue wie gebannt,
welches Gleichnis zeigt sich nur?
Unser Leben rinnt dahin,
wie der Sand vom Wind getrieben.
Schmerzerfüllt kommt mir‘s in Sinn,
wo ist die Lebenszeit geblieben?
Am Ende schauen wir zurück,
auf viele Wege, die wir schritten.
Auf frohe Jahre und viel Glück
und manche Not, die wir erlitten.
Und wenn das letzte Korn versinkt,
so darf uns doch nicht grauen.
Der Stern der Ewigkeit uns blinkt,
Gott dürfen wir vertrauen.
Er hat uns sicher doch geleitet,
durch alle Jahre unseres Lebens.
Hat uns den geraden Weg bereitet,
wir lebten nicht vergebens!
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(Autor: Johannes Kandel) Copyright © by Johannes Kandel, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Glückselige Jugend
Glückselige Jugend, eile doch,
den Seelenfreund zu suchen,
und Satans hartes Sündenjoch
mit Eifer zu verfluchen!
Noch lebst du in der Gnadenzeit!
Steh auf, der Mittag ist nicht weit.
Zwar ist dein Herz schon hart genug,
doch leichter zu erweichen.
Kann aber Jesu´s Gnadenzug
den Zweck nicht bald erreichen,
so wird dein Sinn wie Stock und Stein,
je länger, desto härter sein.
Noch bist du nicht so überhäuft
mit Last und Hindernissen.
Je mehr die Jugendzeit verläuft,
wirst du es fühlen müssen:
Zerstreuung, Störung nehmen zu
und hindern sehr die Seelenruh.
Wie Gold ist die Gelegenheit,
Verstand umsonst zu kaufen.
O sammle viele Seligkeit!
Verlass den großen Haufen!
Sonst wird die Erntezeit vergehn
und du wirst leer in Schanden stehn.
Jetzt sind die Tage, da du blühst.
Jetzt leben deine Kräfte.
Und wenn du dich mit Lust bemühst,
so glücken die Geschäfte:
Ach, aber matt und alt und kalt,
das wird man leider all zu bald.
Noch bist Du Deiner Taufe nah,
zwar aus dem Bund entführet.
Doch ist die treue Gnade da,
die dich so oft noch rühret.
Lauf ihr nicht vollends aus der Hand,
sonst wird sie Dir ganz unbekannt.
Noch bist du in der Lämmer Zahl,
die er mit Hirtenarmen
sich sammeln will, O folg einmal!
Er wird sich Dein erbarmen.
Es kommt zu schnell die Zeit heran,
da man kein Lamm mehr heißen kann.
Die Zeit vergeht, das Ende naht,
wie oft begräbt man Kinder!
Ach, wenn dein Herz gezaudert hat,
so eil und komm geschwinder!
Wer frühe sucht, der findet bald,
und wird an Gnade reich und alt.
(*) Jesaja 40, 11 Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte; er wird die Lämmer in seine Arme sammeln und in Bausch seines Gewandes tragen und die Schafmütter führen.
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(Autor: Ernst Gottlieb Woltersdorf (1725 - 1761))
Gott der wird´s wohl machen
1. Gott der wird´s wohl machen,
dem ich alle Sachen allzeit heimgestellt.
Er hat mich erkoren, eh ich noch
geboren bin auch diese Welt;
hat mir auch nach seinem Brauch,
was vonnöten, stets gegeben
hier in diesem Leben.
2. Gott der wird´s wohl machen,
der mir manches Lachen, Freud
und Lust geschenkt,
der mich nie vergessen,
der mit Kleid und Essen täglich
mich bedenkt; auch wenn fast
die Kreuzeslast oft die Seinen niederdrücket,
hat er mich erquicket.
3. Gott der wird´s wohl machen;
laß das Wetter krachen
und die Stürme gehn.
Wenn mit großem Grausen
alle Wellen brausen, will er bei dir stehn.
Nur Geduld! Trau seiner Huld!
Schlägt dich Unglück auch darnieder,
Gott erhebt dich wieder.
4. Gott der wird´s wohl machen,
er wird selber wachen über deiner Not.
Wenn du willst verzagen
unter deinen Plagen,
ist der fromme Gott
auf dem Plan und nimmt dich an;
dann verstäubt die Angst geschwinde
wie der Rauch im Winde.
5. Gott der wird´s wohl machen;
mächtig in den Schwachen ist er allezeit.
Wem hat´s je gefehlet, der sich Gott
erwählet in dem Herzeleid?
Drum, mein Herz, vergiß den Schmerz;
alles steht in seinen Händen,
Gott kann alles wenden.
6. Gott der wird´s wohl machen,
wenn des Todes Rachen gleich ist aufgetan;
wenn die Lebensjahre enden
an der Bahre, führt er himmelan.
Sei bereit zu Freud und Leid,
Gott besieht nur deine Sachen,
Gott der wird´s wohl machen.
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(Autor: Ernst Stockmann (1634 - 1712)
Gott Lob, nun ist erschollen
1. Gott Lob, nun ist erschollen
das edle Fried- und Freudenwort,
daß nunmehr ruhen sollen die Spieß
und Schwerter und ihr Mord.
Wohlauf und nimm nun wieder
dein Saitenspiel hervor, o Deutschland,
und sing Lieder im hohen, vollen Chor!
Erhebe dein Gemüte zu deinem Gott
und sprich: Herr, deine Gnad und Güte
bleibt dennoch ewiglich.
2. Wir haben nichts verdienet
als schwere Straf und großen Zorn,
weil stets noch bei uns grünet
der freche, schnöde Sündendorn.
Wir sind fürwahr geschlagen
mit harter, scharfer Rut,
und dennoch muß man fragen:
Wer ist, der Buße tut ?
Wir sind und bleiben böse,
Gott ist und bleibet treu,
hilft, daß sich bei uns löse
der Krieg und sein Geschrei.
3. Sei tausenmal willkommen,
du teure, werte Friedengab!
Jetzt sehn wir, was für Frommen
dein Beinunswohnen in sich hab.
In dir hat Gott versenket
all unser Glück und Heil;
wer dich betrübt und kränket,
der drückt sich selbst den Pfeil
des Herzeleids in das Herze
und löscht aus Unverstand
die güldne Freudenkerze
mit seiner eignen Hand.
4. Das drückt uns niemand besser
in unsre Seel und Herz hinein
als ihr zerstörten Schlösser
und Städte voller Schutt und Stein,
ihr vormals schönen Felder,
mit frischer Saat bestreut,
jetzt aber lauter Wälder und dürre,
wüste Heid, ihr Gräber voller Leichen
und blutgen Heldenschweiß, der Helden,
deren gleichen auf Erden man nicht weiß.
5. Hier trübe deine Sinnen, o Mensch,
und laß den Tränenbach
aus beiden Augen rinnen,
geh in dein Herz und denke nach!
Was Gott bisher gesendet,
das hast du ausgelacht;
nun hat er sich gewendet
und väterlich bedacht,
vom Grimm und scharfen Dringen
zu deinem Heil zu ruhn, ob er dich
möchte zwingen mit Lieb und Gutestun.
6. Ach laß dich doch erwecken!
Wach auf, wach auf, du harte Welt,
eh als das harte Schrecken dich schnell
und plötzlich überfällt.
Wer aber Christum liebet,
sei unerschrocknes Muts, der Friede,
den er gibet, bedeutet alles Guts.
Er will die Lehre geben:
Das Ende naht herzu, da sollt ihr
bei Gott leben in ewgen Fried und Ruh.
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(Autor: Paul Gerhardt (1607 - 1676))
Hast du keinen Raum für Jesum? zu Offb 3,20
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1. Hast du keinen Raum für Jesum?
Sieh, er will dein Heiland sein;
horch, Er klopfet an deiner Türe,
Sünder, läßt du Ihn nicht ein?
Wer will ganz sich Jesu weihen?
Wer tut auf des Herzens Tür?
Seele, du wirst's nie bereuen,
laß Ihn ein, Er schenkt sich dir!
2. Raum hast du für eitle Dinge,
nur für deinen Jesum nicht;
ach, willst du dich dem verschließen,
dem um dich das Herze bricht?
Wer will ...
3. Hast du keine Zeit für Jesum,
der vor deiner Türe steht?
O benutz dein selges Heute,
Morgen schon mag's sein zu spät!
Wer will ...
4. Gib dein Alles hin an Jesum,
denn die Gnadenzeit eilt sehr,
schnell naht des Gerichtes Stunde,
dann träf dich das Urteil schwer.
Wer will ...
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(Autor: Daniel Webster Whittle (1840 - 1901))
Heilige Einfalt, Gnadenwunder
1. Heilge Einfalt, Gnadenwunder,
tiefste Weisheit, große Kraft,
schönste Zierde, Liebeszunder,
Werk, das Gott alleine schafft!
2. Alle Freiheit geht in Banden,
aller Reichtum ist nur Wind,
alle Schönheit wird zu Schanden,
wenn wir ohne Einfalt sind.
3. Wenn wir in der Einfalt stehen,
ist es in der Seele leicht;
aber wenn wir doppelt sehen,
so vergeht uns das Gesicht.
4. Einfalt ist ein Kind der Gnade,
eine kluge Ritterschaft,
die auf ihrem schmalen Pfade
nicht nach dem und jenem gafft.
5. Einfalt denkt nur auf das Eine,
in dem alles andre steht;
Einfalt hängt sich ganz alleine
an den ewigen Magnet.
6. Einfalt quillt aus Jesu Wunden
mit dem teuren Gottesblut;
wer sie da nicht hat gefunden,
der ist fern von diesem Gut.
7. Wer nur hat, was Jesus gibet,
wer nur lebt aus seiner Füll,
wer nur will, was ihm beliebet,
wer nur kann, was Jeus will.
8. Wer nur geht auf seinem Pfade,
wer nur sieht bei seinem Licht,
wer nur stets verlangt nach Gnade
und mag alles andre nicht;
9. Wer ihn so mit Inbrunst liebet,
daß er seiner selbst vergißt,
wer sich nur um ihn betrübet
und in ihm nur fröhlich ist.
10. Wer allein auf Jesum trauet,
wer in Jesu alles findt:
der ist auf den Fels erbauet
und ein seligs Gnandenkind.
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(Autor: A.G. Spangenberg (1704 - 1792) / V. 4 Nik.. Ludw. v. Zinzendorf (1700 - 1760)
Ich bin durch die Welt gegangen zu Amos 5,6
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1. Ich bin durch die Welt gegangen,
und die Welt ist schön und groß,
und doch ziehet mein Verlangen
mich weit von der Erde los.
2. Ich habe die Menschen gesehen,
und sie suchen spät und früh,
sie schaffen, sie kommen und gehen,
und ihr Leben ist Arbeit und Müh.
3. Sie suchen, was sie nicht finden
in Liebe und Ehre und Glück,
und sie kommen belastet mit Sünden
und unbefriedigt zurück.
4. Es ist eine Ruh vorhanden
für das arme, müde Herz;
sagt es laut in allen Landen:
Hier ist gestillet der Schmerz.
5. Es ist eine Ruh gefunden
für alle fern und nah:
In des Gotteslammes Wunden,
am Kreuze auf Golgatha.
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(Autor: Eleonore Fürstin von Reuß (1835-1903))
Ihr Eltern, hört was Christus spricht zu Lukas 18,16
1. Ihr Eltern, hört, was Christus spricht:
Den Kindern sollt ihr wehren nicht,
sondern sie lassen zu mir nahn,
daß meine Hand sie segnen kann.
2. Er nimmt sie auf ins Himmelreich,
und was ist dem auf Erden gleich?
Mit aller Welt Lust, Gut und Ehr hat´s
bald ein End und ist´s nichts mehr.
3. Das Himmelreich kein Ende nimmt,
darein uns Jesus Christus bringt
durch seine Lehr, dazu er will,
daß man die Kinder senden soll.
4. Gehorchet ihm und bringt sie her,
daß man von Jugend auf sie lehr
in Kirchen und in Schulen wohl,
wie man Gott recht erkennen soll.
5. Habt ihr sie lieb mit treuem Sinn,
so führet sie zu Jesu hin;
wer dies nicht tut, ist ihnen feind,
wie hoch er sie zu lieben meint.
6. Was hilft den Kindern nur viel Geld
und Äcker viel in jedem Feld?
Wer sie von Gott recht lehren läßt,
der tut für sie das Allerbest.
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(Autor: Ludwig Helmbold (1532 - 1598))
Jugend vergeht
1. Die gold´nen Zeiten der Jugend vergehen.
Rasch flieh´n die Jahre der Jugend dahin.
Tage verscholl´n in unendlichen Weiten
und mit den Tagen die Jugend verflieht.
2. Noch lebst du hier, das Leben verschmelze
mit jeder Minute, wie Kerze verbrennt.
Du suchst in Vergnügen für dich nur die Ruhe,
aber sie findest auf Erden hier nicht!
3. Dein Herz ist immer in Bangen und Sorgen.
Mit Sehnsucht suchst du für die Seele die Ruh.
Warum willst du dich nicht fällig ergeben
in liebende Hände des Herrn Jesus Christ?
4. Schnell wie der Wind verflieht deine Jugend,
die Tage vergeh´n, wie das Wasser wegfließt.
Und unerwartet schleicht an dich das Alter
mit grauen Haaren in Lebensgenuss.
5. Was bleibt zum Erinnern von Zeiten der Jugend?
Was kann man gedenken von jener Zeit?
Du hast deine Jugend vergoldet mit Scherzen
und armselig kommst du an dein Lebensend´.
6. Mein Freund, gib Jesu dein schmerzendes Herze
und widme dem Heiland die Jugend dein!
Dann wirst du erwerben die Krone des Lebens
und werdest einst leben im herrlichem Land.
Юность проходит
( russischer Originaltext)
1. Юность проходит твоя золотая,
Юность проходит, и годы бегут.
Дни в безвозвратную даль улетают
И засобой твою юность влекут.
2. Да, ты живёшь здесь, а жизнь твоя тает
С каждой минутой, как тает свеча.
Ты в наслаждениях ищешь покоя,
Но ты его ненайдёшь никогда.
3. Сердце твоё только страшно томится,
С жаждою ищет покоя душа,
Но почему ты не хочешь отдаться
В руки Святого, Благого Отца?
4. Юность уйдёт, друг, так быстро промчится,
Дни убегут, как стекает вода,
И незаметно к тебе постучится
Тростью своею твоя седина.
5. Что же ты вспомнишь тогда, друг мой милый?
Что же ты вспомнишь из прожитых дней?
Ты свою юность отдал наслажденьям -
Жалким придешь ты к кончине своей.
6. Друг мой, отдай Богу юное сердце
И посвяти Ему юность свою!
И за всё это венец ты получишь,
Жить будешь вечнов том чудном краю.
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|
(Autor: Übers. Wilhelm Konuchow) Copyright © by Übers. Wilhelm Konuchow, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Laß dich Gott, du Verlaßner
1. Laß dich Gott, du Verlaßner, still dein Sorgen,
deine Qual und deine Not
ist dem Höchsten unverborgen,
hilft der heut nicht, hilft er morgen.
Laß dich Gott!
2. Halt Gott still, denn er brauchet Liebeschläge,
wodurch er dich bessern will,
daß sich Kindesfurcht errege.
Traue seiner Vaterpflege,
halt Gott still.
3. Gott ist nah, wenn er dir entfernet scheint;
ist nicht gleich die Rettung da,
ist es dir zum Nutz gemeinet;
er hilft, wenn du gnug geweinet.
Gott ist nah.
4. Gott ist dein, so du ihm dich nur ergibest;
deine Pein wird Freude sein,
wenn du ihn vor allem liebest
und mit Unmut nicht betrübest.
Gott ist dein.
5. Lehr Gott nicht, wie und wann er dich soll hören.
Sein Aug steht auf dich gericht.
Währt dein Kreuz lang, laß es währen,
endlich wird es sich doch kehren.
Lehr Gott nicht!
6. Liebst du Gott, wandelst treu auf seinen Wegen,
wird kein Kreuz, kein Not, kein Tod
dein Vertrauen niederlegen.
Alles dienet dir zum Segen,
liebst du Gott.
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(Autor: Anton Ulrich, Herzog zu Braunschweig-Wolfenbüttel (1633 - 1714))
Laß fahren deine Sorgen zu Matthäus 6,34
1. Laß fahren deine Sorgen,
du änderst nicht dein Los;
das Heut ist dein, das Morgen
trägt Gott in seinem Schoß.
2. Und wie er´s wird gestalten,
ergründen kannst du´s nicht;
doch glaubst du an sein Walten,
so gehst du auch im Licht.
3. Und was er dir mag senden,
du trägst es still und gern;
kommt es doch aus den Händen
des besten aller Herrn.
4. Nie kann dein Morgen trübe,
dein Abend dunkel sein;
denn deines Gottes Liebe
gibt ihnen hellen Schein.
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(Autor: Julius Sturm (1816 - 1896))
Nicht so traurig, nicht so sehr, meine Seele
1. Nicht so traurig, nicht so sehr,
meine Seele, sei betrübt,
daß dir Gott Glück, Gut und Ehr
nicht so viel wie andern gibt.
Nimm fürlieb mit deinem Gott!
Hast du Gott, so hat´s nicht not.
2. Du noch sonst ein Menschenkind
habt ein Recht in dieser Welt;
alle, die geschaffen sind,
sind nur Gäst im fremden Zelt;
Gott ist Herr in seinem Haus,
wie er will, so teilt er aus.
3. Bist du doch darum nicht hier,
daß du Erden haben sollst;
schau den Himmel über dir,
da, da ist dein edles Gold;
da ist Ehre, da ist Freud,
Freud ohn End, Ehr ohne Neid.
4. Der ist albern, der sich kränkt
um ein Hand voll Eitelkeit,
wenn ihm Gott dagegen schenkt
Schätze der Beständigkeit.
Bleibt der Zentner dein Gewinn,
fahr der Heller immer hin!
5. Schaue alle Güter an,
die dein Herz für Güter hält;
keines mit dir gehen kann,
wenn du gehest aus der Welt;
alles bleibet hinter dir,
wenn du triffst ins Grabes Tür.
6. Aber was die Seele nährt,
Gottes Huld und Christi Blut,
wird von keiner Zeit verzehrt,
ist und bleibet allzeit gut.
Erdengut zerfällt und bricht,
Seelengut das schwindet nicht.
7. Ach wie bist du doch so blind
und im denken unbedacht!
Augen hast du, Menschenkind,
und hast doch noch nie betracht
deiner Augen helles Glas:
siehe welch ein Schatz ist das!
8. Zähle deine Finger her
und der andern Glieder Zahl:
kein´s ist, das dir unwert wär,
ehrst und liebst sie allzumal;
keines gäbst du weg um Gold,
wenn man dir´s abnehmen wollt.
9. Nun so gehe in den Grund
deines Herzens, das dich lehrt,
wie viel Gutes alle Stund
dir von oben wird beschert;
du hast mehr als Sand am Meer
und willst doch noch immer mehr.
10. Wüßte der im Himmel lebt,
daß dir wäre nütz und gut,
wonach so begierig strebt
dein verblendet Fleisch und Blut,
würde seine Frömmigkeit
dich nicht lassen unerfreut.
11. Gott ist deiner Liebe voll
und von ganzem Herzen treu;
wenn du wünschest, prüft er wohl,
wie dein Wunsch beschaffen sei;
ist dir´s gut, so geht er´s ein,
ist´s dein Schade, spricht er nein.
12. Unterdessen trägt sein Geist
dir in deines Herzens Haus
Manna, das die Engel speist,
ziert und schmückt es herrlich aus,
ja erwählet dir zum Heil
dich zu seinem Gut und Teil.
13. Ei so richte dich empor,
du betrübtes Angesicht,
laß das Seufzen, nimm hervor
deines Glaubens Freudenlicht!
Das behalt, wenn dich die Nacht
deines Kummers traurig macht.
14. Setze als ein Himmelssohn
deinem Willen Maß und Ziel,
rühre stets vor Gottes Thron
deines Dankens Saitenspiel,
weil dir schon gegeben ist
mehr noch, als du würdig bist.
15. Führe deines Lebens Lauf
allzeit Gottes eingedenk;
wie es kommt, nimm alles auf
als ein wohlbedacht Geschenk!
Geht dir´s widrich, laß es gehn,
Gott und Himmel bleibt dir stehn.
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(Autor: Paul Gerhardt (1607 - 1676))
Noch dringt Jesu frohe Botschaft
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1. Noch dringt Jesu frohe Botschaft in die dunkle Welt;
noch sind allerorten Boten aufgestellt.
Menschen müssen Menschen sagen, daß Gott alle liebt,
daß es einen Weg aus Schuld und Elend gibt.
Refrain:
Jesus Christus, Heiland und Erlöser, starb für dich,
warb um dich, der du abseits stehst.
Laß dein Zagen, laß des Zweifels Fragen,
denn dein Weg wird hell, wenn du mit Jesus gehst.
2. Ehe du geboren wurdest, hat dich Gott erkannt.
Oft hat dir im Herzen schon sein Wort gebrannt.
Hell und Dunkel deines Lebens sind ein Ruf nach Haus,
und noch immer weichst du seiner Liebe aus.
3. Heute, wenn sein Wort dich trifft, so halt ihm endlich still;
brich mit dem Vergangnen, sprich zu Gott: Ich will!
Und das "mene tekel", das auf deinem Leben stand,
wird gelöscht von Gottes guter Vaterhand.
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(Autor: Jugendkreisteam im Schwarzwald)
O Gott, wie hat die Eitelkeit
1. O Gott, wie hat die Eitelkeit
uns Menschen so vernichtet,
dass fast kein Alter, keine Zeit
was Gutes mehr verrichtet!
Sei´s auch vom Anfang bis zum End´
oft überlegt und umgewend´t,
so muss man doch bekennen:
Das, drauf wir setzen Herz und Sinn
von Kindheit bis ins Alter hin,
ist Eitelkeit zu nennen.
2. Die ersten Jahre gehn vorbei
so blind oft, wie bei Tieren;
man schläft, man treibet Kinderei,
nichts Weises ist zu spüren.
Kommt mit den Kräften der Verstand,
dann ist die Bosheit auch zur Hand,
die steckt im Knabenherzen;
und wenn die Zucht und scharfe Rut´
ihm väterlich und treulich tut,
bringt´s ihm nur Zorn und Schmerzen.
3. Die Jugend stets nach Freiheit strebt,
und suchet hin und wieder,
wie sie in Freud´ und Wollust lebt,
missbraucht die frischen Glieder.
Sie fährt dahin mit Unbedacht,
sie trinkt, sie spielt, sie scherzt, sie lacht,
und fährt aufs Ungewisse;
und wenn man sie erinnern will,
so spottet sie und hält nicht still,
tritt´s unter ihre Füße.
4. Das Mannesalter folgt darauf,
und rühmt sich großer Taten,
das will dann immer hoch hinauf,
und allen klüglich raten.
Der Ehrgeiz macht zu Zank und Neid
gar leicht ein solches Herz bereit,
das sich alleine schätzet;
und wenn auch etwas Guts geschieht,
lässt man doch Gott aus dem Gemüt,
Sein Ruhm wird nachgesetzet.
5. Wenn´s Alter kommt, so lässet sich
der Geiz oft schändlich blicken;
da wandelt man gar meisterlich
in Ränken und in Tücken.
Man sorgt, und hat gar wenig Ruh´,
dieweil das Herz denkt immerzu
das irdische zu mehren;
der Leib wird schwach und voller Not,
doch will man ungern von dem Tod,
und von dem Himmel hören.
6. Ach sieh, o Gott, dies Elend an,
und hilf, dass wir bei Zeiten abtreten
von der breiten Bahn
der Sünd´ und Eitelkeiten!
Gib Kraft von oben her, dass wir
das flüchtig eitle Wesen hier
nur für Verderbnis achten,
und nach dem Gute, das uns dort
als Erbteil bleibet fort und fort,
stets fromm und kindlich trachten.
7. Lob sei dem Vater und dem Sohn,
und auch dem Heil´gen Geiste,
wie es im Anfang war, und nun,
Er seine Gnad´ uns leiste,
dass wir in diesem fremden Ort
von Herzen scheuen fort und fort
der Welt ungöttlich Wesen,
und streben nach der neuen Art,
dazu der Mensch gebildet ward,
dazu uns Christ erlesen.
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(Autor: Unbekannt - Aus dem Liederschatz von Albert Knapp)
O Mensch, gedenk ans Ende
1. O Mensch, gedenk ans Ende,
willst du nichts Übles tun;
der Tod bringt oft behende
das allerletzte Nun.
An einem Augenblicke
hängt ewig Wohl und Weh;
drum denke wohl zurücke,
wohin dein Leben geh.
2. O Mensch, gedenk ans Ende!
Wer weiß, ob nicht noch heut
der Tod sich zu dir wende;
drum mache dich bereit,
wenn du sollst Rechnung geben
von dem, was du getan,
damit dein eignes Leben
dich nicht verklagen kann.
3. O Mensch, gedenk ans Ende!
Stirb stets den Sünden ab;
gib dich in Gottes Hände
und fürchte nicht das Grab.
Sei fertig alle Stunden,
halt dich an Christi Blut.
Stirbst du in Jesu Wunden,
so ist dein Ende gut.
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(Autor: Benjamin Schmolck (1672 - 1737))
Ruhe ist das beste Gut
1. Ruhe ist das beste Gut,
das man haben kann;
Stille und ein guter Mut
steiget himmelan;
die suche du!
Hier und dort ist keine Ruh
als bei Gott, ihm eile zu:
Gott ist die Ruh!
2. Ruhe suchet jedes Ding,
allermeist ein Christ;
du, mein Herz, nach Ruhe ring,
wo du immer bist,
o suche Ruh!
In dir selber wohnt sie nicht;
such in Gott, was dir gebricht:
Gott ist die Ruh!
3. Ruhe gibt dir nicht die Welt,
ihre Freud und Pracht;
Ruhe gibt nicht Gut und Geld,
Luft, Ehr, Gunst und Macht;
keins reichet zu.
Wenn du recht bekümmert bist,
suchst du das, was droben ist:
Gott ist die Ruh.
4. Ruhe geben kann allein
Jesus, Gottes Sohn,
der uns alle ladet ein
vor des Himmels Thron
zur wahren Ruh.
Wer den Ruf vernommen hat,
dringe ein zur Gottesstadt:
Gott ist die Ruh.
5. Ruhe beut er allen an,
die beladen sind;
Arm´ und Reiche kommt heran,
Mann und Weib und Kind,
ihr findet Ruh!
Traget ihr des Leides viel,
Gott setzt allem Leid ein Ziel:
Gott ist die Ruh.
6. Ruhe kommt aus Glauben her,
der nur Jesum hält;
Jesus machet leicht, was schwer,
richtet auf, was fällt;
sein Geist bringt Ruh.
Gib im Glauben Herz und Sinn
seinem Geist zu eigen hin;
Gott ist die Ruh!
7. Ruhe hat, wer willig trägt
Christi sanftes Joch;
alle Last, die er auflegt,
ist ja lieblich doch
und schaffet Ruh.
Folge deinem Heiland gern,
dann ist nie dein Friede fern:
Gott ist die Ruh!
8. Ach du Gott der wahren Ruh,
gib auch Ruhe mir;
was ich denke, red´ und tu´,
streb´ nach Ruh in dir;
gib Ruh dem Geist!
Schließt sich dann mein Auge zu,
so führ Leib und Seel zur Ruh:
Gott ist die Ruh!
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(Autor: Joh. Kasp. Schade (1666 - 1698))
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