Jedes Jahr dasselbe Spiel:
Schenken und Feiern - fast zuviel!
Einmal im Jahr ist man bedacht,
daß man dem andern Freude macht.
Oder daß es wenigstens so scheint,
auch wenn man´s gar nicht ehrlich meint.
Ein ganzes Jahr bekriegt man sich,
an Weihnachten, da liebt man sich.
Ein ganzes Jahr denkt man an sich,
an Weihnachten beschenkt man sich.
Ein ganzes Jahr beschwert man sich,
an Weihnachten, da ehrt man sich.
Denn schließlich steckt, so sieht man´s gern,
in jedem doch ein guter Kern.
Gar so verkehrt ist man doch nicht,
drum übt sich mancher im Verzicht.
Und was man sonst so leicht verschwendet,
an Weihnachten, da wird gespendet.
Das alles will ich nicht verwerfen,
doch geht´s mir manchmal auf die Nerven,
wenn man vom Fest der Liebe spricht
und sieht den Grund des Festes nicht.
Da hat es Gott sehr ernst gemeint,
wenn er als kleines Kind erscheint.
Da hat er sich wohl was gedacht,
wenn er sich selbst zum Menschen macht.
Der alles in den Händen hält,
wird Bürger der erschaff´nen Welt.
Warum stellt er sich mit uns gleich?
Er ist doch Herr. Er ist doch reich!
Warum kommt er so unscheinbar?
Als kleines Kind und nicht als Star?
Was ist der Grund für Gottes Kommen?
Ist er so weit heruntergekommen?
Gott kann sich´s leisten, abzusteigen.
Ganz unten kann er Größe zeigen.
Die Größe seiner Liebe trägt
selbst jenen Menschen, der ihn schlägt.
Um seine Liebe zu erklären,
verzichtet er auf Ruhm und Ehren.
Wenn einer zu Recht von Liebe spricht,
dann ist es Gott. Er täuscht uns nicht.
Sein Wort der Liebe ist zugleich auch Tat.
Er hält, was er versprochen hat.
Im Kind im Stall wird Gott konkret,
handgreiflich, sichtbar - damit der Mensch versteht:
Es gibt noch Grund zum Schenken und zum Feiern,
denn Gott will uns Menschen von Grund auf erneuern.
In Jesus zeigt er uns den Weg nach Haus,
er rettet uns, er holt uns raus.
In ihm schenkt er mir seine Nähe.
Ich seh das Kind und ich verstehe:
Wer sich in seine Obhut gibt,
erfährt hautnah, wie sehr er liebt
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