Christliche Gedichte (z.B. Ostergedichte, Familiengedichte) und Lieder

christliche-gedichte.de - 24.04.2024
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Was ist´s, daß ich mich quäle?

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1. Was ist´s, das ich mich quäle?
Harr seiner, meine Seele,
harr und sei unverzagt!
Du weißt nicht, was dir nützt,
Gott weiß es, und Gott schützt,
er schützt den, er nach ihm fragt.

2. Er zählte meine Tage,
mein Glück und meine Plage.
eh ich die Welt noch sah.
Eh ich mich selbst noch kannte,
eh ich ihn Vater nannte,
war er mir schon mit Hilfe nah.

3. Die kleinste meiner Sorgen
ist dem Gott nicht verborgen,
der alles sieht und hält;
und was er mir beschieden,
das dient zu meinem Frieden,
wär´s auch die größte Last der Welt.

4. Ich lebe nicht auf Erden,
um glücklich hier zu werden,
die Lust der Welt vergeht.
Ich lebe hier, im Segen
den Grund zum Glück zu legen,
das ewig wie mein Geist besteht.

5. Was dieses Glück vermehret,
sei mir von dir gewähret,
Gott, du gewährest es gern.
Was dieses Glück verletzet,
wenn´s alle Welt auch schätzet,
sei Herr mein Gott, mir ewig fern.

6. Sind auch der Krankheit Plagen,
der Mangel schwer zu tragen,
noch schwerer Haß und Spott,
so harr ich und bin stille zu Gott;
denn nicht mein Wille,
dein Wille nur gescheh, o Gott.

7. Du bist der Müden Stärke,
und aller deiner Werke
erbarmst du ewig dich.
Was kann mir widerfahren,
wenn Gott mich will bewahren?
Und er, mein Gott bewahret mich.


(Lied, Autor: Christian Fürchtegott Gellert (1715-1769))