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1. Dem Heiligen Geiste, der gnädig dich straft
und sich am Gewissen bezeuget mit Kraft,
dem sollst du nicht länger, o Mensch, widerstehn!
Versäumst du die Gnade, ist's um dich geschehen.
2. Und bist du bekehret von Sünde und Tod
zu Jesu, dem Heiland und Retter in Not,
so werde voll Geistes, betrübe Ihn nicht,
o folge Ihm stündlich und wandle im Licht!
3. Oft wird man im Laufe so müd' und so matt,
dass manchmal die Seele kaum Leben mehr hat.
Da braucht's neue Flammen von oben herab;
drum dämpfe den Geist nicht, dass neu Er dich lab'!
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(Autor: Philipp P. Bliss, Übers. Theodor Kübler)
Du schickst uns deinen Geist
Du schickst uns deinen Geist,
damit wir dich verstehen,
du sendest uns dein Wort,
damit wir’s weitergeben.
Rund um den Erdenball,
hältst du die Welt in Händen,
dein Wille stets geschieht,
kannst jedes Schicksal wenden.
Du schickst uns deinen Geist,
behütest unsern Weg,
wo du der Leitstern bist,
da kann uns nichts geschehn.
Dein Segen uns begleitet
vom Anbeginn der Welt,
denn du bist Herr und Schöpfer
von Erd und Himmelszelt.
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(Autor: Christina Telker) Copyright © by Christina Telker, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Einmütiglich im Stillen zu Apg. 2,1-13
1. Einmütiglich im Stillen
versammelt sich der Zeugen Schaar,
nach Jesu Wort und Willen,
der jüngst zu Gott gegangen war.
Doch schlägt das Herz den Frommen,
von Ahnungen gepresst
der Tag ist nun gekommen,
der Geistessendung Fest.
Sturm braust, das Haus erbebet,
der Wolken Schleier reißt,
und sanft, als Taube schwebet
auf sie herab der Geist.
2. Von Himmelsglut durchdrungen,
tut laut der Jesusboten Mund
in neuen, fremden Zungen
die großen Taten Gottes kund.
Es sammeln sich Vertraute,
durch Fremdlinge vermehrt,
von denen jeder Laute
der Heimatssprache hört.
Sie blicken mit erstaunen
und Andacht still empor;
und nur Verworf´ne raunen
sich Lästerung ins Ohr.
3. Schnell folgen, Well´ auf Welle,
dem ersten Wunder – Wunder nach.
Was, schöpfend aus der Quelle
der ew´gen Weisheit, Petrus sprach,
durchdringt, gleich einem Schwerte,
die Seelen allzumal;
schon mehren Neubekehrte
der ersten Boten Zahl;
schon schließt dem teuren Haupte
Fest Glied an Glied sich an;
Selbst der Verfolgung schnaupte,
wird Jesu zugetan.
4. So steht der Bau gegründet,
der keines Feindes Macht erliegt;
das Wort vom Kreuz entzündet
den Glauben, der die Welt besiegt;
die überall Verscheuchten
zieh´n über Land und Meer;
sie lehren und erleuchten;
nichts ist für sie zu schwer;
die Liebe, die beim Scheiden
der Liebende gebot,
begeistert sie, mit Freuden
zu dulden Qual und Tod.
5. Du hast dein Werk vollendet,
o Jesu, Herr der Herrlichkeit!
Hast deinen Geist gesendet,
der uns zu Tempeln Gottes weiht.
Er wirkt und gießt noch heute
ins Herz uns Licht und Ruh,
führt dir, o Herr, als Beute,
Bekehrte Sünder zu,
straft erst die Übertreter,
erhellt der blinden Sinn
und lenkt das Herz der Väter
zur Kindeseinfalt hin.
6. Er geht vorbei in Klugen
und gibt Unmündigen sich kund;
die selbst sich Wunden schlugen,
die Leidenden, macht er gesund;
streut Salz umher auf Erden,
das dem Verderbniss wehrt,
und leitet Jesu Herden
zur Au, die reichlich nährt.
Drum freut euch heut´, ihr Frommen,
von Lieb´ und Dank entbrannt;
auch euch ist er gekommen,
der Geist, den Gott gesandt!
7. Auf! Schmückt das Fest mit Maien,
umkränzt mit Blumen den Altar!
Lasst uns ein Loblied weihen
dem Geiste, der uns neu gebar!
Vergesst heut´ aller Schmerzen!
Was irdisch ist, vergesst!
Heut´ ist das Fest der Herzen,
der Geister Lebensfest!
Komm denn, o Geist der Wahrheit!
Leit´ uns – die Demut fleht´s –
in immer hell´re Klarheit,
und bleibe bei uns stets!
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(Autor: Unbekannt - Aus dem Liederschatz von Albert Knapp)
Es saß ein frommes Häuflein dort zu Apg. 2,1-13
1. Es saß ein frommes Häuflein dort,
und wollte nach des Herren Wort
einmütiglich Pfingsten halten.
Ach, lass auch jetzt im Christenstand,
Herr Jesu, deiner Liebe Band
bei frommen Glieder walten!
2. Schnell fiel auf Christi Hausgesind
von oben her ein starker Wind
mit brausendem Getümmel.
O Gotteswind, ach, lasse dich
bei uns auch spüren mächtiglich,
und weh´ uns an vom Himmel!
3. Er füllete die Wohnung ganz,
zerteilter Zungen Feuerglanz
ließ sich auf jedem spüren,
ach, nimm auch unsre Kirchen ein,
lass feurig unsre Lehrer sein,
und deine Sprach uns rühren!
4. Sie wurden all´des Geistes voll,
und singen an zu reden wohl,
wie er gab auszusprechen.
Ach, lass auch uns erfüllet sein,
dass wir des blinden Herzens scheu´n
mit freier Rede brechen!
5. Der Parther, Meder, Elamit kann
was zum Heil der Welt geschieht,
in seiner Sprache hören.
Ach, hebe Babels Irrsaal auf,
gib, Jesu, deinem Wort den Lauf,
dass dich die Völker ehren!
6. Die Welt zwar treibt nur ihren Spott,
und wer nicht merkt die Kraft aus Gott,
spricht leider: sie sind trunken!
Den echten Freudenwein uns gib,
erquick, o Herr, in deiner Lieb´,
was vor in Angst versunken.
7. Dein Licht treib´ in des Herzens Haus
mit hellen Strahlen gänzlich aus.
Die alten Finsternisse, dass Blindheit,
Irrtum, falscher Wahn,
und was uns sonst verleiten kann,
auf ewig weichen müsse.
8. Dein Feuer tödt´ in unsrer Brust,
was sich noch regt von Sündenlust;
erwecke reine Triebe,
auf dass wir schmecken wahre Freut´,
anstatt der schnöden Eitelkeit,
in Jesu süßer Liebe!
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(Autor: Unbekannt - Aus dem Liederschatz von Albert Knapp)
Freut euch, ihr Christen alle, Gott schenkt uns zu Galater 4,4
1. Freut euch, ihr Christen alle,
Gott schenkt uns seinen Sohn;
Lobt ihn mit großem Schalle,
er sendet auch vom Thron
des Himmels seinen Geist,
der uns durchs Wort recht lehret,
des Glaubens Licht vermehret
und uns auf Christus weist.
2. Er lässet offenbaren
als unser höchster Hort
uns, die wir Toren waren,
das himmlisch Gnadenwort.
Wie groß ist seine Güt!
Nun können wir ihn kennen
und unsern Vater nennen,
der uns allzeit behüt’.
3. Verleih, dass wir dich lieben,
o Gott von großer Huld,
durch Sünd dich nicht betrüben,
vergib uns unsre Schuld,
führ uns auf ebner Bahn,
hilf, dass wir dein Wort hören
und tun nach deinen Lehren:
das ist recht wohlgetan.
4. Von oben her uns sende
den Geist, den edlen Gast;
der stärket uns behände,
wenn uns drückt Kreuzeslast.
Tröst uns in Todespein,
mach auf die Himmelstüre,
uns miteinander führe
zu deinem Freudenschein!
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(Autor: Georg Werner (1589 - 1643))
Geist des Glaubens, Geist der Stärke zu Micha 3,8
1. Geist des Glaubens, Geist der Stärke,
des Gehorsams und der Zucht,
Schöpfer aller Gotteswerke,
Träger aller Himmelsfrucht,
Geist, der einst der heilgen Männer,
Kön'ge und Prophetenschar,
der Apostel und Bekenner
Trieb und Kraft und Zeugnis war:
2. Rüste du mit deinen Gaben
auch uns schwache Kinder aus,
Kraft und Glaubensmut zu haben,
Eifer für des Herren Haus;
eine Welt mit ihren Schätzen,
Menschengunst und gute Zeit,
Leib und Leben dranzusetzen
in dem großen, heilgen Streit.
3. Gib uns der Apostel hohen,
ungebeugten Zeugenmut,
aller Welt trotz Spott und Drohen
zu verkünden Christi Blut.
Lass die Wahrheit uns bekennen,
die uns froh und frei gemacht;
gib, dass wir's nicht lassen können,
habe du die Übermacht.
4. Schenk gleich Stephanus uns Frieden
mitten in der Angst der Welt,
wenn das Los, das uns beschieden,
in den schwersten Kampf uns stellt.
In dem rasenden Getümmel
schenk uns Glaubensheiterkeit,
öffn im Sterben uns den Himmel,
zeig uns Jesu Herrlichkeit.
5. Geist des Glaubens, Geist der Stärke,
des Gehorsams und der Zucht,
Schöpfer aller Gotteswerke,
Träger aller Himmelsfrucht,
Geist, du Geist der heilgen Männer,
Kön'ge und Prophetenschar,
der Apostel und Bekenner:
auch bei uns werd offenbar!
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(Autor: Karl Johann Philipp Spitta (1801 - 1859))
Gott Vater, sende deinen Geist zu Joh. 14,26
1. Gott Vater, sende deinen Geist,
den uns dein Sohn erbitten heißt,
aus deines Himmels Höhen.
Wir bitten, wie er uns gelehrt:
lass uns doch ja nicht unerhört
von deinem Throne gehen.
2. Dein Geist hält unsers Glaubens Licht,
wenn alle Welt dawider ficht
mit Sturm und vielen Waffen;
und wenn auch gleich der Fürst der Welt
selbst wider uns sich legt ins Feld,
so kann er doch nichts schaffen.
3. Wo Gottes Geist ist, da ist Sieg;
wo dieser hilft, da wird der Krieg
gewisslich wohl ablaufen.
Was ist doch Satans Reich und Stand?
Wenn Gott, der Herr, erhebt die Hand,
fällt alles übern Haufen.
4. Er reißt der Höllen Band entzwei;
er tröst´ und macht das Herze frei
von allem, was uns kränket.
Wenn uns des Unglücks Wetter schreckt,
so ist ers, der uns schützt und deckt
viel besser, als man denket.
5. Er macht das bittre Kreuze süß,
ist unser Licht in Finsternis,
führt uns als seine Schafe,
hält über uns sein Schild und wacht,
dass seine Herd in tiefer Nacht
mit Ruh und Frieden schlafe.
6. Er macht geschickt uns rüstet aus
die Diener, die des Herren Haus
in diesem Leben bauen;
er ziert ihr Herz, Mund und Verstand,
und lässt sie, was uns unbekannt,
zu unserm Besten schauen.
7. Er öffnet unsers Herzens Tor,
wenn sie sein Wort in unser Ohr
als edlen Samen streuen,
er gibet Kraft demselben Wort,
und wenn es fället, bringt ers fort
und lässets wohl gedeihen.
8. Er lehret uns die Furcht des Herrn
liebt Reinigkeit und wohnet gern
in frommen, keuschen Seelen.
Was niedrig ist, was Tugend ehrt,
was Buße tut und sich bekehrt,
das pflegt er zu erwählen.
9. Er ist und bleibet stets getreu
und steht uns auch im Tode bei,
wenn alle Ding abstehen;
er lindert unsre letzte Qual,
lässt uns hindurch zum Himmelsaal
getrost und fröhlich gehen.
10. O selig, wer in dieser Welt
lässt diesem Gaste Haus und Zelt
in seiner Seel aufschlagen!
Wer ihn aufnimmt in dieser Zeit,
den wird er dort zur ewgen Freud
in Gottes Hütte tragen.
11. Nun, Herr und Vater aller Güt,
hör unsern Wunsch: Gieß ins Gemüt
uns allen diese Gabe.
Gib deinen Geist, der uns allhier
regiere und dort für und für
im ewgen Leben labe.
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(Autor: Paul Gerhardt (1607 - 1676))
Gott, wir ehren deine Macht zu 1. Chr, 16,28
1. O Gott, wir ehren deine Macht
und Gnade zu uns Armen,
nach welcher du uns wert geacht,
dich unser zu erbarmen.
Wir sind voll Sünde, du voll Gnad,
wir tot, du bist das Leben
und hast nach deinem Gnadenrat
dich uns zu eigen geben,
o Abrund aller Liebe!
2. Wir beten dich als Vater an,
du liebest uns als Kinder;
so hast du dich ja kund getan,
zum Trost der armen Sünder.
Dein Zorn weicht deiner Lieb und Huld,
dein väterlich Gemüte ist voll Erbarmen,
voll Geduld, voll Langmut, Treu und Güte,
o liebreich Vaterherze!
3. O Jesu, teurer Gottessohn,
du Licht vom wahren Lichte,
vor dir, dem rechten Gnadenthron,
wird Sünd und Tod zunichte;
du bist der Grund der Seligkeit,
worauf wir Armen hoffen,
dein Gnadenbrunn steht allezeit
für unsre Seelen offen,
du Ausfluß alles Segens!
4. O Geist der Gnade, wahrer Gott,
komm, steure dem Verderben,
laß uns durch Christi Kreuzestod
der Welt und uns absterben,
ja schlag das ganze Höllenreich
in unsrer Seel danieder,
damit wir Jesu Christo gleich
und seines Leibes Glieder
durch deine Gnade bleiben.
5. So ehren wir in seinem Thron dich,
unsern Gott und Vater,
samt Christo deinem lieben Sohn,
als unserm Heilserstatter,
und Gott dem werten heilgen Geist
von gleicher Macht und Wesen.
Hilf, der du dreimal heilig heißt,
daß wir in dir genesen
und dich dort ewig loben.
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(Autor: Ludwig Andreas Gotter (1661 – 1735))
Heilger Geist, du Tröster mein zu Joh. 14,26
1. Heilger Geist, du Tröster mein,
hoch vom Himmel uns erschein
mit dem Licht der Gnaden dein.
2. Komm, Vater der armen Herd,
komm mit deinen Gaben wert,
uns erleucht auf dieser Erd.
3. O du sel'ge Gnadensonn,
füll das Herz mit Freud und Wonn
aller, die dich rufen an.
4. Ohn dein Beistand, Hilf und Gunst
ist all unser Tun und Kunst
vor Gott ganz und gar umsonst.
5. Lenk uns nach dem Willen dein,
wärm die kalten Herzen fein,
bring zurecht, die irrig sein.
6. Gib dem Glauben Kraft und Halt,
Heilger Geist, und komme bald
mit den Gaben siebenfalt.
7. Führ uns durch die Lebenszeit,
gib im Sterben dein Geleit,
hol uns heim zur ewgen Freud.
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(Autor: Martin Moller (1547 - 1606))
Ich wünsch dir Frohe Pfingsten
Ich wünsch dir Frohe Pfingsten
wenn früh der Glocken Klang,
führt deinen Weg zur Kirche,
mit frohem Lobgesang.
Ich wünsch dir Frohe Pfingsten,
Posaunen schallen weit,
drum bringe deinem Schöpfer.
von Herzen Lob und Preis.
Ich wünsch dir Frohe Pfingsten,
mit ganz viel Sonnenschein,
er mög` an diesem Festtag,
dir tief im Herzen sein.
Ich wünsch dir Frohe Pfingsten,
mit Ruhe und viel Zeit,
genieß die schönen Tage,
die Sorgen schiebe weit.
Ich wünsch dir Frohe Pfingsten
voll Frohsinn um dich her,
sieh wie die Blumen sprießen,
gleich einem ganzen Meer.
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(Autor: Christina Telker) Copyright © by Christina Telker, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Jauchz, Erd, und Himmel, juble hell zu Jesaja 44,23
1. Jauchz, Erd, und Himmel, juble hell,
die Wunder Gotts mit Freud erzähl,
die er heut hat begangen
an seim trostlosen Häuflein klein,
das saß in friedsamer Gemein
und betet mit Verlangen,
dass es mit Geist getaufet werd.
Der kam mit Feuers Glut zur Erd,
mit starkem Sturmestoben;
das Haus erfüllt er überall,
zerteilt man Zungen sah im Saal,
und all den Herren loben.
2. Auf tat sich ganz des Himmels Schrein;
man wähnt, sie wären voller Wein,
all Welt sich drüber wundert.
In fremden Zungen reden sie,
bezeugen Gottes Großtat hie,
von seinem Geist ermuntert.
So machen sie sich auf den Plan,
Christus zu lehren fangn sie an,
dass er der Herr sei worden
und dass man lasse von der Sünd
und durch die Tauf werd Gottes Kind:
das sei der christlich Orden.
3. Ach Herr, nun gib, daß uns auch find't
in Fried und Flehn dein sel'ger Wind;
weh rein vom Sündenstaube
ganz das Gemüt und füll das Haus
deiner Gemeind, dein Werk richt aus,
dass aufgeh rechter Glaube
und unsre Zung ganz Feuer werd,
nichts rede als dein Lob auf Erd
und was den Nächsten bauet.
Brenn rein die sündige Natur,
mach uns zur neuen Kreatur,
ob's unserm Fleisch auch grauet.
4. Komm, Feuer Gottes, Heilger Geist,
erfüll die Herzen allermeist
mit deiner Liebe Brennen.
Von dir allein muß sein gelehrt,
wer sich durch Buß zu Gott bekehrt;
gib himmlisches Erkennen.
Der fleischlich Mensch sich nicht versteht
auf göttlich Ding und irregeht;
in Wahrheit wollst uns leiten
und uns erinnern aller Lehr,
die uns gab Christus, unser Herr,
daß wir sein Reich ausbreiten.
5. Wie mit dem Vater und dem Sohn
du eins bist in des Himmels Thron
im ewgen Liebesbunde,
also mach uns auch alle eins,
dass sich absondre unser keins,
nimm weg der Trennung Sünde
und halt zusammen Gottes Kind,
die in der Welt zerstreuet sind
durch falsche G'walt und Lehre,
dass sie am Haupt fest halten an,
loben Christus mit jedermann,
suchen allein sein Ehre.
6. Durch dich besteht der neue Bund,
ohn dich wird Gott niemandem kund,
du neuerst unsre Herzen
und rufst darin dem Vater zu,
schaffst uns viel Fried und große Ruh
und tröstest uns in Schmerzen,
dass uns auch Leiden Ehre ist,
da du durch Lieb gegossen bist
in unser Herz ohn Klage.
Du leitest uns auf ebnem Weg
und führst uns hier den rechten Steg,
weckst uns am Jüngsten Tage.
7. Du, der lebend'ge Brunnenquell,
der Gottes Stadt durchfließet hell,
erquickest das Gemüte.
Durch dich besteht des Vaters Bau;
du willst und gibst, dass man dir trau,
du bist die Gottesgüte.
Irden Geschirr sind wir und weich,
brechen gar leicht von jedem Streich;
du selbst wollst uns bewahren,
uns brennen wohl in deiner Glut,
dass uns der Feind nicht Schaden tut,
wenn wir von hinnen fahren.
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(Autor: Ambrosius Blarer (1492 - 1564))
Komm, Gottes Geist, komm zu Matth. 3,11
1. Komm, Gottes Geist, komm,
höchster Gast, Herr,
den der Himmel nicht umfaßt,
noch tiefer Kreis der Erde!
Komm, offenbare dich auch mir,
Gott heilger Geist, daß ich in dir
ein Geist mit Christo werde.
Leite heute Geist und Sinnen,
mein Leben,
deiner Liebe nachzustreben.
2. Komm, teures Gut, komm,
höchster Schatz,
komm in mein Herz und mache Platz,
dich gläubig einzunehem.
Ich glaube fest, mein Heil und Licht,
du teurer Tröster wirst dich
nicht der armen Hütte schämen.
eile, heile Herz und Seele
mit dem Öle deiner Gnaden,
mache gut den Sündenschaden.
3. Entzünd in mir die Liebesglut
und mache brünstig Geist und Mut,
du Flamme reiner Liebe!
Laß mich mit dir versiegelt sein,
damit in Not und Todespein
ich steten Glauben übe.
Rühre, führe mein Gemüte,
Gottes Güte zu erkennen,
Christum meine Herrn zu nennen.
4. Erquicke mich, du sanfter Wind,
du Brunn, wo Lebenswasser rinnt,
du süße Freudenquelle,
die allen Durst der Seele stillt
und aus der Gottheit Tiefe quillt
ganz rein und ewig helle.
Fließe, gieße deine Gaben,
mich zu laben,
wenn ich sitze in der Angst
und Seelenhitze.
5. Sei meiner Ohnmacht Kraft und Macht,
mein helles Licht in dunkler Nacht,
mein Weg, wenn ich verführet,
mein Lehrer in Unwissenheit,
mein starker Beistand in dem Streit,
bis mich die Krone zieret.
Schütze, stütze, Herr,
mich Schwachen,
stark zu machen meinen Glauben,
laß mir nichts die Krone rauben!
6. Hilf mir in meiner letzten Not,
versüße mir den bittern Tod!
Wenn Herz und Augen brechen,
so sei du meines Lebens Licht,
laß, wenn die Zunge nichts mehr spricht,
dein Seufzen für mich sprechen!
Laß mich endlich selig scheiden
zu den Freuden aller Frommen!
Ach wann werd ich dahin kommen!
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(Autor: Joh. Ernst Wenigk (1701 - 1745)
Komm, Gott Schöpfer, Heiliger Geist zu Joh. 15,26
1. Komm, Gott Schöpfer, Heiliger Geist,
besuch das Herz der Menschen dein.
mit Gnaden sie füll, wie du weißt,
dass sie dein Geschöpfe sein.
2. Denn du bist der Tröster genannt,
des Allerhöchsten Gabe teu’r,
ein geistlich Salb an uns gewandt,
ein lebend Brunn, Lieb und Feu’r.
3. Zünd uns ein Licht an im Verstand,
gib uns ins Herz der Liebe Inbrunst,
das schwach Fleisch in uns, dir bekannt,
erhalt fest dein Kraft und Gunst.
4. Du bist mit Gaben siebenfalt
der Finger an Gottes rechter Hand;
des Vaters Wort gibst du gar bald
mit Zungen in alle Land.
5. Des Feindes List treib von uns fern,
den Fried schaff bei uns deine Gnad,
dass wir deim Leiten folgen gern
und meiden der Seelen Schad.
6. Lehr uns den Vater kennen wohl,
dazu Jesu Christ, seinen Sohn,
dass wir des Glaubens werden voll,
dich, beider Geist, zu verstehn.
7. Gott Vater sei Lob und dem Sohn,
der von den Toten auferstand,
dem Tröster sei dasselb getan
in Ewigkeit alle Stund.
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(Autor: Martin Luther (1483 - 1546))
Komm, o heilger Geist, hernieder
1. Komm, o heilger Geist, hernieder,
komm, der Pfingsten Tag ist heut,
leucht mit heilgen Flammen wieder,
schenke Kraft und Fried´ und Freud!
Und gleichwie in Flur und Wald
neuen Lebens Jubel schallt,
also werd´ mit neuen Zungen
neues Lied dem Herrn gesungen!
2. Komm und walle durch die Herzen,
die gar finster, tot und kalt;
voll von Trotz und Furcht und Schmerzen,
ohne Trost und ohne Halt;
rausch hinein mit Gottesmacht,
die vertreibet alle Nacht.
Und laß leuchten deine Sonne
voller Klarheit, Trost und Wonne!
3. Komm, erfülle du die Hütten,
wandle sie zum Gotteshaus,
sammle stets zu Dank und Bitten
alle, die gehn ein und aus,
halt sie eins in Freud und Leid
und versöhn, was sich entzweit;
fördere auch das Werk der Hände,
und die Trübsal gnädig wende!
4. Komm und rausche durch die Lande,
zeig das Kreuz als höchsten Hort;
und daß starker Treue Bande
fest nun ruhn in Gottes Wort,
mache Fürst und Völker gleich,
treu zu bauen Gottes Reich
und in Krieg- und Friedenstagen
sein Panier voranzutragen!
5. Rausche durch die ganze Erde
bis zum letzten Sünderzelt,
ruf hinein das neue Werde
in das bleiche Totenfeld!
Schaffe, daß doch balde wird
eine Herde und ein Hirt,
und dann unter Friedenspalmen
alle jauchzen Freudenpsalmen!
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(Autor: Wilh. Kritzinger geb. 1810)
Komm, o komm, Du Geist des Lebens
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1. Komm, o komm, Du Geist des Lebens,
wahrer Gott von Ewigkeit;
deine Kraft sei nicht vergebens,
sie erfüllt uns jederzeit,
so wird Geist und Licht und Schein
in dem dunklen Herzen sein.
2. Gib in unser Herz und Sinn
Weisheit, Rat, Verstand und Zucht,
dass wir anders nicht beginnen,
als nur, was dein Wille sucht;
dein Erkenntnis werde groß
und mach uns vom Irrtum los.
3. Lass uns stets dein Zeugnis fühlen,
dass wir Gottes Kinder sind,
die auf Ihn alleine zielen,
wenn sich Not und Drangsal find't;
denn des Vaters liebe Rut
ist uns allewege gut.
4. O Du Geist der Kraft und Stärke,
Du gewisser, neuer Geist,
fördre in uns deine Werke!
Wenn des Satans Macht sich weist,
schenk uns Waffen in dem Krieg
und erhalt in uns den Sieg!
5. Herr, bewahre auch unsern Glauben,
dass kein Teufel, Tod noch Spott
uns desselben mag berauben;
Du bist unser Schutz und Gott.
Sagt das Fleisch gleich immer: nein!
lass Dein Wort gewisser sein!
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(Autor: Heinrich Held (1620 - 1659))
Komm, Tröster, komm hernieder
1. Komm, Tröster, komm hernieder
vom hohen Himmelsthron
auf Christ Freund und Brüder;
komm eilig, komm und wohn
im Herzen allermeist,
mit deinem Licht und Gaben
und Freudenöl zu laben,
komm, werter heilger Geist!
2. Du bist ein Trost der Frommen;
gieß aus dein heilges Öl
und laß es zu mir kommen,
daß sich mein Herz und Seel
erfreuen inniglich.
Komm, Tröster, zu erquicken
die Seelen, die sich bücken
im Geist demütiglich.
3. Laß allen Trost verschwinden,
den mir die Welt verspricht
bei ihrem Dienst der Sünden,
der mich doch tröstet nicht.
Was Jesus mir anpreist,
dem will ich feste glauben;
du sollst mein Tröster bleiben,
du, o Gott heilger Geist.
4. Du kannst mein Herz erfreuen
und kräftig rüsten aus,
ja ganz und gar erneuen
mein armes Herzenshaus;
drum komm, mein schönster Gast,
und bleib im Tod und Leben
als Tröster mir ergeben,
bis mein Gesicht erblaßt.
5. Der du als Gott ausgehest
vom Vater und dem Sohn
und mich im Geist erhöhest
zu Gottes Stuhl und Thron,
kehr ewig bei mir ein
und lehr mich Jesum kennen,
ihn meinen Herren nennen
mit Wahrheit, nicht zum Schein.
6. Du kommst ja von dem Vater,
der meine Seele liebt,
drum sei auch mein Berater;
wenn mich die Welt betrübt,
so komm und tröste mich
und stärk im Kreuz und Leiden
mein Herz mit vielen Freuden,
daß er erquicke sich.
7. Ja, zeug in meinem Herzen
von Jesu ganz allein,
von seinem Tod und Schmerzen
und seiner Wahrheit Schein,
daß ich ganz überzeugt,
kein Bild in meiner Seelen
als Jesum mög erwählen,
bis daß mein Herz ihm gleicht.
8. Leit mich mit deinem Finger,
o Geist von Gottes Thron,
und sei mein Herzbezwinger,
daß mich kein Schmach, noch Hohn,
kein Trübsal, keine Not
von meinem Jesu scheide;
im Kreuz sei meine Freude,
mein Trost bis in den Tod.
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(Autor: Laurentius Laurenti (1660-1722))
Nun bitten wir den Heilgen Geist
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1. Nun bitten wir den Heiligen Geist
um den rechten Glauben allermeist,
daß Er uns behüte an unserm Ende,
wenn wir heimfahr'n aus diesem Elende.
Kyrieleis.
2. Du wertes Licht, gib uns deinen Schein,
lehr uns Jesum Christ kennen allein,
daß wir an Ihm bleiben, dem treuen Heiland,
der uns bracht hat zum rechten Vaterland.
Kyrieleis.
3. Du süße Lieb, schenk uns deine Gunst,
laß uns empfinden der Liebe Brunst,
daß wir uns von Herzen einander lieben
und im Frieden auf einem Sinn bleiben.
Kyrieleis.
4. Du höchster Tröster in aller Not,
hilf, daß wir nicht fürchten Schand noch Tod,
daß in uns die Sinne nicht gar verzagen,
wenn der Feind wird das Leben verklagen.
Kyrieleis.
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(Autor: Martin Luther (1483 - 1546))
Nun preiset alle Gott!
1. Nun preiset alle Gott!
Sein Rat ist ganz vollendet;
der Vater hat den Sohn
und Geist zu uns gesendet:
Den Sohn, der durch sein Blut
des Satans Reich zerstört;
den Geist, der Jesum Christ
verkündigt und verklärt.
2. Vom Vater sendet ihn
der Sohn zu uns auf Erden
in unser sündlich Herz,
dass wir geheiligt werden.
Er geht von beiden aus;
er ist der Geist voll Kraft,
der uns den Glauben schenkt,
der alles Gute schafft.
3. Er straft uns, wenn er kommt,
mit Ernst um unsre Sünden;
er lehrt uns unser Heil
auf Gottes Gnade gründen.
Er treibt zur Tugend an;
ist unser Herz betrübt,
so zeigt er, dass uns Gott
in Christo herzlich liebt.
4. Das teure werte Wort,
das er hat eingegeben,
erleuchtet den Verstand
und heiligt unser Leben.
Er macht vor Gott gerecht,
wenn uns Sünde kränkt,
wenn er durch Glauben uns
das Recht der Kindschaft schenkt.
5. Auf Jesu Jünger ward
er sichtbar ausgegossen,
doch ist auch seine Kraft
auf unser Haupt geflosssen:
Durchs Wort im Wasserbad
kam auf uns herab;
er führt und leitet uns
zu Gott durch Tod und Grab.
6. Gelobt seist du, o Gott
für diese Geistes Gaben,
die du so reichlich gibst,
dass wir nun alles haben,
was unser Heil erfüllt!
Hilf, Herr, dass jeder treu
in seligem Gebrauch
der guten Gaben sei.
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(Autor: Unbekannt - Aus dem Liederschatz von Albert Knapp)
O du allersüßeste Freude zu Psalm 97,11
1. O du allersüßeste Freude,
o du allerschönstes Licht,
der du uns in Lieb und Leide
unbesuchet lässest nicht;
Geist des Höchsten, höchster Fürst,
der du hältst und halten wirst
ohn Aufhören alle Dinge,
höre, höre, was ich singe.
2. Du bist ja die beste Gabe,
die ein Mensch nur nennen kann;
wenn ich dich erwünsch und habe,
geb ich alles Wünschen dran.
Ach ergib dich, komm zu mir
in mein Herze, das du dir,
da ich in die Welt geboren,
selbst zum Tempel auserkoren.
3. Du wirst aus des Himmels Throne
wie ein Regen ausgeschütt´,
bringst vom Vater und vom Sohne
nisshts als lauter Segen mit;
laß doch, o du werter Gast,
Gottes Segen, den du hast
und verwaltst nach deinem Willen,
mich an Leib und Seele füllen.
4. Du bist weise, voll Verstandes,
was geheim ist, ist dir kund,
zählst den Staub des kleinen Sandes,
gründst des tiefen Meeres Grund.
Nun, du weißt auch zweifelsfrei,
wie verderbt und blind ich sei;
drum gib Weisheit und vor allem,
wie ich möge Gott gefallen.
5. Du bist, wie ein Schäflein pfleget,
frommen Herzens, sanften Muts,
bleibst im Lieben unbeweget,
tust uns Bösen alles Guts.
Ach verleih und gib mir auch
diesen edlen Sinn und Brauch,
dass ich Freund und Feinde liebe,
keinen, den du liebst, betrübe.
6. Mein Hort, ich bin wohl zufrieden,
wenn du mich nur nicht verstößt;
bleib ich von dir ungeschieden,
ei so bin ich g´nug getröst´.
Lass mich sein dein Eigentum
ich versprech hinwiederum
hier und dort all mein Vermögen
dir zu Ehren anzulegen.
7. Nur allein, dass du mich stärkest
und mir treulich stehest bei.
Hilf, mein Helfer, wo du merkest,
dass mir Hilfe nötig sei.
Brich des bösen Fleisches Sinn,
nimm den alten Willen hin,
mach ihn allerdinge neue,
dass sich mein Gott meiner freue.
8. Sei mein Retter, halt mich eben;
wenn ich sinke, sei mein Stab.
Wenn ich sterbe, sei mein Leben.
Wenn ich liege, sei mein Grab.
Wenn ich wieder aufersteh,
ei so hilf mir, dass ich geh
hin, da du in ewgen Freuden
wirst dein´ Auserwählten weiden.
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(Autor: Paul Gerhardt (1607 - 1676))
O du Geist der Herrlichkeit zu Apostelgeschichte 2,37-47
1. O du Geist der Herrlichkeit,
Geist der Kraft und Liebe!
Gönn uns jetzt und allezeit
Deine sel´gen Triebe!
2. Sünder sind es zwar nicht wert,
dass sie Dich erlangen!
Doch wer Dein im Ernst begehrt,
soll Dein Licht empfangen.
3. Denn des heil´gen Mittlers Blut
ist für uns geflossen;
darum wirst Du höchstes Gut,
reichlich ausgegossen.
4. Da Dein Volk versammelt war,
mit Gebet und Flehen,
hat man an der ganzen Schaar
Deine Kraft gesehen.
5. Gläubig, fröhlich und entbrannt,
und im Geist verbunden,
machten sie der Welt bekannt,
was ihr Herz empfunden.
6. Was der Vater uns getan,
was der Sohn errungen,
und die sel´ge Lebensbahn
ward durch sie besungen.
7. Flamm´ uns auch so brünstig an!
Fülle uns mit Segen,
dass ein Jeder fühlen kann,
Du, Herr, seist zugegen.
8. Reden, Schweigen, Bitten, Flehn,
ja, des Herzens Denken,
lass in Deiner Kraft geschehn,
und nach Deinem Lenken.
9. Lass des eignen Geistes Kraft
ganz Schanden werden,
denn, was diese uns schafft,
macht uns nur Beschwerden.
10. Stiller Geist, Du sanfter Wind!
Deiner harrt der Glaube,
Zuversichtlich, wie ein Kind,
niedrig, als im Staube.
11. Mach´ uns Deines Heils gewiss,
wie Dein Volk begehret:
Frei von aller Finsternis,
in Dein Bild verkläret!
12. Beten wir, so rufe Du
unsers Vaters Namen.
Sprich dem Herze göttlich zu;
sprich in uns das Amen.
13. Brunst des Himmels,
zünd´ uns an, dass die Liebe brenne,
dass Dein Volk für einen Mann
mutig streiten könne!
14. So wird unser Herz und Sinn
Dir die Ehre geben;
so bringst Du uns alle hin,
wo wir ewig leben.
l5. Halleluja, Preis sei Dir!
Preis dem Vater droben!
Und den Heiland wollen wir
ohn´ Aufhören loben.
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(Autor: Ernst Gottlieb Woltersdorf (1725 - 1761))
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