| zu 1. Petrus 5,8
1. Rüstet euch, ihr Christenleute;
die Feinde suchen euch zur Beute,
ja Satan selbst hat eur begehrt.
Wappnet euch mit Gottes Worte
und kämpfet frisch an jedem Orte,
damit ihr bleibet unversehrt!
Ist euch der Feind zu schnell,
hier ist Immanuel!
Hosianna!
Der Starke fällt durch diesen Held,
und wir behalten mit das Feld.
2. Reinigt euch von euren Lüsten,
besieget sie, die ihr seid Christen,
und stehet in des Herren Kraft!
Stärket euch in Jesu Namen,
dass ihr nicht strauchelt wie die Lahmen;
wo ist des Glaubens Ritterschaft?
Wer hier ermüden will,
der schaue auf das Ziel;
da ist Freude.
Wohlan, so seid zum Kampf bereit,
so krönet euch die Ewigkeit!
3. Streitet recht die wenig Jahre,
eh ihr kommt auf die Totenbahre;
kurz, kurz ist unser Lebenslauf.
Wenn Gott wird die Toten wecken
und Christus wird die Welt erschrecken,
so stehen wir mit Freuden auf.
Gott Lob, wir sind versöhnt!
Dass uns die Welt noch höhnt,
währt nicht lange;
und Gottes Sohn hat längstens schon
uns beigeleget die Ehrenkron.
4. Jesu, stärke deine Kinder
und mach aus denen Überwinder,
die du erkauft mit deinem Blut.
Schaffe in uns neues Leben,
dass wir uns stets zu dir erheben,
wenn uns entfallen will der Mut.
Gieß aus auf uns den Geist,
dadurch die Liebe fleußt
in die Herzen;
so halten wir getreu an dir
im Tod und Leben für und für.
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(Autor: Wilhelm Erasmus Arends (1677 - 1721))
Ringe recht, wenn Gottes Gnade zu Lukas 13,24
1. Ringe recht, wenn Gottes Gnade
dich nun ziehet und bekehrt,
daß dein Geist sich recht entlade
von der Last, die ihn beschwert.
2. Ringe, denn die Pfort ist enge
und der Lebensweg ist schmal;
hier bleibt alles im Gedränge,
was nicht zielt zum Himmelsaal.
3. Kämpfe bis aufs Blut und Leben,
dring hinein in Gottes Reich;
will der Satan widerstreben,
werde weder matt noch weich.
4. Ringe, daß dein Eifer glühe,
daß die erste Liebe dich
von der ganzen Welt abziehe;
halbe Liebe hält nicht Stich.
5. Ringe mit Gebet und Schreien,
halte damit feurig an;
laß dich keine Zeit gereuen,
wär´s auch Tag und Nacht getan.
6. Hast du dann die Perl errungen,
denke ja nicht, daß du nun
alles Böse hast bezwungen,
das uns Schaden pflegt zu tun.
7. Nimm mit Furcht ja deiner Seele,
deines Heils mit Zittern wahr;
hier in dieser Leibeshöhle
schwebst du täglich in Gefahr.
8. Halt ja deine Kronen feste,
halte männlich, was du hast.
Recht beharren ist das Beste;
Rückfall ist ein böser Gast.
9. Laß dein Auge ja nicht gaffen
nach der schnöden Eitelkeit;
bleibe Tag und Nacht in Waffen,
fliehe träge Sicherheit.
10. Laß dem Fleische nicht den Willen,
gib der Lust den Zügel nicht;
willst du die Begierden stillen,
so verlischt das Gnadenlicht.
11. Wahre treu führt mit der Sünde
bis ins Grab beständig Krieg,
richtet sich nach keinem Winde,
sucht in jedem Kampf den Sieg.
12. Wahre Treu liebt Christi Wege,
steht beherzt auf ihrer Hut,
weiß von keiner Fleischespflege,
hält sich selber nichts zugut.
13. Wahre Treu kommt dem Getümmel
dieser Welt niemals zu nah,
ist ihr Schatz doch im Himmel;
drum ist auch ihr Herz allda.
14.Dies bedenket wohl, ihr Streiter,
streitet recht und fürchtet euch!
Geht doch alle Tage weiter,
bis ihr kommt ins Himmelreich.
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(Autor: Johann Joseph Winckler (1670 - 1722)
Ringet nach dem Seligwerden
1) Ringet nach dem Seligwerden!
Unser Seligmacher spricht's.
Scheuet man des Kampfs Beschwerden,
so erringt der Zärtling nichts;
denn ein Ringer wendet an,
was er weiß und was er kann.
2) Zweifeln, ob's der Mühe lohne,
in dem Fürwitz um sich sehn,
trachten, wie man seiner schone,
sich mit seinem Feind verstehn,
Faust und Waffen lassen ruhn
wird kein rechter Kämpfer tun.
3) Jesus steh mir bei im Ringen,
zieh die Hand nicht von mir ab,
in dem Glauben durchzudringen,
bis dass ich's ergriffen hab.
Kommen viele nicht hinein,
lass mich unter wenig sein!
4) Weil die Pforte doch so enge,
ach so frische du mich an!
Reiß mich von der trägen Menge,
die hinein will und nicht kann;
drück dein Wort mir kräftig ein,
dass es muss gerungen sein!
5) Über alle Maßen wichtig
sei mir jene Seligkeit;
alles andre sei mir nichtig,
weil es uns nicht ewig freut;
waffne mich mit diesem Sinn,
bis ich in dem Himmel bin.
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(Autor: Philipp Friedrich Hiller (1699 - 1769))
Satan in Banden
Wie ein brüllender Löwe streift er umher.
Er findet die Menschen, es fällt ihm nicht schwer.
Er packt sie an Schwächen, lässt Böses ersprießen,
will Unheil herbeiführn und Schwächen erschließen.
Es werden zum Opfer gar viel gute Leute,
die er scharf bedroht mit satanischer Meute.
Die Gläubigen will zum Abfall er führen,
er lockt sie zu sich mit heiligen Schwüren.
So zieht er herum der dunkle Geselle,
nie wagt er’s zu treten ins Schöne und Helle.
Das dunkle Reich nennt er sein eigen,
nur hier kann er hart sich den Menschen auch zeigen.
Doch manchmal versagen die höllischen Spiele,
so sehr er sich müht, er kommt nicht zum Ziele.
Mit göttlichem Beistand steh’n Christen entgegen,
versperr’n ihm den Weg mit heiligem Segen.
Und einmal ist’s aus mit seiner Macht,
wenn Jesus zieht aus zur letzten Schlacht.
Die Gläubigen rufen frohlockend im Lande,
der Satan besiegt, zur eigenen Schande.
Gebunden ist er, darf nicht mehr regieren
und Menschen zum Tun des Bösen verführen.
Gebrochen sind seine höllischen Ränke,
auf dass er nie wieder die Gläubigen kränke!
Der Satan in Banden! Was für ein Bild!
Die Gläubigen, gedeckt vom Heilande mild.
Sicher im Turme des Heiles verwahrt,
hoffend am Ende auf selige Fahrt!
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(Autor: Johannes Kandel) Copyright © by Johannes Kandel, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Soldat zu Epheser 6, 14-17
Ein Soldat bin ich
im Auftrag meines Herrn,
er opferte sein Leben für mich,
darum kämpfe ich für ihn gern.
Er gab mir seine Waffen
um mit ihnen in den Kampf zu ziehen,
und ich weiß, mit seiner Hilfe
werden die Feinde vor uns fliehen.
Ich hab das Schwert des Wortes,
vor dem jeder Feind vor Furcht erstarrt,
und mit dem Schild des Glaubens
werd` ich vor jedem Angriff und jedem Schmerz bewahrt.
Gestiefelt mit der frohen Botschaft,
zieh ich durch das Land meines Lebens,
und verkündige den Menschen
Gottes Friedensangebot, doch leider oft vergebens.
Herr, danke für den Panzer
deiner Gerechtigkeit,
und für den Helm des Heils,
die Hoffnung für die Ewigkeit.
Ein Soldat bin ich,
in der Wahrheit meines Herrn,
Gott bitte stehe mir bei
und sei mir niemals fern.
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(Autor: Nikolai Derksen) Copyright © by Nikolai Derksen, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Staub auf der Seele
Woher nur kommt der viele Staub,
der auf der Seele lastet?
Der Staub, der legt sich dann auf dich,
wenn deine Seele rastet.
Die Ruhe ist nach hartem Streit
der Seele wohl zu gönnen.
Doch muss man dann nach kurzer Rast
auch weiter gehen können.
Drum, komm und mach‘ dich endlich auf,
lass alles andre liegen!
Wer Gott, dem Allerhöchsten traut,
der wird am End‘ auch siegen.
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(Autor: Gerhard A. Spingath) Copyright © by Gerhard A. Spingath, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Steht auf, steht auf zum Streite
1. Steht auf, steht auf zum Streite,
Ihr Gotteskinder all!
Wohlan, wohlan, noch heute
folgt dem Posaunenschall!
Des Königs Fahnen wehen,
nun geht's zum heil'gen Krieg;
zu Jesu lasst uns stehen,
Er führt von Sieg zu Sieg!
2. Steht auf, steht auf zum Streite:
des Feindes Macht ist groß;
es stehet ihm zur Seite
der Hölle finst'rer Troß!
Doch fürchtet nicht sein Toben,
o, fasset Glaubensmut!
Zieht an die Macht von oben,
für euch floss Christi Blut!
3. Steht auf, steht auf zum Streite;
hier ist Immanuel!
Der Feind flieht in die Weite,
errettet ist die Seel'!
Dem Sieger winkt entgegen
als sel'ger Gnadenlohn
des Himmels Heil und Segen,
des ew'gen Lebens Krön'!
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(Autor: Geo. Duffield, Übers. Ernst Heinrich Gebhardt)
Teufel
Es wird gefragt, oft zweifelnd gar
ja, „glaubst“ Du an den Satan?
Ist es denn nun wirklich wahr
was teuflisch Macht auch tun kann?
Nicht an den Teufel „glauben“ wir
in unseren Erdenjahren.
Doch Teufels Macht ist wirklich hier,
wie wir sehr oft erfahren.
Er macht uns Angst, treibt uns auf glatte Wege.
Macht uns das tun, was unrecht ist,
dafür gibt’s schon bei Paul(us) Belege.
Will, dass der Mensch sein Gott vergisst.
So klammern wir uns an unseren Herrn,
der Satan machtvoll wehret.
Der Teufel bleibt nur dann uns fern,
wenn jeder Christus ehret.
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(Autor: Johannes Kandel) Copyright © by Johannes Kandel, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Unsere Schwachheit – Gottes Stärke
Wenn einer ganz mit Jesus geht,
im Buch des Lebens drinnen steht,
der meint, es würd‘ ihm viel erspart,
vor allem Bösen er bewahrt.
Doch geht das Leben auf und ab,
die Tiefen halten uns auf Trab.
In der Bibel kann man lesen,
wie’s mit Gottes Kindern ist gewesen.
Viele hatten Kummer und auch Schmerz
und nicht selten ein betrübtes Herz.
Gar mancher musst‘ durch Wüsten geh’n,
wie kann man das denn nur versteh’n?
Es gab Verfolgung, große Not,
doch Gott bewahrte vor dem Tod.
Sieht man etwas genauer hin,
dann sieht man dabei Gottes Sinn.
Er muss uns manche Prüfung geben,
uns zu befrei’n vom alten Leben.
Unser Charakter ist nicht gut,
er wird gereinigt in der Glut.
Gott kann uns durch solche Sachen,
für sein Werk erst tüchtig machen.
Er gibt dem Müden Kraft und Stärke,
so soll’n gelingen uns’re Werke.
Das Harren auf den Herrn bringt neue Kraft,
mit ihm wird vieles dann geschafft.
Wenn Gott uns in die Züchtigung gibt,
dann ist’s weil er uns unendlich liebt.
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(Autor: Hermann Wohlgenannt) Copyright © by Hermann Wohlgenannt, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Volk des Herrn, du hast hienieden zu 1. Tim. 6,12
1. Volk des Herrn, du hast hienieden
einen langen schweren Streit.
Kämpfe sind dir hier beschieden,
Friede in der Ewigkeit.
Lege an die rechte Wehre,
stehe auf dem ewgen Fels,
daß dir Sieg und Heil beschere
Er, der Heiland Israels!
2. Träumest du von guten Tagen,
oder wachst du auf zum Streit?
Wiegst du dich in alten Sagen,
oder kennst du deine Zeit?
Hörest du den Ruf der Wächter:
"Glaubet ihr, so bleibt ihr stehn;
aber wehe dem Verächter,
denn sein Trost wird untergehn?"
3. Volk des Herrn, du hast hienieden
einen langen schweren Streit.
Nun so suche keinen Frieden
in der bösen Zeitlichkeit!
Führe deines Gottes Kriege!
Jesu Kreuz ist dein Panier;
unter diesem Zeichen siege,
seine Schmach sei deine Zier!
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(Autor: Samuel Preiswerk (1799 - 1871))
Wer ausharrt bis ans Ende zu Matth.24,13
1. Wer ausharrt bis ans Ende,
wird endlich selig sein;
doch treffen harte Stände
noch bis zum Ende ein.
Viel Feinde sind zu dämpfen,
viel Proben durchzugehn;
der Glaube muß im Kämpfen
bis an sein Ende stehn.
2. Nur etlich Gänge wagen
und dann im härtsten Streit
erst noch am Sieg verzagen
ist nicht die rechte Zeit;
da wird man zuschanden.
Hingegen wer getreu,
dem steht, der beigestanden,
auch bis zum Ende bei.
3. Das frischt uns an, ihr Brüder;
verliert nur nicht den Mut,
legt nicht die Waffen nieder
und fechtet bis aufs Blut!
Wenn wir nur nicht erliegen
in seiner Gegenwart,
so werden wir doch siegen,
wenn uns die Hand erstarrt.
4. Herr, du kennst meine Schwäche;
nur deiner harre ich.
Nicht das, was ich verspreche,
was du sprichst, tröstet mich.
Richt auf die laschen Hände
und stärk die müden Knie,
und sage mir am Ende:
Die Seligkeit ist hie!
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(Autor: Philipp Friedrich Hiller (1699 - 1769))
Wer das Kleinod will erlangen
1. Wer das Kleinod will erlangen,
jag´ ihm nach, so viel er kann;
wer die Krone will empfangen,
der muß kämpfen als ein Mann,
muß sich auch zu allen Zeiten
auf das Beste vorbereiten,
alles andre lassen gehn,
was ihm kann im Wege stehn.
2. Treuer Jesu, deine Güte
hält auch mir ein Kleinod für,
das entzückt mich im Gemüte
durch den Reichtum seiner Zier.
O wie glänzt die schöne Krone
von dem hohen Ehrenthrone,
die du in der Herrlichkeit
deinen Streitern hast bereit!
3. Mich verlangt von ganzem Herzen,
daß sie mög´ mein eigen sein;
ja ich sehne mich mit Schmerzen
nach dem freudevollen Schein.
Doch das Ringen macht mir bange,
und der Kampf währt mir zu lange,
an der Erde hängt mein Sinn,
bald sinkt meine Kraft dahin.
4. Drum, mein Jesu, steh mir Armen
in so großer Schwachheit bei;
laß dich meine Not erbarmen,
mache mich von allem frei,
was mir will mein Ziel verrücken;
laß mich in die Zeit mich schicken,
gib mir Kraft und Freudigkeit,
fördere meinen Lauf und Streit!
5. Es verlohnt sich wohl der Mühe
kämpfen, eh´ ich werd´ gekrönt;
drum ich mich der Welt entziehe,
die den heilgen Kampf verhöhnt.
Deine treue Gnadenkrone
ist mir übergnug zum Lohne;
wirst du nur mein Beistand sein,
so ist sie in kurzem mein.
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(Autor: Johann Mentzer (1658 - 1734))
Wer ist der größte Feind für mich
Wer ist der größte Feind für mich
in diesem meinem Leben.
Der sich mit Ränken um mich schlich,
um mich hoch zu erheben.
Wer schmeichelt mir du bist doch gut,
verglichen mit den andern
und bringt mich oft in wilde Wut,
um mich zu unterwandern.
Wie ist der andere doch schlecht,
der nur an sich mag denken.
Nun da geschieht es ihm nur recht,
wenn Nöte ihn einschränken.
Wer flüstert mir das immer ein,
auf wem hör ich am besten.
Kann das mein eignes Herz gar sein
und wenn wer kann das testen.
Das was ich denk ist gar nicht schlecht,
red ich mir zu sehr gerne
Ich bin mir selbst der beste Knecht
und Hochmut ist mir ferne.
Geht’s mir nur gut so ist´s nicht schlimm,
wenn andre leiden müssen.
Doch das ich sehr barmherzig bin,
soll auch ein jeder wissen.
Wer ist der größte Feind für mich,
wer kann mir Antwort geben.
Der größte Feind für mich bin ich,
wenn ich bestimm mein Leben.
Nur Jesus kann mich da befrein,
wo ich mich selbst gebunden,
bei Ihm kann ich die Schuld bereun,
die ich in mir gefunden.
Wenn ich mich um mich selber dreh
und andere nicht sehe,
dem Nächsten aus dem Wege geh
und meide Jesu Nähe.
Er hat gelitten dort am Stamm
und ist für mich gestorben
und damit hat das Gotteslamm
den Feind in mir verdorben.
Wenn ich für Jesus leben will,
muß ich still in mir schweigen.
Er führt mich sicher dann ans Ziel,
drum will ich Ihm mich beugen.
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(Autor: Gabriele Brand) Copyright © by Gabriele Brand, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Wie herrlich war des Menschen Geist
1. Wie herrlich war des Menschen Geist
im Anfang ausgezieret!
Was edel und vortrefflich heißt,
das ward an ihm verspüret.
Ein Licht durchstrahlte den Verstand,
das, Schöpfer, Deine weise Hand
darinnen angezündet.
Der Wille war von Sklaverei
und dem Joch des Zwanges frei,
der Seelen bindet.
2. Er trug Dein schönes Ebenbild,
o heilig freies Wesen!
Die Freiheit war sein Ehren Schild,
den Du ihm auserlesen.
Sein Adel war von nichts besteckt,
das nach verhasster Knechtschaft schmeckt:
Er tat frei, was er sollte.
Er war von keiner Last gebückt,
er war mit Kräften ausgeschmückt,
und konnte was er wollte.
3. Ach, wo ist nun der Adel hin?
Wo ist die Freiheit blieben?
Sie ist aus dem gefallnen Sinn
durch Satans Neid vertrieben.
Da wir von Gott uns losgemacht,
da hat der Sünden Joch und Nacht
den freien Geist besieget,
der nun in schwerer Dienstbarkeit
ohnmächtig voller Gram und Leid,
matt und gebunden lieget.
4. Der ganz geringe Freiheitsrest
ist nur ein düstrer Schatten,
der eine Spur kaum übrig lässt
des Guten, das wir hatten.
Wir wählen zwar nach freiem Trieb,
was ehrbar nützlich leicht und lieb,
in äußerlichen Dingen;
wir haben noch ein wenig Kraft,
zu meiden, was die Welt bestraft,
und unsre Lust zu zwingen.
5. Doch ach, wie fürchterlich geschwächt
ist hier des Geist´s Vermögen!
Wie oft muss er sich, als ein Knecht,
der Lust zu Füßen legen!
Wie oft stößt unsre Klugheit an!
Wie oft wird etwas doch getan,
das wir für schlecht erkennen!
Wie oft reißt den gefangnen Sinn
die Neigung und Gewohnheit hin!
Soll man dies Freiheit nennen?
6. Und ach, zudem was geistlich gut,
ist keine Kraft zu finden.
Das tiefverderbte Fleisch und Blut
ist nur geneigt zu Sünden.
Verstand und Herz ist Torheitvoll;
Dich, Herr, zu lieben wie man soll,
steht nicht in unserm Willen.
Wir sind zum Guten tot und kalt,
und Satans schreckliche Gewalt
kann keine Klugheit stillen.
7. O freies Wesen, mach´ uns frei
von des Verderbens Banden!
Leg´ unserm Willen Kräfte bei,
mach´ unser Feind zu Schanden.
Wir seufzen voller Mattigkeit,
als überwunden in dem Streit,
nach Freiheit und nach Kräften.
O Jesus, brich die Sklaverei,
damit die Seele tüchtig sei
zu heiligen Geschäften!
|
(Autor: Johann Jakob Rambach (1693 - 1735))
Wir sind auf der Reise
1. Wir sind auf der Reise
in ein anders Land,
welches uns am Anfang
so ferne noch erschien.
Führt der Weg auch manchmal
bis an der Wüste Rand,
lasst uns dennoch frohen
Mutes heimwärts ziehn!
2. Gehen deine Wege
anders, als du denkst,
und das eigne Trachten
geht dir nicht aus dem Sinn.
Es ist doch ein Weiser,
der deine Schritte lenkt,
er führt dich zum Ziele,
nach der Heimat hin.
3. Wenn der Weg am Ende
und das Ziel ist erreicht,
gehen deine Blicke
den Weg nicht mehr zurück,
denn du bist beim Vater,
wo alle Sorge weicht
und du kannst nicht fassen
deiner Seele Glück.
|
(Autor: Gerhard A. Spingath) Copyright © by Gerhard A. Spingath, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Zieh an die Macht, Du Arm des Herrn zu Jesaja 40,10
1. Zieh an die Macht, Du Arm des Herrn,
wohlauf und hilf uns streiten!
Noch hilfst du deinem Volke gern,
wie du getan vorzeiten.
Wir sind im Kampfe Tag und Nacht,
o Herr nimm gnädig uns in Acht
und steh uns an der Seiten.
2. Mit Dir, du starker Heiland Du,
muss uns der Sieg gelingen;
wohl gilt's zu streiten immerzu,
bis einst wir Dir lobsingen.
Nur Mut! Die Stund ist nimmer weit,
da wir nach allem Kampf und Streit
die Lebenskron erringen.
3. Drängt uns der Feind auch um und um,
wir lassen uns nicht grauen.
Du wirst aus Deinem Heiligtum
schon unsre Not erschauen.
Fort streiten wir in Deiner Hut
und widerstehen bis aufs Blut
und wollen Dir nur trauen.
4. Herr, Du bist Gott! In Deine Hand,
o lass getrost uns fallen!
Wie du geholfen unserm Land,
so hilfst Du fort noch allen,
die Dir vertraun und Deinem Bund
und freudig Dir von Herzensgrund
ihr Loblied lassen schallen.
|
(Autor: Friedrich Oser (1820 - 1891))
Zieht an den Harnisch Gottes zu Epheser 6,11
Kind Gottes bist du zum Kampf bereit?
Es gibt eine Rettung in unserer Zeit.
Es gibt eine Zuflucht, ein Bergungsort,
dein Retter wartet, so spricht Gottes Wort.
Jesus, der Sieger, hat alles vollbracht,
besiegt ist der Feind durch seine Macht.
Er zittert und tobt, er hat wenig Zeit.
Dein Heiland kommt wieder, sei bereit!
Umgürte die Lenden mit Wahrheit und Licht,
Jesus – Sohn Gottes dir Sieg verspricht.
Gerechtigkeits Panzer ist dein Lohn,
dies alles erwarb für dich Gottes Sohn!
Am bösen Tage, wenn dein Feind spricht mild,
vertrau' deinem Gott – das ist dein Schild!
Das ist deine Waffe, das ist deine Wehr!
Sei getrost, unverzagt und zweifle nicht mehr.
Den Helm des Heils und des Geistes Schwert
ergreife und kämpfe, du verlierst nimmermehr.
Dies alles liegt für dich bereit.
Kind Gottes es ist eine böse Zeit.
Dort in oberen herrlichen Himmelswelt
unser Herr Jesus ist König und Held.
Er kommt wieder mit Kraft und Herrlichkeit
und du wirst ihn loben in aller Ewigkeit!
An Jesu Füßen, am Gottes Trohn
da wartet auf dich dieser herrliche Lohn.
|
(Autor: Irene Fendel) Copyright © by Irene Fendel, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Zieht fröhlich hinaus zu 1. Tim. 6,12
1. Zieht fröhlich hinaus
zum heiligen Krieg!
Durch Nacht und durch Graus
erglänzet der Sieg.
Ob Wetter auch toben,
erschrecket nur nicht;
blickt immer nach oben:
bei Jesu ist Licht.
2. Und ob auch das Herz
sich dunkel umzieht
mit trübendem Schmerz
der Friede eintflieht;
wenn Missmut und Zagen
die Freudigkeit bricht:
o stillet die Klagen!
Bei Jesus ist Licht.
3. Wenn rings um euch bang
die Götzennacht steht
und würd´s euch zu lang,
bis daß sie vergeht,
so sei euer Hoffen
nach oben gericht';
der Himmel bleibt offen.
Bei Jesus ist Licht.
|
(Autor: Christian Gottlob Barth (1799 - 1862))
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