| zu 1. Petrus 3,22
1. Ach wundergroßer Siegesheld,
du Sündenträger aller Welt,
heut hast du dich gesetzet zur Rechten
von des Vaters Kraft, der Feinde
Schar gebracht zur Haft,
bis auf den Tod verletzet;
mächtig, prächtig triumphierest,
jubilierest; Tod und Leben,
dir ist alles untergeben.
2. Dir dienen alle Cherubim,
viel tausend hohe Seraphim
dich großen Siegsmann loben,
weil du den Segen wiederbracht,
mit Majestät und großer Macht
zur Glorie bist erhoben.
Singet, klinget, rühmt und ehret den,
so fähret auf gen Himmel mit
Posaunen und Getümmel.
3. Du bist das Haupt,
hingegen wir sind Glieder,
ja es kommt von dir auf uns Licht,
Trost und Leben; Heil, Fried und Freude,
Stärk und Kraft, Erquickung, Labsal,
Herzenssaft wird uns von dir gegeben;
bringe, zwinge mein Gemüte,
mein Geblüte, daß es preise,
dir als Siegsherrn Ehr erweise.
4. Zeuch, Jesus, uns, zeuch uns nach dir,
hilf, daß wir forthin für und für
nach deinem Reiche trachten.
Laß unser Tun und Wandel sein,
wo Zucht und Demut tritt herein,
all Üppigkeit verachten.
Unart, Hoffart laß uns meiden,
christlich leiden, wohl ergründen,
wo die Gnade sei zu finden.
5. Sei, Jesus, unser Schutz und Schatz,
sei unser Ruhm und fester Platz,
darauf wir uns verlassen;
laß suchen uns, was droben ist;
auf Erden wohnet Trug und List,
es ist auf allen Straßen Lügen, Trüben,
Angst und Plagen, die da nagen,
die da quälen stündlich
arme Christenseelen.
6. Herr Jesu, komm, du Gnadenthron,
du Siegesfürst, Held, Davids Sohn,
komm, stille das Verlangen!
Du, du bist allen uns zu gut,
o Jesu, durch dein teures Blut
ins Heiligtum gegangen.
Komm schier, hilf mir!
Dann so sollen, dann so wollen
wir ohn Ende fröhlich klopfen
in die Hände.
|
(Autor: Ernst Christoph Homburg (1607 - 1681))
Als Jesus Christus seinen Lauf vollendet
1. Als Jesus Christus seinen Lauf vollendet,
fuhr er herrlich auf gen Himmel,
zu des Vaters Thron;
die Wolken nahmen Gottes Sohn
mit sich davon.
2. Mein Heiland, fährest du dahin?
Sieh, wie ich hier verlassen bin!
Du fährst gen Himmel voller Pracht;
hast du nicht auf den Sünder Acht
in seiner Nacht?
3. Von Feinden bin ich ganz umringt,
dass oft die Not an´s Herz mir dringt;
ach meine Augen dunkel sind!
Der Glaube mir so oft zerrinnt,
der Trost verschwind´t!
4. Drum sende deinen Geist mir zu,
dass mein Gewissen komm´ zur Ruh´,
dass er mich lehre, tröst, erquick´,
und stets kehre meinen Blick
auf dich zurück.
5. Mein Herr! Ach, du verheiß´st mir ja,
du seist und bleibst mir immer nah,
du stehst bei mir in Angst und Plag´,
auf dass uns bis zum jüngsten Tag
nicht trennen mag.
6. Bist du bei mir, o großer Gott,
so hat es mit mir keine Not;
wär´ Trübsal noch so mannichfalt,
so hilft doch deines Arms Gewalt
mir also bald.
7. Dir, Herr, sei alles heimgestellt;
mach´s mit mir, wie dir´s wohlgefällt,
der du zur Rechten Gottes sitz´st,
bei deinem Vater mich vertrittst
und treu beschütz´st.
8. O wie so tröstlich ist mir dies,
dass mir der Zugang bleibt gewiss
durch dich, der du uns gingst voran,
damit ich auf der Himmelsbahn
dir folgen kann!
9. Ich weiß, dass du, o Lebensfürst,
dereinst zu richten kommen wirst;
alsdann wird es gewiss gescheh´n,
dass ich dich wieder werde seh´n
auf Wolken steh´n.
10. O komm, mein Heiland, komm´ und eil´,
dass deine Zukunft nicht verweil´,
komm, oder hole mich zu dir;
dein Auffahrt bahnt den Weg ja mir
zur Himmelstür!
11. Zu dir nur sei mein Herz gericht´,
so fehle ich des Weges nicht.
Ich folge, Herr, dir unverwandt;
hilf mir ins obre Vaterland
durch deine Hand!
|
(Autor: Unbekannt - Aus dem Liederschatz von Albert Knapp)
Auf Christi Himmelfahrt allein
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1. Auf Christi Himmelfahrt allein
ich meine Nachfahrt gründe
und allen Zweifel, Angst und Pein
hiermit stets überwinde.
Denn weil das Haupt im Himmel ist,
wird seine Glieder Jesus Christ
zur rechten Zeit nachholen.
2. Weil Er gezogen himmelan
und große Gab empfangen,
mein Herz auch nur im Himmel kann,
sonst nirgends, Ruh erlangen;
denn wo mein Schatz gekommen hin,
da ist hinfort mein Herz und Sinn,
nach Ihm mich stets verlanget.
3. Ach Herr, lass diese Gnade mich
von deiner Auffahrt spüren,
dass mit dem wahren Glauben ich
mag meine Nachfahrt zieren
und dann einmal, wann Dir's gefällt,
mit Freuden scheiden aus der Welt.
Herr, höre doch mein Flehen!
|
(Autor: Josua Wegelin (1604-1640))
Auf diesen Tag bedenken wir
1. Auf diesen Tag bedenken wir,
dass Christus aufgefahren,
und danken Gott von Herzen hier
und flehn, er woll bewahren
uns arme Sünder hier auf Erd,
die wir, von mancher Not beschwert,
Trost nur in Hoffnung haben.
Halleluja, Halleluja.
2. Gott Lob, der Weg ist nun gemacht,
uns steht der Himmel offen;
Christus schließt auf mit großer Pracht,
was vorhin war verschlossen.
Wer´s glaubt, des Herz ist freudenvoll;
dabei er sich doch rüsten soll,
dem Herren nach zu folgen.
Halleluja, Halleluja.
3. Wer hier nicht seinen Willen tut,
dem ist´s nicht ernst zum Herren,
und er wird auch vor Fleisch und Blut
sein Himmelreich versperren.
Am Glauben liegt´s; ist der nur echt,
so wird gewiss das Leben recht
zum Himmel sein gerichtet.
Halleluja, Halleluja.
4. Solch Himmelfahrt fängt in uns an,
bis wir den Vater finden
und fliehen stets der Welte Bahn,
tun uns zu Gottes Kindern;
die sehn hinauf und Gott herab,
an Treu und Lieb geht ihn´ nichts ab,
bis sie zusammenkommen.
Halleluja, Halleluja.
5. Dann wird der Tag erst freudenreich,
wann Gott uns zu sich nehmen
und seinem Sohn wird machen gleich,
wie wir es jetzt bekennen.
Da wird sich finden Freud und Mut
zu ewger Zeit beim höchsten Gut.
Gott woll, dass wir´s erleben!
Halleluja, Halleluja.
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(Autor: Johannes Zwick (1496-1542), übersetzt v. F. Spitta)
Christ fuhr gen Himmel zu Joh. 15,26
1. Christ fuhr gen Himmel.
Was sandt er uns hernieder?
Den Tröster, den Heiligen Geist,
zu Trost der armen Christenheit.
Kyrieleis.
2. Halleluja,
Halleluja, Halleluja!
Des solln wir alle froh sein,
Christ will unser Trost sein
Kyrieleis.
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(Autor: 12.Jh./Wittenberg (1529))
Christi Himmelfahrt
Nachdem Jesus auferstanden,
Seinen Jüngern Er erschien.
Thomas hat es nicht verstanden,
Bis Jesus Seine Wunden wies.
Zu den Jüngern vom Reich Gottes
Sprach Herr Jesus jeden Tag,
Er versprach ihnen den Tröster,
Der vom Himmel kommt herab.
“Aber Ich muss euch verlassen,
Ich sende euch den Heil’gen Geist.
Johannes hat getauft mit Wasser,
Eure Taufe wird vom Geist.
Ihr werdet die Kraft empfangen,
Von dem Geist, der kommen wird.
Haltet alle stets zusammen,
Und die Stadt verlasset nicht.
Der Heil'ge Geist wird kommen, trösten,
Lehren, mahnen, mit euch geh'n,
Dass ihr Kraft bekommt im Geiste
Dem bösen Geist zu widersteh'n.
Meine Zeugen sollt ihr werden
Und verkündigen der Welt:
“Buße tut für eure Sünden,
Kommt ins Licht, das euch erhellt!“
Wer in Christi Blut gewaschen
Und erfüllt wird mit dem Geist,
Wem die Sünden sind erlassen,
Der kommt in das Himmelreich.“
Die Jünger fragten ihren Meister,
Wann Er aufrichtet Sein Reich?
„Von dem Tag und von der Stunde
Weiß der Vater nur allein!"
Und danach in einer Wolke
In den Himmel Jesus fuhr.
Die Jünger standen auf dem Ölberg,
Sahen nach der Wolkenspur.
Auf dem Berg standen zwei Engel,
Mit weißen Kleidern angetan,
Und sie sprachen zu den Männern,
Die geschaut in Angst und Bang:
„Sowie Jesus aufgenommen
In der Wolke von dem Berg,
So genau wird Er auch kommen
Wird regieren diese Welt.“
***
Heute sind wir Jesu Jünger,
Diese Weisung gilt auch uns!
Seine Botschaft zu verkünden,
Ist die Aufgabe für uns!
Und nun warten wir auf Jesus,
Der bald holen wird die Braut,
Die bekommen hat Erlösung
Und sich Ihm hat anvertraut.
Er wird in der Wolke kommen,
Und in einem Augenblick
Wird entrücken Er die Frommen,
Hebt zum Himmel euren Blick!
|
(Autor: Rosa Teiwald) Copyright © by Rosa Teiwald, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Der einst, von Qual durchdrungen
1. Der einst, von Qual durchdrungen,
den Sündern ward ein Spott,
Der unsern Tod verschlungen
in seiner Todesnot -
Den seh'n wir hoch und prächtig
im Siegesglanze zieh'n,
Der schwinget sich allmächtig
durch alle Himmel hin!
2. Dort auf dem Ölberg stehen
die Jünger arm und schwach;
mit Deiner Mutter sehen
sie Dir, o Jesu, nach;
doch seh'n sie froh Dich scheiden
in Deinen Sternensaal,
weil Du mit Licht und Freuden
sie tröstest ohne Zahl!
3. Du aber hast nach oben
zum Throne Dich gewandt
und waltest ewig droben
zu Gottes rechter Hand.
Von dannen wirst Du kommen
in Richtermajestät;
dann jauchzen Deine Frommen,
der Stolzen Hohn vergeht!
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(Autor: Albert Knapp (1798 - 1864))
Du fährst gen Himmel, Jesu Christ
1. Du fährst gen Himmel, Jesu Christ,
die Stätt mir zu bereiten,
auf daß ich bleibe, wo du bist,
zu ewiglichen Zeiten.
Du fährst, mein Heiland, in die Höh,
auf daß ich in die Höh auch geh;
dies kann mich recht ergetzen.
2. Du fährst, mein Jesu, wolkenan
und dringst durch alle Himmel,
damit ich dir nachfahren kann
aus diesem Weltgetümmel.
du bist, mein Jesu, aus dem Leid
gegangen in die höchste Freud,
daß stete Freud mich labe.
3. Wo Jesus ist, da komm ich hin;
bei Jesu will ich bleiben.
Drum steht zu Jesu stets mein Sinn,
nichts soll mich von ihm treiben.
Ob ich schon duld hier manche Not,
so werd ich doch nach meinem Tod
bei Jesu recht erquicket.
4. So zage nicht, du meine Seel,
laß nur den Kummer fahren,
und dich nicht allzu schmerzlich quäl;
ich werd nach kurzen Jahren
gelangen aus dem Jammertal
hin in den schönen Himmelssaal,
da Jesus mich wird trösten.
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(Autor: Gottfried Händel (1635 - 1698)
Du Lebensfürst, Herr Jesu Christ
1. Du Lebensfürst, Herr Jesu Christ,
der du bist aufgenommen
gen Himmel, da dein Vater ist
und die Gemein der Frommen,
wie soll ich deinen großen Sieg,
den du erwarbst nach schwerem Krieg,
o starker Held, recht preisen,
dir Ehr genug erweisen ?
2. Du hast die Höll und Sündennot
mir starker Kraft bezwungen,
hast über Teufel, Welt und Tod
den Sieg am Kreuz errungen,
du hast gesieget weit und breit;
wie werd´ ich solche Herrlichkeit,
o Herr, in diesem Leben
recht würdiglich erheben?
3. Du hast durch deine Himmelfahrt
die Straße uns bereitet;
du hast den Weg uns offenbart,
der uns zum Vater leitet;
und weil denn du, Herr Jesu Christ,
nun stets in deiner Wonne bist,
so werden ja die Frommen
dahin zu dir auch kommen.
4. Hilf, daß wir suchen unsern Schatz
nicht hier in diesem Leben!
Leit uns dorthin, wo du den Platz
willst Gottes Kindern geben!
Ach laß uns streben fest und wohl
nach dem, was künftig werden soll.
Laß uns dein Heil ergründen
und deine Wohnung finden!
5. Zieh uns nach dir, so folgen wir,
gib uns des Glaubens Flügel!
Hilf, daß wir sicher fliehn von hier
auf deinen Friedenshügel!
Mein Gott, wann werd´ ich vor dir stehen,
dein Angesicht zu sehen?
6. Wann soll ich hin ins Paradies
zu dir, Herr Jesu, kommen?
Wann labt mich Himmelsspeise süß,
wann werd´ ich aufgenommen?
Mein Heiland, komm und nimm mich an,
auf daß ich fröhlich jauchzen kann.
Mit aufgehobnen Händen:
Preis dir an allen Enden!
|
(Autor: Johann Rist (1607 - 1667))
Es fähret heute Gottes Sohn
1. Es fähret heute Gottes Sohn
hinauf zu seines Vaters Thron;
Halleluja, Halleluja!
Er gehet ein zur Herrlichkeit,
die überall ist ausgebreit.
Halleluja, Halleluja!
2. Er hat zerstört des Teufels Macht,
sein Heer erlegt und umgebracht,
Halleluja, Halleluja!
Wie mit Gewalt ein starker Held
im Treffen seine Feinde fällt.
Halleluja, Halleluja!
3. Zwing unser Fleisch, Herr Jesu Christ,
der du der Sünder Heiland bist,
Halleluja, Halleluja!
Daß wir, indem du uns machst rein,
teilhaftig deines Sieges sein.
Halleluja, Halleluja!
4. Laß sein den Feind in uns gedämpft,
weil du uns hast das Heil erkämpft,
Halleluja, Halleluja!
Tilg aus sein Werk, daß er nicht mehr
sich wieder unsre Seel empör.
Halleluja, Halleluja!
5. Zeuch und führ uns mit dir zugleich
als Gottes Kinder in dein Reich,
Halleluja, Halleluja!
Da wir ein ewges Freudenlied
darbringen deiner Treu und Güt.
Halleluja, Halleluja!
6. Gott Vater, sei von uns gepreist
samt deinem Sohn und heilgen Geist;
Halleluja, Halleluja!
Der heilge unsrer Seelen Grund,
damit dir danke Herz und Mund.
Halleluja, Halleluja!
|
(Autor: Autor unbekannt (1709)
Gen Himmel aufgefahren ist zu Lukas 24,51
1. Gen Himmel aufgefahren ist,
Halleluja,
der Ehrenkönig Jesus Christ.
Halleluja.
2. Er sitzt zu Gottes rechter Hand,
Halleluja,
herrscht über Himmel und alle Land.
Halleluja.
3. Nun ist erfüllt, was geschrieben ist,
Halleluja,
in Psalmen von dem Herren Christ.
Halleluja.
4. Drum jauchzen wir mit großem Schalln,
Halleluja,
dem Herren Christ zum Wohlgefalln.
Halleluja.
5. Der Heiligen Dreieinigkeit,
Halleluja,
sei Lob und Preis in Ewigkeit.
Halleluja.
|
(Autor: Bartholomäus Gesius (1560 - 1613))
Gott fähret auf gen Himmel zu Lukas 24,51
1. Gott fähret auf gen Himmel
mit frohem Jubelschall,
mit prächtigem Getümmel
und mit Posaunenhall.
Lobsingt, lobsinget Gott,
lobsingt, lobsingt mit Freuden
dem Könige der Heiden,
dem Herren Zebaoth!
2. Der Herr wird aufgenommen,
der ganze Himmel lacht.
Um ihn gehn alle Frommen,
die er hat frei gemacht.
Es holen Jesum ein
die lautern Cherubinen;
den hellen Seraphinen
muß er willkommen sein.
3. Wir wissen nun die Stiege,
die unser Haupt erhöht*.
Wir wissen zur Genüge,
wie man zum Himmel geht.
Der Heiland geht voran,
will uns nicht nach sich lasssen,
er zeiget uns die Straßen,
er bricht uns sichre Bahn.
*1. Mose 28, 12
4. Wir sollen himmlisch werden,
der Herre macht uns Platz.
Wir gehen von der Erden
dorthin, wo unser Schatz.
Ihr Herzen, macht euch auf!
Wo Jesus hingegangen,
dahin sei das Verlangen,
dahin sei euer Lauf.
5. Lasst uns zum Himmel springen
mit herzlicher Begier.
Lasst uns zugleich auch singen:
Dich, Jesu, suchen wir,
dich, o du Gottes Sohn,
dich, Weg, dich, wahres Leben,
dem alle Macht gegeben,
dich, unsres Hauptes Kron.
6. Fahr hin mit deinen Schätzen,
du trugesvolle Welt.
Dein Tand kann nicht ergötzen.
Weißt du, was uns gefällt?
Der Herr ist unser Preis,
der Herr ist unsre Freude
und köstliches Geschmeide;
zu ihm geht unsre Reis´.
7. Wann soll es doch geschehen?
Wann kommt die liebe Zeit,
dass wir ihn werden sehen
in seiner Herrlichkeit?
Du Tag, wann wirst du sein,
dass wir zu seinen Füßen
frohlockend ihn begrüßen?
Komm, stelle dich doch ein!
|
(Autor: Gottfried Wilhelm Sacer (1635 - 1699)
Herr Jesu, deiner Glieder Ruhm
1. Herr Jesu, deiner Glieder Ruhm
du starkes Haupt der Schwachen,
du hast ein ewig Priestertum,
kannst allzeit selig machen;
du bist es, der Gebet erhört
und der des Glaubens Wunsch gewährt
sobald wir zu dir kommen.
2. Du läßt uns durch die Himmelfahrt
den Himmel offen stehen;
du hast den Weg geoffenbart,
wie wir zum Himmel gehen.
Der Glauben weiß und hofft gewiß,
du habest uns im Paradies
die Stätte zubereitet.
3. Geht unser Haupt zum Himmel ein,
so werden auch die Glieder
gewiß nicht ausgeschlossen sein:
du bringst sie alle wieder;
sie werden da sein, wo du bist,
und deine Herrlichkeit, Herr Christ,
einst als Verklärte sehen.
4. Du gingst ins Heiligtum hinein
kraft deiner heilgen Wunden
und hast ein ewiges Befrein,
Verherrlichter, erfunden;
du hast allein durch deine Macht
uns die Gerechtigkeit gebracht,
die unaufhörlich währet.
5. Zieh uns dir nach, so laufen wir;
laß uns ein himmlisch Wesen
in Worten, Werken und Begier
von nun an, Herr, erlesen.
Zieh unser Herz dem Himmel zu;
laß uns den Wandel, Schatz und Ruh
nur in dem Himmel haben.
6. Was droben ist, laß künftighin
uns unablässig suchen;
was drunten ist, das laß uns fliehn,
laß uns die Sünd verfluchen.
Weg, Welt! dein Trost und Lust und Schein
ist viel zu elend, viel zu klein
für himmlische Gemüter.
7. O Kleinod, das im Himmel strahlt,
ich will nach dir nur laufen;
o Perle, die die Welt nicht zahlt,
ich will dich hier noch kaufen;
o Erbteil voll Zufriedenheit,
o Himmel voller Seligkeit,
sei mein aus Jesu Gnaden!
|
(Autor: Philipp Friedrich Hiller (1699 - 1769))
Herr Jesu, zieh uns für und für
1. Herr Jesu, zieh uns für und für,
daß wir mit den Gemütern nur
oben wohnen stets bei dir,
in deinen Himmelsgütern;
laß unsern Sitz und Wandel sein,
wo Fried und Wahrheit gehen herein;
laß uns in deinem Wesen,
das himmlisch ist, genesen.
2. Hilf, daß wir suchen unsern Schatz
nicht hier in diesem Leben,
hingegen dort, wo du den Platz
wirst Gottes Kindern geben;
ach laß uns streben fest
und wohl nach dem,
was künftig werden soll,
so können wir ergründen,
wo dein Gezelt zu finden.
3. Zieh uns dir nach, so laufen wir,
gib uns des Glaubens Flügel:
hilf, daß wir fliehen weit von hier
auf Zions Freudenhügel!
Mein Gott, wann fahr ich doch dahin,
wo ich ohn Ende fröhlich bin?
Wann werd ich vor dir stehen,
dein Angesicht zu sehen.
4. Wann soll ich hin ins Paradies
zu dir, Herr Jesu, kommen?
Wann kost ich Engelfreude süß?
Wann werd ich aufgenommen?
Mein Heiland, komm und nimm mich an,
auf daß ich fröhlich jauchzen kann
und klopfen in die Hände:
Gelobt sei Gott ohn Ende!
|
(Autor: Johann Rist (1607 - 1667))
Herr, auf Erden muß ich leiden
1. Herr, auf Erden muß ich leiden
und bin voller Angst und Weh;
warum willst du von mir scheiden,
warum fährst du in die Höh?
Nimm mich Armen auch mit dir,
oder bleibe doch in mir,
daß ich dich und deine Gaben
möge täglich bei mir haben.
2. Laß dein Herze mir zurücke
und nimm meines mit hinauf;
wenn ich Seufzer zu dir schicke,
mache selbst den Himmel auf;
und so ich nicht beten kann,
rede du den Vater an;
denn du sitzt zu seiner Rechten;
darum hilf uns, deinen Knechten.
3. Zeuch die Sinnen von der Erde
über alles Eitle hin,
daß ich mit dir himmlisch werde,
ob ich gleich noch sterblich bin,
und im Glauben meine Zeit
richte nach der Ewigkeit,
bis wir auch zu dir gelangen,
wie du bist vorangegangen.
4. Dir ist alles übergeben,
nimm dich auch der Deinen an;
hilf mir, daß ich christlich leben
und dir heilig dienen kann.
Kommt der Satan wider mich,
ach, so wirf ihn unter dich
zu dem Schemel deiner Füße,
daß er ewig schweigen müsse.
5. Meine Wohnung mache fertig
droben in des Vaters Haus,
da ich werde gegenwärtig
bei dir gehen ein und aus;
denn der Weg dahin bist du,
darum bringe mich zur Ruh
und nimm an dem letzten Ende
meinen Geist in deine Hände.
6. Komm, Herr, wenn es Zeit ist,
wieder, denn du hast es zugesagt,
und erlöse meine Glieder,
die der Tod im Grabe nagt.
Richte dann die böse Welt,
die dein Wort für Lügen hält,
und nach ausgestandnem Leide
führ uns ein zu deiner Freude.
|
(Autor: Kaspar Neumann (1648 - 1715))
Himmelfahrt zu Lukas 24,51
Hinaufgefahren in den Himmel,
weg von dem irdischen Getümmel,
weg vom argen, großen Sündenpfuhl,
wieder zurück zum Regentenstuhl.
So ist Jesus einst aufgefahren,
vorbei das mörderische Gebaren,
das er von uns einst erlitten hat,
zurück ist er nun zur Himmelsstadt.
Dank sei Dir, unser Herr Jesus Christ,
dass Du einst zu uns gekommen bist,
dass Du die Herrlichkeit verlassen
- wer kann das ganz und gar erfassen?
Wärst Du nicht hier zu uns gekommen:
Keine Vergebung – selbst bei Frommen!
Wärest Du nicht zum Kreuz gegangen,
wer könnte Rettung dann empfangen?
Hättest Du vorm Kreuzestod gesagt:
„Nein, ich werde hier zu sehr geplagt,
ich kehr jetzt zur Herrlichkeit zurück“,
dann gäb's keine Hoffnung – nicht ein Stück!
Doch Du verließest die Herrlichkeit,
warst zu der Demütigung bereit,
und wurdest gar selbst zum Opferlamm,
starbst für uns Sünder am Kreuzesstamm.
Nun sitzt Du wieder auf dem Herrscherthron,
wem gebührt auch sonst solch Ehr und Lohn?
Wer hätte außer Dir dieses Recht?
Nein, keiner, wir alle sind zu schlecht!
Kein Mensch ist so gänzlich rein wie Du,
wir sind schlecht - sündigen immerzu.
Doch Deine Liebe ist auch hier zu sehn,
anstatt Deiner sollen WIR nun gehn:
Wir sollen nicht trachten nach Ruhm und Geld,
sondern DEIN WORT tragen in die Welt!
Dies war Dein letztes Wort gewesen,
so kann man in der Bibel lesen.
Drum soll erfahren die ganze Welt:
"Jesus ist der große Siegesheld,
Er kommt einst wieder in Herrlichkeit,
macht Euch für Jesus Kommen bereit!!!"
|
(Autor: Rainer Jetzschmann) Copyright © by Rainer Jetzschmann, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Himmelfahrt Christi zu Apostelgeschichte 1,4-12
Auf Ölbergs Höh`n, geweihtem Ort,
steht Jesus mit den Jüngern dort.
Ein letztes Mal, so wie es scheint,
sind sie mit ihrem Herrn vereint.
Jesus in seiner Herrlichkeit,
macht seine Jüngerschar bereit,
„Bleibt in Jerusalem sodann
und harrt auf Gottes weisen Plan.
Der Heilge Geist wird euch erfülln,
und euer tiefstes Sehnen stilln.
Dann zieht ins Land, sagt`s aller Welt,
dass Gott sich Menschen auserwählt.
Verkündigt Frieden jedermann,
sagt: Jesus nimmt die Sünder an!
Seid Zeugen mein an jedem Ort!
Ich sende euch mit Vollmacht fort.“
Der Herr legt segnend seine Hand
auf seine Jünger ehe er entschwand.
Er schwebt empor nun aus der Welt,
wie seinem Vater es gefällt.
Die Jünger staunen, Jesus schwebt
zum Himmel hoch, zum Vater geht
er heim, - wo liebend er vertritt
die Brüder - er, der für sie litt.
Als Wolkendunst den Herrn bedeckt,
werden die Jünger aufgeschreckt:
Zwei Engel, weiß gekleidet, schön,
plötzlich in ihrer Nähe stehn.
„Was trauert ihr? Oh habt nur Mut!
So wie es geht, wird es doch gut.
Der Herr Jesus will ja euer Glück
und kommt bald zu euch zurück.
Dann werdet ihr mit ihm vereint,
wo ewig Gottes Licht euch scheint.“
Weg sind die Engel - Freude bleibt,
die alles Erdenleid vertreibt.
Die Freudenbotschaft, rein und schön,
können die Jünger jetzt verstehn
und breiten sie aus in aller Welt:
Der Heiland ist der Siegesheld!
|
(Autor: Heinrich Ardüser) Copyright © by Heinrich Ardüser, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Himmelfahrt Christi
Seinen Auftrag auf Erden
Hatte Jesus erfüllt:
Für uns, Sünder zu sterben,
Uns befreien von Schuld.
Zu dem Vater im Himmel
Kehrte Jesus zurück,
Traurig waren die Jünger,
Denn Er wurde ihr Glück.
Zu dem Ölberg begleiten
Gingen sie mit dem Herrn.
Wer wird sie denn jetzt leiten?
Jesus folgten sie gern!
Er hat ihnen viel Freude,
Sinn dem Leben gebracht!
Jesus folgten die Freunde,
Sei es Tag oder Nacht!
Für sie hat Er Sein Leben
Hingegeben am Kreuz!
Ihm zu dienen das Streben
War bei Jüngern sehr groß!
Doch, wie soll es jetzt gehen,
Wenn sie bleiben allein?
Was wird weiter geschehen?
Wer wird ihr Meister sein?
Jesus tröstet die Jünger:
In der Welt habt ihr Angst,
Ich hab die Welt überwunden
Und den Sieg schon vollbracht!
Ich geh zum Vater, dem Höchsten,
Sende zu euch den Geist,
Er wird lehren euch, trösten
Tauft euch mit Seinem Geist.
Ihr sollt Zeugen mir werden
Durch die Kraft von dem Geist,
Bis ans Ende der Erde
Predigt vom Gottes Reich.
Geht und predigt den Menschen:
Die Vergebung der Sünden,
Durch Mein Leiden und Sterben
Ist der Tod überwunden!
Er erhob Seine Hände,
Hat die Jünger gesegnet,
In der nächsten Sekunde
Auf der Wolke Er schwebte.
Immer höher und höher
Schwebte Er zu dem Himmel,
Bis Er nicht mehr zu sehen,
Traurig schauten die Jünger.
Als nach oben sie schauten,
Sind zwei Männer erschienen,
Zu den Jüngern sie sprachen:
„Dieser Jesus kommt wieder!“
Fröhlich gingen die Jünger
Nach Jerusalem hin,
Sie waren immer einmütig,
Hatten stets einen Sinn.
Eifrig dienten sie Jesus,
Predigten in der Welt,
Dass vollbracht ist die Rettung,
Dass für alle sie zählt.
Wer zu Jesus, dem Heiland
Kommt und Sünden bekennt,
Der bekommt neue Heimat
In dem himmlischen Zelt!
***
Immer mehr ins Verderben
Rutscht die sündige Welt,
Freut euch, ihr Himmelserben,
Dankt Herrn Jesus, dem Herrn!
Seine Botschaft tragt weiter,
Dient auch ihr eurem Herrn,
Fleißig dient Ihm und eifrig,
Ruft die Jesus noch fern!
Komm auch du, Freund, zu Jesus,
Er will retten auch dich,
Nimm doch an die Erlösung,
Komm und wandle im Licht!
|
(Autor: Rosa Teiwald) Copyright © by Rosa Teiwald, www.christliche-gedichte.de Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden
Himmelfahrtstrost
Das ist solch wundertröstlich Wort
und mag auf manchem dunklen Weg uns taugen:
Der Meister schied, die Jünger stehen dort,
und eine Wolke nahm Ihn auf vor ihren Augen.
Nur eine Wolke!
So trennt uns Riegel nicht noch Tor
von jenem Ziel, dahin Er ist gegangen.
Wir wandern noch und stehn doch dicht davor,
s´ klingt immer schon in alles Heimverlangen:
Nur eine Wolke!
So wird ja auch das bängste Leid
vor Jesu Liebeskraft zerrinnen,
und gingen wir darum zu Gott gewollter Zeit,
war’s, wenn wir uns am Ende recht besinnen,
nur eine Wolke.
|
(Autor: M. Feesche)
Ihr aufgehobnen Segenshände
1. Ihr aufgehobnen Segenshände
voll Heil, voll Wunderkraft des Herrn,
ihr wirkt und waltet bis ans Ende,
und ungeseh'n, doch niemals fern.
Im Segnen seid ihr aufgefahren,
im Segnen kommt ihr einst zurück;
auch in des Glaubens Zwischenjahren
bleibt ihr der Seelen Trost und Glück.
2. Ihr segnet Christi Schar hienieden
mit Freude, die ohn' Ende währt;
ihr legt auf sie den hohen Frieden,
den keine Welt uns sonst beschert;
ja segnend ruht ihr auf den seinen,
dies beugt und stärkt uns bis ans Grab;
und wenn wir Sehnsuchtstränen weinen,
so trocknet dies die Tränen ab.
3. Ihr zieht mit Gotteskraft die Herzen
zu Ihm und an sein Herz hinauf;
ihr stillt, ihr heilt die Seelenschmerzen,
ihr helft der Schwachheit mächtig auf;
ihr brecht den Zwang, der Herzen kettet,
ihr fasst und stärkt des Pilgers Hand,
ihr hebt und traget und errettet,
ihr führt uns bis ins Vaterland!
4. Einst öffnet ihr die Himmelstore
der treuen Erdenpilger Schar
und reicht dem Überwinderchore
des ew'gen Lebens Kronen dar.
Dann, dann mit jeder Gottesgabe,
mit jedem Heil begabt durch euch,
jauchzt eurem goldnen Königsstabe
des weiten Himmels Königreich!
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(Autor: Karl Bernhard Garve (1763 - 1841))
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