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christliche-gedichte.de - 20.04.2024
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Einmütiglich im Stillen

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Und als der Tag der Pfingsten erfüllt war, waren sie alle einmütig beieinander....

Apg. 2,1-13 (Luther 1912)


1. Einmütiglich im Stillen
versammelt sich der Zeugen Schaar,
nach Jesu Wort und Willen,
der jüngst zu Gott gegangen war.
Doch schlägt das Herz den Frommen,
von Ahnungen gepresst
der Tag ist nun gekommen,
der Geistessendung Fest.
Sturm braust, das Haus erbebet,
der Wolken Schleier reißt,
und sanft, als Taube schwebet
auf sie herab der Geist.

2. Von Himmelsglut durchdrungen,
tut laut der Jesusboten Mund
in neuen, fremden Zungen
die großen Taten Gottes kund.
Es sammeln sich Vertraute,
durch Fremdlinge vermehrt,
von denen jeder Laute
der Heimatssprache hört.
Sie blicken mit erstaunen
und Andacht still empor;
und nur Verworf´ne raunen
sich Lästerung ins Ohr.

3. Schnell folgen, Well´ auf Welle,
dem ersten Wunder – Wunder nach.
Was, schöpfend aus der Quelle
der ew´gen Weisheit, Petrus sprach,
durchdringt, gleich einem Schwerte,
die Seelen allzumal;
schon mehren Neubekehrte
der ersten Boten Zahl;
schon schließt dem teuren Haupte
Fest Glied an Glied sich an;
Selbst der Verfolgung schnaupte,
wird Jesu zugetan.

4. So steht der Bau gegründet,
der keines Feindes Macht erliegt;
das Wort vom Kreuz entzündet
den Glauben, der die Welt besiegt;
die überall Verscheuchten
zieh´n über Land und Meer;
sie lehren und erleuchten;
nichts ist für sie zu schwer;
die Liebe, die beim Scheiden
der Liebende gebot,
begeistert sie, mit Freuden
zu dulden Qual und Tod.

5. Du hast dein Werk vollendet,
o Jesu, Herr der Herrlichkeit!
Hast deinen Geist gesendet,
der uns zu Tempeln Gottes weiht.
Er wirkt und gießt noch heute
ins Herz uns Licht und Ruh,
führt dir, o Herr, als Beute,
Bekehrte Sünder zu,
straft erst die Übertreter,
erhellt der blinden Sinn
und lenkt das Herz der Väter
zur Kindeseinfalt hin.

6. Er geht vorbei in Klugen
und gibt Unmündigen sich kund;
die selbst sich Wunden schlugen,
die Leidenden, macht er gesund;
streut Salz umher auf Erden,
das dem Verderbniss wehrt,
und leitet Jesu Herden
zur Au, die reichlich nährt.
Drum freut euch heut´, ihr Frommen,
von Lieb´ und Dank entbrannt;
auch euch ist er gekommen,
der Geist, den Gott gesandt!

7. Auf! Schmückt das Fest mit Maien,
umkränzt mit Blumen den Altar!
Lasst uns ein Loblied weihen
dem Geiste, der uns neu gebar!
Vergesst heut´ aller Schmerzen!
Was irdisch ist, vergesst!
Heut´ ist das Fest der Herzen,
der Geister Lebensfest!
Komm denn, o Geist der Wahrheit!
Leit´ uns – die Demut fleht´s –
in immer hell´re Klarheit,
und bleibe bei uns stets!


(Lied, Autor: Unbekannt - Aus dem Liederschatz von Albert Knapp)