| zu Psalm 121,1-8
Dem Himmel entgegen geh´n,
den Berg erklimmen.
Endlich am Gipfelkreuz steh´n,
um jubelnd einzustimmen:
Es ist geschafft!
Alle Mühsal scheint vergessen.
Überwältigend ist diese Landschaft,
von oben her den Horizont bemessen.
Welch grandioser Rundumblick.
Dankbar genießen wir
den faszinierenden Augenblick,
wo neue Impulse fließen!
Den Wolken so nah,
dem Ziel entgegen.
Mein Bergführer ist da
und wird auf mich achtgeben:
Es ist vollbracht!
Als der Siegesruf am Kreuz erschall,
war gewonnen die Schlacht.
Jesus riss nieder der Sünde Wall
mit all seinen furchtbaren Schrecken.
Glaubend darf ich wissen
und in seinem Wort entdecken:
Mein Schuldbrief ist zerrissen!
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(Autor: Ingolf Braun) Copyright © by Ingolf Braun, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
(2) Berg & Lebenstour zu Johannes 14,6
Eine Bergtour liegt vor mir.
Beeindruckend ist die Gegend hier
und der Weg schraubt sich weiter hinauf.
Anstrengung neh´m ich gern in Kauf!
Plötzlich teilt sich der Weg.
Entscheidung ist angesagt, ich überleg:
Nur ein Pfad führt mich dorthin,
wo ich erwartet und willkommen bin!
Mein Leben gleicht einer Pilgerreise,
die ein jeder geht auf seine Weise.
Doch eine Frage bleibt bis zum Grabe:
Ob ich mich richtig entschieden habe?
Mein Wille gibt die Richtung an,
die ich aus dem Wort Gottes klar gewann.
Jesus ist der Weg, Wahrheit und Leben.
Zielwärts kann ich nichts Besseres erstreben!
Mit dem verlässlichen Lebensbegleiter
kommen wir nur im Glauben weiter.
Unser Dasein mündet einst in die Ewigkeit.
Vertrau Dich Christus an, es wird Zeit!
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(Autor: Ingolf Braun) Copyright © by Ingolf Braun, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Ach Jesu, dessen Treu im Himmel
1. Ach Jesu, dessen Treu
im Himmel und auf Erden
durch keines Menschen Mund
kann gnug gepriesen werden,
ich danke dir, daß du
ein wahrer Mensch geborn,
hast von mir abgewandt,
daß ich nicht bin verlorn.
2. Vornehmlich wird in mir
all Herzensangst gestillet,
wenn mich dein süßer Nam
mit seinem Trost erfüllet.
Kein Trost so lieblich ist,
als den mir gibt dein Nam,
der süße Jesusnam,
du Fürst aus Davids Stamm!
3. O Jesu, höchster Schatz,
du kannst nur Freude bringen,
es kann nichts lieblicher
als Jesu Name klingen.
Ich kann nicht traurig sein,
weil Jesus heißt so viel
als Heilung oder Held,
der selig machen will.
4. Wenn Satan sich bei mir
mit Anfechtung will regen,
so ist mir Jesu Nam zum Trost,
Schutz, Fried und Segen,
zur Weisheit und Arznei
in aller Angst und Not,
daß ich nicht fürchten darf
den Teufel und den Tod.
5. Daß ich ein Zornkind bin,
das macht die schnöde Sünde,
dein Jesusnam macht mich
zu einen Gnadenkinde,
er nimmt von mir hinweg
die Schuld und Missetat,
bringt mir die Seligkeit
und deines Vaters Gnad.
6. Ei nun so heilge mich,
der ich bin ganz beflecket,
der heilge Jesusnam,
der alle Sünde decket;
er kehre ab den Fluch,
den Segen zu mir wend,
sei meine Stärk, dadurch
sich alle Schwachheit end.
7. Er sei mein Licht,
das mich in Finsternis erleuchte;
er sei des Himmels Tau,
der mich in Hitz anfeuchte;
er sei mein Schirm und Schild,
mein Schatten, Schloß und Hut,
mein Reichtum, Ehr und Ruhm,
er sei mein höchstes Gut.
8. Er sei mein Himmelsweg,
die Wahrheit und das Leben
und wolle mir zuletzt
aus Gnaden dieses geben,
daß ich alsdann in ihm
dies Leben schließe wohl,
wenn meine Sterbenszeit
und Stunde kommen soll.
9. Inmittelst helf er mir,
so lang ich hier noch wandle,
daß ich in meinem Tun
treu und aufrichtig handle;
er steh mir allzeit
bei mit seines Geistes Gab,
wenn ich in meinem Amt
was zu verrichten hab.
10. Jesu, in deinem Nam
bin ich heut aufgestanden,
in ihm vollbring ich heut,
was mir kommt unter Handen.
In deinem Namen
ist der Anfang schon gemacht,
das Mittel und der Schluß
wir auch durch in vollbracht.
11. Dir leb ich und in dir,
in dir will ich auch sterben;
Herr, sterben will ich dir;
in dir will ich ererben
das ewge Himmelreich,
das du erworben mir;
von dir verklärt will ich
dir dienen für und für.
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(Autor: Johann Heermann (1585-1647))
Ach treuer Gott, barmherzigs Herz zu Hebr. 12,6-7
1. Ach treuer Gott, barmherzigs Herz,
des Güte sich nicht endet, ich weiß,
daß mir dies Kreuz und Schmerz
dein Vaterhand zusendet;
ja, Herr, ich weiß, daß diese Last
du mir aus Lieb erteilet hast
und gar aus keinem Hasse.
2. Denn das ist allzeit dein Gebrauch:
Wer Kind ist, muß was leiden,
und wen du liebst, den stäubst du auch,
schickst Trauern vor den Freuden,
führst uns zur Höllen, tust uns weh
und führst uns wieder in die Höh;
und so geht eins ums andre.
3. Das hat, Herr, dein geliebter Sohn
selbst wohl erfahrn auf Erden;
denn eh er kam zum Ehrenthron,
mußte er gekreuzigt werden.
Er ging durch Trübsal, Angst und Not,
ja durch den herben, bittern Tod
drang er zu Himmelsfreude.
4. Ach liebster Vater, wie so schwer
ist´s der Vernunft, zu gläuben,
daß du demselben, den du sehr
schlägst, solltest günstig bleiben!
Wie macht doch Kreuz so lange Zeit!
Wie schwer will sich doch Lieb und Leid
zusammen lassen reimen.
5. Was ich nicht kann, das gib du mir,
o höchstes Gut der Frommen:
gib, daß mir nicht des Glaubens Zier
durch Trübsal werd entnommen;
erhalte mich, o starker Hort,
befestge mich in deinem Wort,
behüte mich vor Murren!
6. Bin ich ja schwach, laß deine Treu
mir an die Seite treten;
hilf, daß ich unverdrossen sei
zum Rufen, Seufzen, Beten.
Solang ein Herze hofft und gläubt
und im Gebet beständig bleibt,
so lang ist´s unbezwungen.
7. Greif mich auch nicht zu heftig an,
damit ich nicht vergehe;
du weißt wohl, was ich tragen kann,
wie´s um mein Leben stehe.
Ich bin ja weder Stahl noch Stein;
und weht ein Lüftlein nur herein,
so fall ich hin und sterbe.
8. Ach Jesu, der du worden bist
mein Heil mit deinem Blute,
du weißt gar wohl, was Kreuze ist
und wie dem sei zumute,
den Kreuz und großes Unglück plagt;
drum wirst du, was mein Herze klagt,
gar gern zu Herzen fassen.
9. Sprich meiner Seele herzlich zu
und tröste mich aufs beste;
denn du bist ja der Müden Ruh,
der Schwachen Turm und Feste,
ein Schatten vor der Sonne Hitz,
ein Hütte, da ich sicher sitz
im Sturm und Ungewitter.
10. O Heiliger Geist, du Freudenöl,
das Gott vom Himmel schicket,
erfreue mich, gib meiner Seel,
was Mark und Bein erquicket!
Du bist der Geist der Herrlichkeit,
weißt, was für Freud und Seligkeit
mein in dem Himmel warte.
11. Daselbst wirst du in ewger Lust
gar liebreich mit mir handeln,
mein Kreuz, das dir und mir bewußt,
in Freud und Ehre wandeln.
Da wird mein Weinen lauter Freun,
mein Ächzen lauter Jauchzen sein.
Das glaub ich; hilf mir!
Amen.
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(Autor: Paul Gerhardt (1607 - 1676))
Alle Lebensfreudigkeit
1. Alle Lebensfreudigkeit
ruhet nur in einer Frage:
Ob ich Dich in Freud' und Leid
glaubensvoll im Herzen trage?
Hör' ich hier des Geistes Ja,
dann ist volle G'nüge da!
2. Alle Todesfreudigkeit
ruhet nur in einer Frage:
Ob Du mich im Ehrenkleid
finden wirst an jenem Tage?
Hör' ich hier des Geistes Nein,
kann mich keine Welt erfreu'n!
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(Autor: Albert Knapp (1798 - 1864))
Alles ist an Gottes Segen
1. Alles ist an Gottes Segen
und an seiner Gnad gelegen
über alles Geld und Gut.
Wer auf Gott sein Hoffnung setzet,
der behält ganz unverletzet
einen freien Heldenmut.
2. Der mich bisher hat ernähret
und mir manches Glück bescheret,
ist und bleibet ewig mein.
Der mich wunderbar geführet
und noch leitet und regieret,
wird forthin mein Helfer sein.
3. Sollt ich mich bemühn um Sachen,
die nur Sorg und Unruh machen
und ganz unbeständig sind?
Nein, ich will nach Gütern ringen,
die mir wahre Ruhe bringen,
die man in der Welt nicht find't.
4. Hoffnung kann das Herz erquicken;
was ich wünsche, wird sich schicken,
wenn es meinem Gott gefällt.
Meine Seele, Leib und Leben
hab ich seiner Gnad ergeben
und ihm alles heimgestellt.
5. Er weiß schon nach seinem Willen
mein Verlangen zu erfüllen,
es hat alles seine Zeit.
Ich hab ihm nichts vorzuschreiben;
wie Gott will, so muss es bleiben,
wann Gott will, bin ich bereit.
6. Soll ich hier noch länger leben,
will ich ihm nicht widerstreben,
ich verlasse mich auf ihn.
Ist doch nichts, das lang bestehet,
alles Irdische vergehet
und fährt wie ein Strom dahin.
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(Autor: Nürnberg 1676)
Alles meinem Gott zu Ehren
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1. Jeden Faden, den ich drehe,
jeden Schritt, den ich hier gehe,
jede Scholle, die ich grabe,
jede Arbeit, die ich habe;
Alles meinem Gott zu Ehren,
hier und dort Sein Lob zu mehren,
Soli Deo Gloria!
2. Alle Lasten, die ich trage,
alle Worte, die ich sage,
alle Werke, die ich tue,
alle Stunden, die ich ruhe;
Alles meinem Gott zu Ehren,
hier und dort Sein Lob zu mehren,
Soli Deo Gloria!
3. Jedes Tröpflein Blut im Herzen,
jede heiße Glut der Schmerzen,
jede lichte Freudenstunde,
jede bittre Leidenswunde;
Alles meinem Gott zu Ehren,
hier und dort Sein Lob zu mehren,
Soli Deo Gloria!
4. Jede Speis', die ich genieße,
wenn ich andre freundlich grüße,
wenn ich nur ein Blümlein pflücke,
mich nach einem Strohhalm bücke;
Alles meinem Gott zu Ehren,
hier und dort Sein Lob zu mehren,
Soli Deo Gloria!
5. Einst an meinem letzten Ende,
wenn mein brechend Aug' ich wende
hin zum Kreuz, den Trost genieße
und dann still mein Leben schließe;
Alles meinem Gott zu Ehren,
hier und dort Sein Lob zu mehren,
Soli Deo Gloria!
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(Autor: Volkstümliches Lied (vor 1900))
Allgenugsam Wesen
1. Allgenugsam Wesen,
das ich hab erlesen
mir zum höchsten Gut,
du vergnügst alleine
völlig, innig, reine
Seele, Geist und Mut.
Wer dich hat,
ist still und satt;
wer dir kann im Geist anhangen,
darf nichts mehr verlangen.
2. Wem du dich gegeben,
kann in Frieden leben,
er hat, was er will;
wer im Herzensgrunde
lebt mit dir im Bunde,
liebet und ist still.
Bist du da
und innig nah,
muß das Schönste bald erbleichen
und das Beste weichen.
3. Höchstes Gut der Güter,
Ruhe der Gemüter,
Trost in aller Pein!
Was Geschöpfe haben,
kann den Geist nicht laben:
du vergnügst allein.
Was ich mehr
als dich begehr,
mein Vergnügen in dir hindert,
meinen Frieden mindert.
4. Was genannt mag werden
droben und auf Erden,
alles reicht nicht zu.
Einer kann mir geben
Freude, Ruh und Leben;
Eins ist not: nur du!
Hab ich dich
nur wesentlich,
so mag Leib und Seel verschmachten,
ich will´s doch nicht achten.
5. Komm, du selig Wesen,
das ich mir erlesen,
werd mir offenbar;
meinen Hunger stille,
meine Seele fülle
mit dir selber gar.
Bleib nur du
mein Gut und Ruh,
bis du wirst in jenem Leben
dich mir völlig geben.
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(Autor: Gerhard Tersteegen (1697 - 1769))
Ancilla Domini
Es hat mich einst gerufen die höchste Majestät,
als vor des Thrones Stufen ich weilte im Gebet.
Und zitternd klang’s wie Amen: Herr, deine Magd ist hie!
Da rief er mich mit Namen: Ancilla Domini!
Seitdem bin ich gebunden, die Magd des Herrn zu sein
und alle Tag und Stunden mich seinem Dienst zu weihn.
Das heilige Vermächtnis, das mir der Herr verlieh,
bleibt stets mir im Gedächtnis: Ancilla Domini!
Wo immer ich mag wandern durch dieses Leben hin
von einem Tag zum andern, so bleibt dies mein Gewinn:
In Freuden und in Schmerzen, in Arbeit und in Müh’
tönt’s froh in meinem Herzen: Ancilla Domini!
Es ist an allen Orten ein Dienst für mich bereit,
mit Taten und mit Worten, wie es mein Herr gebeut.
Und wenn in stiller Stunde ich betend vor ihm knie,
dann heißt’s im tiefsten Grunde: Ancilla Domini!
Es ist ja nur so wenig, wie ich ihm dienen kann;
doch er, mein großer König, er sieht es gnädig an.
Die Werke, die ich übe, er selbst bereitet sie,
füllt mich mit seiner Liebe: Ancilla Domini!
Und wird die Nacht auch kommen, da niemand wirken kann,
wird mir der Dienst genommen, den ich so gern getan,
ja, ruhen auch die Hände – mein Herr entlässt mich nie.
Ihm dien’ ich ohne Ende: Ancilla Domini!
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(Autor: Eva von Tiele-Winckler (1866 – 1930))
Angefochtener Glaube zu Sprüche 2,6-7
Wenn mein Christusglaube wankt,
ist ein Teil meiner Seele schon erkrankt.
Verlasse ich mich auf meine Gefühle allein,
werde ich oft nicht stark genug sein.
Wenn meine Vernunft den Ton angibt
und sich manche Einstellung verschiebt,
höre ich wahrscheinlich auf schlechten Rat:
Das lähmt meinen Glauben in der Tat!
Sehe ich frustriert auf meine Situation,
schwächt dies meine Liebe zum Gottessohn.
Wenn ich meine Not selbst ausbaden möchte,
verstärken sich womöglich meine Ängste.
So darf das keineswegs weitergehen!
Darum will ich auf Gottes guten Rat sehen.
Törichte Gefühle sollen nicht mehr traktieren,
aber Gottes Wort soll mich fortan sicher führen!
Das gelingt, wenn ich in der Bibel lese
und forsche mit wissbegierigem Interesse.
Ich verlasse mich auf Gottes Wahrheitswort:
Denn wo ich bin, hilft ER mir an jedem Ort!
Im Gehorsam will ich Jesus die Ehre geben
und überall Seine Gegenwart reichlich erleben.
IHM ist niemals egal, wie ich mein Leben friste,
denn ER gibt mir trotz Zweifel immer das Beste!
Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche Gott verheißen hat denen, die ihn liebhaben.
Jakobus 1,12
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(Autor: Ingolf Braun) Copyright © by Ingolf Braun, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Auf Dich alleine will ich zählen
Auf Dich alleine will ich zählen,
auf Dich allein verlass ich mich,
kein andres Gut will ich mir wählen,
denn mir fehlt nichts, hab ich nur Dich.
Auf Deine Gnade kann ich bauen,
und felsenfest ja ganz gewiss
darf ich Herr Deiner Liebe trauen,
wenn ich auch Menschen-lieb vermiss.
Du hast mir meine Schuld vergeben,
Dein Blut wusch meine Sünden rein,
Dein Leben ward für mich gegeben,
drum will auch mich ganz Dir weihn.
|
(Autor: Gabriele Brand) Copyright © by Gabriele Brand, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Auf meinen lieben Gott trau ich in Angst und Not zu 2. Samuel 22,3
1. Auf meinen lieben Gott
trau ich in Angst und Not;
der kann mich allzeit retten
aus Trübsal, Angst und Nöten,
mein Unglück kann er wenden,
steht alls in seinen Händen.
2. Ob mich mein Sünd anficht,
will ich verzagen nicht;
auf Christus will ich bauen
und ihm allein vertrauen;
ihm will ich mich ergeben
im Tod und auch im Leben.
3. Ob mich der Tod nimmt hin,
ist Sterben mein Gewinn,
denn Christus ist mein Leben;
dem will ich mich ergeben;
ich sterb heut oder morgen,
in ihm bin ich geborgen.
4. O mein Herr Jesu Christ,
der du geduldig bist
für mich am Kreuz gestorben,
hast mir das Heil erworben,
uns allen auch gegeben
in deinem Reich das Leben.
5. Amen zu aller Stund
sprech ich aus Herzensgrund;
du wollest selbst uns leiten,
Herr Christ, zu allen Zeiten,
auf dass wir deinen Namen
ohn Ende preisen. Amen.
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(Autor: Jakob Regnart (um 1540 - 1599))
Aus irdischem Getümmel
1. Aus irdischem Getümmel,
wo Glück und Lust vergeht,
wer ist mein Weg zum Himmel,
dahin die Hoffnung steht?
Wer leitet unser Sterben,
wenn es das Ziel vergißt?
Wer führt durch Tod zum Leben?
Der Weg heißt Jesus Christ.
2. Wenn Irrtum uns befangen,
dein Strahl die Nacht durchbricht,
wie können wir gelangen
zum wahren Lebenslicht?
Getrost, es strömt die Klarheit
von Gottes ewgem Thron,
denn Christus ist die Wahrheit,
der eingeborne Sohn.
3. Wenn bang das Herz verzagt,
die Hoffnung ewger Freuden,
daß einst der Morgen tagt?
Wer stillt der Seele Beben,
wer gibt im Tode Ruh?
Heil! Christus ist das Leben,
führt uns dem Vater zu.
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(Autor: Christoph R. J. Aschenfeldt ( 1792 - 1856)
Bei dir, Jesu, will ich bleiben zu Joh. 6,68
1. Bei dir, Jesu, will ich bleiben,
stets in deinem Dienste stehn;
nichts soll mich von dir vertreiben,
will auf deinen Wegen gehn.
Du bist meines Lebens Leben,
meiner Seele Trieb und Kraft,
wie der Weinstock seinen Reben
zuströmt Kraft und Lebenssaft.
2. Könnt ich's irgend besser haben
als bei dir, der allezeit
soviel tausend Gnadengaben
für mich Armen hat bereit?
Könnt ich je getroster werden
als bei dir, Herr Jesu Christ,
dem im Himmel und auf Erden
alle Macht gegeben ist?
3. Wo ist solch ein Herr zu finden,
der, was Jesus tat, mir tut,
mich erkauft von Tod und Sünden
mit dem eignen teuren Blut?
Sollt ich dem nicht angehören,
der sein Leben für mich gab?
Sollt ich ihm nicht Treue schwören,
Treue bis in Tod und Grab?
4. Ja, Herr Jesu, bei dir bleib ich
so in Freude wie in Leid;
bei dir bleib ich, dir verschreib ich
mich für Zeit und Ewigkeit.
Deines Winks bin ich gewärtig,
auch des Rufs aus dieser Welt;
denn der ist zum Sterben fertig,
der sich lebend zu dir hält.
5. Bleib mir nah auf dieser Erden,
bleib auch, wenn mein Tag sich neigt,
wenn es nun will Abend werden
und die Nacht herniedersteigt.
Lege segnend dann die Hände
mir aufs müde, schwache Haupt;
sprich: 'Mein Kind, hier geht's zu Ende;
aber dort lebt, wer hier glaubt.'
6. Bleib mir dann zur Seite stehen,
graut mir vor dem kalten Tod
als dem kühlen, scharfen Wehen
vor dem Himmelsmorgenrot.
Wird mein Auge dunkler, trüber,
dann erleuchte meinen Geist,
dass ich fröhlich zieh hinüber,
wie man nach der Heimat reist.
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(Autor: Karl Johann Philipp Spitta (1801 - 1859))
Bis an mein Ende hin
1. Bis an mein Ende hin
will ich nicht wanken
von meinem Christensinn
und Heilsgedanken.
Weiss´ ich mich immer rühm´,
sind Christi Wunden;
Ich, Sünder, bin in Ihm
Gerecht erfunden.
2. Was mir sein Wort verheißt,
das will ich fassen;
Ich will von seinem Geist
mich treiben lassen.
Ich will mich aller Schuld
mit Ernst entschlagen;
Ich will auch in Geduld
mein Leiden tragen.
3. Im Glauben will ich steh´n,
will Liebe üben,
will hoffen ohne Seh´n
bis zum Zerstieben.
Was ich von mir nicht bin,
kann Er mir geben;
Ich halte mich an Ihn,
Er ist mein Leben.
4. Ich weiß, Er läßt mich nicht
bis zum Erkalten;
Getreu ist, der´s verspricht,
der wird´s auch halten;
Welt, hass´ und höhne mich!
Ich bleibe feste;
An Jesum glaube ich,
das ist das Beste.
5. Sein Geist zeugt mir dabei
bis an mein Ende,
daß ich gezeichnet sei
in seine Hände.
So kann ich aus der Zeit
mit Freuden gehen,
und seine Herrlichkeit
im Himmel sehen.
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(Autor: Philipp Friedrich Hiller (1699 - 1769))
Blick auf den Herrn!
Blick auf den Herrn,
der Wolken durchbricht!
Hast du das geübt,
wird Dunkelheit Licht.
Was dich auch betrübt,
vergiss es nur nicht:
den Blick auf den Herrn!
Blick auf den Herrn!
Hast du das erreicht,
hört das Zagen auf,
und die Sorge weicht.
Ja, er weiß den Lauf,
und alles wird leicht
im Blick auf den Herrn.
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(Autor: Toni Jung (1918 – 2014)) Copyright © by Toni Jung (1918 – 2014), www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Christe, mein Leben, mein Hoffen
1. Christe, mein Leben, mein Hoffen,
mein Glauben, mein Wallen
himmlisches Kleinod, das Christen
kann einzig gefallen: richte den Sinn,
treuer Weltheiland, dahin,
Ruhm dir zu bringen vor allen.
2. Einzig Geliebter du Wonne,
dich will ich erheben;
ich will mich gänzlich dir
schenken und völlig hingeben.
Nimmst du mich hin, ist es mein großer Gewinn;
du bist mein Heil und mein Leben.
3. Eines, das nötig, laß mächtig
vor allem bestehen:
Ruhe der Seelen.
Laß alles, was eitel, vergehen.
Nur eine Lust ist mir nun ferner bewußt:
Christus, mir ewig ersehen.
4. Herzog des Lebens, du wollest
mich selber regieren, so daß mein Leben
ich selig und heilig mag führen.
gib du den Geist;
reich, was göttlich nur heißt,
himmlisch die Seele zu zieren.
5. Friedefürst, laß mich im Glauben
dir treulich anhangen;
eile, zu stillen dies Wünschen,
mein höchstes Verlangen.
Von dir nichts mehr, Heiland, ich jetzo begehr:
nimm mich dir selber gefangen.
6. Zentnerschwer sind mir die Bürden,
wo du nicht hilfst tragen;
alles, was irdisch ist,
trachtet die Christen zu plagen.
Laß es denn sein: lebt man nur Christo allein,
er wird die Kraft nicht versagen.
7. Nun denn, so will ich auch immer
und ewiglich hassen Bürden,
die Christum, das Kleinod,
nicht tu sich einfassen.
Er soll mir sein Reichtum und alles allein:
Gott, Gott, wer wollte dich lassen?
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(Autor: Johann Wilhelm Kellner von Zinnendorf (1665 - 1738)
Danke
Dank Dir, Herr, für Deine Lieder,
dank Dir, Herr, für dies Gedicht.
Komm mit Deinem Geiste nieder
und erfreue mein Gesicht.
Strahlend hell vor lauter Liebe
leuchten meiner Augenglanz.
Dir folg ich aus freiem Triebe.
Alles, Herr, gehört Dir ganz.
Danke auch für trübe Stunden,
auch wenn meine Seele schrie,
war ich auch mit Dir verbunden.
Danke, Du verlässt uns nie.
Zu Dir schwingt sich all mein Sehnen.
Dir möcht ich ganz nahe sein.
Stets möcht ich mich an Dich lehnen.
Leuchte Du mit Deinem Schein.
Erleuchte, Herr, mit Deiner Macht,
jeden, der Dich sucht nun an.
Vertreibe Du die dunkle Nacht
aus dem Herz von jederman.
Darum freu ich mich am Scheine
Deiner Gottheit Herrlichkeit.
Dankbar nehm ich Brot und Weine,
die Du hälst für uns bereit.
Dir allein gilt alle Ehre,
Dir allein gehört die Macht.
Dank, Anbetung, Segen mehre,
zieh uns hin zu Deiner Pracht.
Amen
|
(Autor: Ulrike Pestner) Copyright © by Ulrike Pestner, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Das Weizenkorn zu Joh. 12,24
An einem Tag, so sonnig und schön,
da hab ich vom Fenster aus zugesehn,
wie ein Sämann ging durch geeggtes Land,
im Bogen warf er die Saat aus der Hand.
Die Körner, die eben noch waren gehalten
in enger Gemeinschaft und friedlicher Ruh,
die lagen zerstreut nun in Ritzen und Spalten
und dunkle Erde deckte sie zu.
Oft schau ich seitdem auf den Acker hinab
und denk an die Körner in ihrem Grab.
Was mag dort – von Menschen ungesehn –
im Dunkel der Erde nun vor sich gehn?
Da liegen sie nun – ein jedes allein –
wer hört es, wenn um Hilfe sie schrein?
Es ist so finster – die Erde so nah –
kein Bruder und keine Schwester mehr da!
Wie einsam muss doch ein Samenkorn werden,
lebendig begraben in dunkler Erden!
Da liegt es ganz still – es wehrt sich nicht,
ob es zurück sich sehnt ins Licht?
Ob es Hilfe erhofft in seiner Not,
ob es weiß, dass nun das Sterben ihm droht?
Ob es hadert mit der säenden Hand,
die es dahin warf auf das Land?
Ob es sich auflehnt gegen die Schollen,
die dunklen, die es erdrücken wollen?
Und wenn dann die Kräfte der Erde beginnen,
es zu zersetzen von außen und innen,
wenn Feuchtigkeit seine Hülle aufweicht
und Bangen es im Innern erschleicht,
wer hört es dann seufzen und jammern und klagen,
wem kann es seine Nöte dann sagen?
Wo ist nur der Sämann, der es gesät?
Weiß er denn, wie es dem Weizenkorn geht?
Wie kommt es, dass er sich nicht kümmert darum?
Das Körnlein ist doch sein Eigentum.
O, bange Fragen, wer kennt sie nicht,
wer weiß nicht um Stunden ohne Licht?
So einsam zu sein in Nacht und Not –
verlassen von Menschen, verlassen von Gott!
So oft ich zum dunklen Acker hinsah,
fühlt ich mich den sterbenden Körnlein so nah.
Und freu mich doch ihrer – mit wachsender Freud –
nicht weil ich mich freue an ihrem Leid –
ach nein – ich freu mich – wie soll ich es nennen,
dass es Körner gibt, die sterben können;
denen kein Tod das Leben kann rauben,
weil sie den Keim in sich haben – den Glauben,
d e n Glauben, der nur im Dunkel erwacht,
der den Halm hindurch treibt durch die Nacht,
bis er in Christus im Lichte steht
und seinem Wachstum entgegengeht,
der wächst in Sonne und Regen und Wind,
in Sturm und Wetter – als Gottes Kind,
immer entgegen dem Reifeziel,
dem Halm, der die Ähre tragen will,
die Ähre voll Körner – ein jedes bereit,
sein Leben zu lassen, den Menschen zur Freud.
Als Brot den Hunger derer zu stillen,
die satt sollen werden nach Gottes Willen –
oder sich einsam und verlassen
als Saat in die Erde legen zu lassen.
Wie freut´ ich mich eines Tages zu sehn
den Acker in zartgrünem Schleier dastehn!
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(Autor: Gertrud Braun)
Das will ich mir schreiben in Herz und Sinn
1.Das will ich mir schreiben in Herz und Sinn,
dass ich nicht für mich auf der Erde bin;
dass ich die Liebe, von der ich leb,
liebend an andere weitergeb.
2.Das will ich mir schreiben in Herz und Sinn:
Gott hat mich gerufen von Anbeginn.
Sein Wille rief mich ins Leben hinein;
ein Gegenüber sollt‘ ich ihm sein.
3.Dass ich nicht für mich auf der Erde bin,
bedeutet mir selber noch stets Gewinn:
Ich kann die Schwestern und Brüder sehn,
Menschen begegnen und sie verstehn.
4.Und dass ich die Liebe, von der ich leb,
mit Freuden den Fernsten auch weitergeb,
lern ich noch täglich von Jesus Christ,
in dem Gott mir nah gekommen ist.
5.Ja, liebend an andere weitergeben –
das schenke mir, Herr, auch in meinem Leben!
Dir will ich trauen, was auch geschieht,
und dank Dir fröhlich mit meinem Lied.
Textdichter der 1. Strophe unbekannt
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(Autor: Text + Melodie 2–5: Erhard Schliebener)
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